Jugendhaus in Hardthausen ist ein Rückzugsort mit Spaßfaktor
Ein Jahr nach der Wiedereröffnung hat sich das Jugendhaus gut etabliert. Regelmäßige Besucher freuen sich auch darüber, dass sie mitgestalten dürfen.

Kicker, Fußball, Filme sehen: Die Jugendlichen, die regelmäßig ins Jugendhaus nach Gochsen kommen, zählen viele Aktivitäten auf, die sie dort gerne machen. "Mit Klaus reden" gehört für einige auch dazu.
Klaus Klabunde ist der Jugendpfleger, der sich seit der Wiedereröffnung vor einem Jahr um das Jugendhaus und seine Besucher kümmert. Mit ihm habe die Gemeinde Hardthausen den richtigen Mann gefunden, sagt Bürgermeister Thomas Einfalt. Glücklicherweise. Denn die Suche war alles andere als einfach. Bevor Klabunde die Aufgabe übernommen hatte, war das Jugendhaus drei Jahre lang geschlossen. Inzwischen ist es wieder rege besucht.
Billard und Brettspiele sind beliebt
"Es wird gut angenommen", zieht Klabunde nach einem Jahr Bilanz. Zehn bis 15 Jugendliche kämen regelmäßig ins Jugendhaus, das dreimal die Woche geöffnet ist. Unter ihnen ist oft auch Kevin Haarmann aus Öhringen. Klabunde, der in Öhringen bei der evangelischen Jugendhilfe arbeitet, nimmt den 14-Jährigen regelmäßig mit nach Hardthausen. Kevin spielt, wie er erzählt, bei seinen Besuchen gern Billard oder Brettspiele.
Die meisten Besucher sind aber aus Hardthausen, wie Gabriel Zeh. Bei ihm steht Tischkickern hoch im Kurs. Nur eines spielt der 13-Jährige noch lieber: richtiges Fußball. Dafür gehen die Jugendlichen ab und zu auf den nahe gelegenen Bolzplatz. Für dieses Jahr hat Klabunde sogar ein Hallenturnier mit anderen Jugendhäusern geplant. Da möchte auch Gabriel dabei sein, sagt er. Und natürlich gewinnen.
Jugendliche dürfen mitgestalten
Benjamin Zeh (20) findet am Jugendhaus toll, dass er mitbestimmen kann. Zum Beispiel bei der Neugestaltung der Wände im Erdgeschoss, wo sich eine Art Wohnzimmer mit Sofa und Fernsehecke, ein Billardtisch und ein Kicker befinden. Dieses Jahr steht außerdem noch der Umbau eines Zimmers im Obergeschoß an. Aus dem ehemaligen Tanzraum, der derzeit ungenutzt ist, soll ein Filmsaal werden, sagt Klabunde. Auch da werden die Jugendhaus-Besucher mithelfen und Ideen einbringen.
Durch eine Spende sei es möglich, einen Beamer für den Raum anzuschaffen, berichtet der Jugendpfleger. Einen Filmnachmittag gibt es aber heute schon. Einmal die Woche wird ein Wunschfilm ausgesucht. Auch wenn es im Jugendhaus einige Angebote und Programmpunkte gibt, grundsätzlich gehe es darum, ein sicherer Rückzugsort zu sein, sagt der Hardthausener Bürgermeister Thomas Einfalt.
Klabunde selbst versteht sich als Bezugsperson, der man auch erzählen kann, wenn man "Mist gebaut" oder ein Problem hat. "Ich bin für die Jugendlichen da", sagt er. Klabunde war in Öhringen bis Ende 2018 sechseinhalb Jahre als Streetworker im Einsatz. Jetzt bietet er noch Ambulante Hilfe für Jugendliche und ihre Familien an.
Größere Veränderungen stehen nicht an
Im zweiten Jugendhaus-Jahr in Hardthausen stehen keine großen Veränderungen an, sagt Klabunde. Die geschaffenen Institutionen und Termine sollen weiter mit Leben gefüllt werden. Trotzdem gebe es sicher immer wieder Ideen für Veranstaltungen oder die Gestaltung der Räume.

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