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So stark ist die Kaufkraft im Raum Heilbronn – diese Städte und Gemeinden liegen vorn

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Die Region Heilbronn-Franken zeigt laut IHK-Analyse eine stabile Einzelhandelsentwicklung. Besonders Heilbronn zieht weiterhin deutlich mehr Käufer an als vergleichbare Städte.


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Energie, Lebensmittel, Dienstleistungen – vieles ist teurer geworden. Auch in Heilbronn-Franken spüren die Menschen die Unsicherheit. Doch die neue Kaufkraftanalyse der IHK zeigt: Die Menschen in der Region haben mehr Geld als vor zwei Jahren zur Verfügung – und das kommt dem Einzelhandel spürbar zugute.

In den vergangenen zwei Jahren ist die Kaufkraft in der Region Heilbronn-Franken um 4,4 Prozent gestiegen – ein solider Wert, der jedoch leicht unter dem Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg (+4,6 %) und dem Bundesdurchschnitt (+5,3 %) liegt.

Trotz schweren Zeiten: So stabil zeigt sich der Einzelhandel in Heilbronn-Franken

Besonders kaufkräftig bleibt der Süden rund um Heilbronn. Flein führt – wie schon in den Vorjahren – die regionale Rangliste an: 2025 stehen hier jedem Einwohner rund 9.534 Euro an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft zur Verfügung. Auch Beilstein (9.042 Euro), Talheim (9.251 Euro), Untergruppenbach (9.065 Euro) und Lehrensteinsfeld (9.059 Euro) gehören zu den Gemeinden mit überdurchschnittlich hohem Budget. Neu unter den Spitzenreitern ist Güglingen mit 8.535 Euro pro Kopf. Die hohen Werte zeigen: Im direkten Umland leben viele Menschen, die sich trotz Inflation vergleichsweise viel leisten.

Die Kaufkraft des Stadtkreises Heilbronn liegt zum Vergleich bei 8.031 Euro pro Kopf.

Trotz schwieriger Zeiten, in denen vielen Haushalten das Geld knapp wird, entwickelt sich der Einzelhandel in der Region überraschend gut.
Trotz schwieriger Zeiten, in denen vielen Haushalten das Geld knapp wird, entwickelt sich der Einzelhandel in der Region überraschend gut.  Foto: Berger, Mario

Noch stärker als die Kaufkraft legten die Umsätze im Einzelhandel zu – sie stiegen um beachtliche 9,3 Prozent und damit mehr als doppelt so stark. Das zeigt: Die Menschen kaufen wieder häufiger in Läden ein. Besonders hohe Umsätze verzeichnen Michelfeld mit 16.925 Euro pro Einwohner, Neckarsulm (12.539 Euro), Wertheim (11.851 Euro) und Heilbronn gehört mit 10.499 Euro pro Kopf.

Heilbronn mit über 150 Punkten Zentralität – was dahintersteckt

Ein Grund dafür ist die Anziehungskraft der Stadt. Laut IHK liegt die sogenannte Einzelhandelszentralität in Heilbronn bei 152,9 Punkten. Werte über 100 bedeuten, dass mehr Geld ausgegeben wird, als der eigenen Bevölkerung zur Verfügung steht – in Heilbronn also rund 52 Prozent mehr. Viele Menschen aus dem Landkreis, dem Hohenlohekreis und darüber hinaus kommen zum Einkaufen in die Stadt. Ähnlich stark ist dies in Wertheim, Künzelsau, Crailsheim und Neckarsulm.

Die Analyse zeigt auch, dass der Einzelhandel in der Region mehr Käufer binden kann. Die Kaufkraftbindungsquote – also der Anteil des Geldes, der tatsächlich vor Ort ausgegeben wird – liegt bei 83 Prozent und damit über dem Bundes- und Landesdurchschnitt. Heilbronn erreicht sogar 131 Prozent: Die Stadt hält nicht nur die eigene Kaufkraft, sondern zieht deutlich mehr Geld aus dem Umland an, als sie verliert. Für den Einzelhandel sind das ausgesprochen positive Signale.

Was Kaufkraft eigentlich bedeutet

Kaufkraft ist das Geld, das den Menschen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben tatsächlich zur Verfügung steht – also das Einkommen, das sie wirklich ausgeben können. Dazu gehören unter anderem Löhne, Renten, Kindergeld oder Sozialleistungen.

Laut IHK-Analyse: Heilbronn steht im regionalen Vergleich gut da

Im überregionalen Vergleich steht Heilbronn sehr gut da. Die IHK hat die Stadt mit anderen Oberzentren ähnlicher Größe verglichen – etwa Heidelberg, Konstanz, Ludwigsburg, Pforzheim, Reutlingen und Ulm. Heilbronn zählt sowohl beim Umsatz pro Kopf als auch bei Zentralität und Kaufkraftbindung zu den Spitzenreitern.

Trotz positiver Entwicklung warnt die IHK vor zu großem Optimismus. Die Belastungen für Unternehmen bleiben hoch. Viele Händler haben infolge von Pandemie, Energiekrise und Lieferengpässen ihre Rücklagen aufgebraucht. Auch Käufer sollen immer genauer auf ihre Ausgaben schauen. Zudem bleibt der Onlinehandel ein starker Wettbewerber. Gefragt sind innovative Konzepte, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Dennoch macht die Kaufkraftanalyse 2025 eines deutlich: Die Region Heilbronn-Franken zeigt sich wirtschaftlich stabiler als viele andere Gebiete im Land. Für den Handel ist das ein starkes Signal – und für die Verbraucher ein Hinweis, dass der stationäre Einkauf trotz schwieriger Zeiten lebendig bleibt.

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