Hohe Energiepreise: Hallennutzung in Massenbachhausen wird teurer
Der Massenbachhausener Gemeinderat beschließt einstimmig eine neue Gebührenordnung für seine Mehrzweckhalle. Wegen gestiegener Kosten wird die Nutzung teurer. Vereine erhalten einen deutlichen Rabatt.

2018 wurde die Mehrzweckhalle in Massenbachhausen eröffnet, ruft Nico Morast den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung in Erinnerung. Der Bürgermeister leitet so die Beratung zur Benutzungs- und Entgeltordnung der modernen Sport- und Veranstaltungsstätte ein: "Entsprechend haben wir die Gebühren erarbeitet."
Nun sei es angemessen, erläutert Morast weiterhin, "die Gebühren nach einer gewissen Zeit zu evaluieren". Herausgekommen ist: Die Nutzungsgebühren müssen angepasst, sprich erhöht werden.
Hallennutzung in Massenbachhausen wird teurer – gestiegene Personal- und Energiekosten
Nach Ende der Corona-Pandemie werde die Halle in Massenbachhausen so gut gebucht wie nie zuvor, führt Morast aus: "Sie erfreut sich großer Beliebtheit, auch für private Feiern und Veranstaltungen." Dies sei auch so gewollt, aber die häufige Vermietung bedeute auch einen hohen Aufwand für die Verwaltung.
Nicht nur die gestiegenen Energiekosten schlagen zu Buche, es sind insbesondere die ebenfalls gestiegenen Personalkosten, die die Verluste des sowieso defizitären Betriebs vergrößerten.
Private Veranstaltungen werden in Halle in Massenbachhausen deutlich teurer
"Intern haben wir lange darüber gehirnt, wie wir das machen wollen", weist der Rathauschef auf die Bemühungen seines Verwaltungsteams hin, denn: "Wir wollen das Ehrenamt und die Vereine nach wie vor unterstützen." Daher soll sich bei denen "nur marginal" etwas ändern, jedoch schlägt der Massenbachhausener Bürgermeister eine "deutliche Erhöhung für private Veranstaltungen vor". Dadurch wäre der Betrieb der Halle immer noch nicht kostendeckend. Aber die neuen Entgelte würden die hohen Energie- und Personalkosten ein wenig abpuffern.
Bis zu 1.000 Euro Strafe für Nutzer, die Vorgabe nicht einhalten
Eingeführt werden soll nun auch eine deutliche Konventionalstrafe für Nutzer, die die Vorgabe nicht einhalten, Getränke über die Gemeinde zu beziehen. Die Höhe der Strafe liegt im Ermessen der Gemeinde, beträgt aber mindestens 200 Euro und kann bis zu 1.000 Euro betragen.
Die neuen Ordnungsvorschriften weisen außerdem explizit darauf hin, dass spätestens ab 22 Uhr Fenster und Türen der Räume, "in denen ungebührlicher und ruhestörender Lärm verursacht wird" zu schließen sind. Auch um die Halle herum muss die Lautstärke gesenkt werden.
Steuerliche Aspekte wirken sich negativ aus
Neben den gestiegenen Energie- und Personalkosten sind es auch steuerliche Aspekte, die den Betrieb der Halle weiter ins Defizit treiben. 2018 konnte man noch in viel mehr Fällen Umsatzsteuer verlangen, erläutert Kämmerer Christian Schneider. Die musste immer der Nutzer zahlen, heute sei das vom Zweck abhängig: Unternehmen sind umsatzsteuerpflichtig, Private nicht. "Dadurch bleiben mehr Kosten an der Gemeinde hängen."
Der Betrieb der Halle würde die Kommune auch nach Anpassung der Entgelt- und Benutzungsordnung noch zwischen 145.000 und 175.000 Euro pro Jahr kosten, ergänzt Morast.
Großzügiger Rabatt für Vereine
Die Preise seien marktüblich. "Bei den Vereinen", so der Bürgermeister, "haben wir eine Rabattierung überlegt." Die soll von 60 auf 70 Prozent erhöht werden. Auch haben die Vereine immer Vorrang vor der Buchung privater Veranstaltungen.
Für diese, antwortet Morast auf die Frage von Fred Walko (CDU), werde die Gebühr mit Buchung fällig. Bei einer Absage bekomme man, wie im Hotel, das Geld nur zurück, wenn die Halle anderweitig vermietet werden kann. Den Beschlussantrag nehmen die Räte einstimmig an.