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„Kein Krisengebiet“
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Kriminalstatistik in Massenbachhausen: 57 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr

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110 Straftaten zählte die Polizei 2024 in Massenbachhausen, 40 mehr als im Vorjahr. Die Gemeinde zeigt sich überrascht, die Polizei sieht keinen Grund zur Sorge.

Die Zahl der Straftaten ist in Massenbachhausen im Jahr 2024 stark gestiegen. Trotzdem bleibt die Gemeinde laut Polizei sehr sicher.
Die Zahl der Straftaten ist in Massenbachhausen im Jahr 2024 stark gestiegen. Trotzdem bleibt die Gemeinde laut Polizei sehr sicher.  Foto: Soeren Stache

Als Polizei-Revierleiterin Lisa-Marie Klesse dem Gemeinderat Massenbachhausen die polizeiliche Kriminalstatistik ihrer Kommune vorstellt, fällt den elf anwesenden Gemeinderäten sowie Bürgermeister Steffen Braun eine Zahl besonders ins Auge:

57 Prozent mehr erfasste Fälle im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist ja schon eine Hausnummer“, sagt Simon Baumgärtner (Freie Wähler). „Wie erklären Sie sich das, Frau Klesse?“, fragt er weiter. Die Revierleiterin antwortet: „Das mag zunächst überraschend wirken, aber man muss das Ganze in Relation setzen“, entgegnet Klesse beruhigend. „Gleich vorweg: Wir haben hier in Massenbachhausen keine besondere Lage oder ein Krisengebiet.“

57 Prozent mehr Straftaten in Massenbachhausen als im Vorjahr – Polizei ordnet ein

Die Polizei erfasste 2024 insgesamt 110 Fälle in Massenbachhausen – im Vorjahr waren es noch 70. Besonders stark angestiegen sind Straftaten im Bereich Vermögens- und Fälschungsdelikte: 29 Fälle, ein Anstieg um 163 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das reicht von Zahlungsbetrug bis hin zum Enkeltrick“, erklärt Klesse.

Auch die Zahl der schweren Diebstähle verdoppelte sich auf zehn Fälle. Fünf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden registriert, darunter Stalking und das Verbreiten pornografischer Inhalte. Erfreulich sei laut Klesse: „Keine Hauseinbrüche, keine Straftaten gegen das Leben und keine schweren Verkehrsunfälle.“

Massenbachhausen: Kriminalität nimmt zu – Polizei spricht von Schwankung

Wie sind diese Zahlen einzuordnen? „Wir arbeiten mit einer Häufigkeitsziffer, bei der die Zahl der Fälle auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wird“, erläutert Klesse. So lassen sich Gemeinden wie Massenbachhausen auch mit Großstädten oder Bundesländern vergleichen. Hochgerechnet kommt Massenbachhausen auf 2.899 Fälle.

Zum Vergleich: Der Landkreis Heilbronn liegt bei 3.100, Baden-Württemberg bei 4.880, die Stadt Heilbronn bei 7.100, Stuttgart bei 8.500 und Freiburg bei 10.000. „Sie sehen, in Massenbachhausen ist es sehr sicher“, betont Klesse.

Das Polizeirevier in Lauffen ist für elf umliegende Kommunen mit rund 86.000 Einwohnern zuständig. Eine 24/7-Einheit steht jederzeit zur Verfügung, zusätzlich gibt es eine Außenstelle im Leintal.

Trotzdem bleibt ihr der Anstieg der Straftaten ein Rätsel. „Wir haben dafür keine Erklärung.“ Der Trend im Polizeirevier Lauffen – ein Anstieg um 18 Prozent bei insgesamt 2.550 erfassten Straftaten – steht im Gegensatz zum landesweiten Rückgang. „Wir werden das weiter beobachten“, versichert Klesse. Statistisch habe es über die Jahre immer wieder Schwankungen in den Kommunen gegeben. „Aber wir gehen damit sehr sensibel um und stehen in stetigem Kontakt mit den Gemeinden“, so die Revierleiterin.

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