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Kultusministerin Schopper in Neckarsulm: Lob für Schulverbund

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Drei weiterführende Schularten unter einem Dach: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat das neue Gebäude der Franz-Binder-Verbundschule in Neckarsulm besichtigt und dabei auch über Werkrealschulen und Kooperationen gesprochen.

Ein Schüler erklärt, wie er mit dem iPad arbeitet: Kultusministerin Theresa Schopper besucht die Franz-Binder-Verbundschule in Neckarsulm.
Ein Schüler erklärt, wie er mit dem iPad arbeitet: Kultusministerin Theresa Schopper besucht die Franz-Binder-Verbundschule in Neckarsulm.  Foto: Berger, Mario

Die Jungs im Obergeschoss der Franz-Binder-Verbundschule Neckarsulm lassen sich von dem hohen Besuch an diesem Vormittag nicht irritieren. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) schaut sich das neue Gebäude, das vor den Sommerferien eingeweiht wurde, an und will nun von den beiden wissen, was genau sie machen.

Die zwei Schüler können, wie viele, ihre Klassenzimmer verlassen und im gemeinsamen Bereich der Jahrgangsstufe arbeiten - auf Sofas, Holzstufen. Oder an Stehtischen, wie die beiden. Sie lösen eigenständig die Aufgaben, die Schritte dazu sehen sie über sogenannte Lernzielkarten auf Tablets. Und das erklären sie der Ministerin, die mit Schulleiterin Antje David, Oberbürgermeister Steffen Hertwig und weiteren Besuchern aus Schule, Schulverwaltung und Rathaus unterwegs ist.

Kultusministerin Schopper an Verbundschule in Neckarsulm: Schüler erklären ihr die Schularbeit

Theresa Schopper nimmt sich Zeit für die beiden Jungs und auch bei anderen Gesprächen in einem Klassenzimmer: Wer macht eigentlich einen Sport, ist bei der Fußballjugend schon Winterpause? Es geht ihr um mehr als Schule. Aber auch um den Unterricht, der in Neckarsulm besonders ist.

Stadt und weiterführende Schulen haben sich vor einigen Jahren auf den Weg gemacht, die weiterführenden Schulen neu zu strukturieren. Zwei Gemeinschaftsschulen sowie eine Werkrealschule laufen aus, dafür entstand an zentraler Stelle in der Innenstadt die Verbundschule, die die Schularten Gemeinschaftsschule, Werkrealschule und Realschule unter einem Dach anbietet. "So eine ganzheitliche Möglichkeit haben wir selten", sagt die Grünen-Politikerin. 

Ministerin lobt den Neckarsulmer Weg

Theresa Schopper lobt das Neckarsulmer Konzept, dass es so als weiterführende Schule nicht mehr im Land gibt. "Wichtig für Kinder ist, dass sie einen Ort haben, an den sie mit Begeisterung gehen", sagt sie.

In Neckarsulm lobt die Ministerin den Verbund - wohlwissend, dass eine solche Lösung bei einem Neubau leichter zu realisieren sei als bei bestehenden Schulen. Das Land jedenfalls strebe solche Varianten an, "um die Zusammenarbeit zu ermöglichen". Ein Vorteil von Schulverbünden sei, dass Lehrer in den beteiligten Schularten leichter eingesetzt werden können - etwa dann, wenn sie sich gegenseitig vertreten müssen.

Schulen im Verbund: Es funktioniert, wenn sie benachbart sind

Theresa Schopper sieht zugleich Grenzen: Wenn Lehrer 20 Minuten mit dem Auto zwischen den Schulen fahren müssen, sei das nichts. "Die Schulen müssen in der Nachbarschaft liegen."

Dieses Thema hat auch die Stadt Heilbronn auf dem Schirm, wenn es um die Zukunft von Werkrealschulen geht. Die Landesregierung will den Werkrealschulabschluss abschaffen, nur die aktuellen Schüler können ihn noch machen. Die Schulen sollen bleiben - entweder dann nur noch den Hauptschulabschluss anbieten, mit Realschulen im Verbund zusammengehen oder aber Gemeinschafts- oder Realschulen werden. In Heilbronn seien Campuslösungen wie in Neckarsulm aber "sehr aufwendig zu organisieren", sagte kürzlich Heilbronns Bürgermeisterin Agnes Christner, deren Dezernat unter anderem für Bildung zuständig ist.

Wie geht es mit den Werkrealschulen weiter?

Kritik am Auslaufen des Abschlusses kam kürzlich auch von der Katharina-Kepler-Werkrealschule in Güglingen, die sehr gut läuft. Den Abschluss, sagt die Ministerin in Neckarsulm, gebe es deutschlandweit nur in Baden-Württemberg. Man erarbeite aber gerade einen Mittleren Abschluss an Beruflichen Schulen. "Wir wollen niemandem etwas verbauen", sagt sie in Neckarsulm.

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