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Neue Modernisierungsschritte
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"Gegengewicht zu Trump": Was Katholiken in Heilbronn-Hohenlohe vom neuen Papst erwarten

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Katholiken im Raum Heilbronn/Hohenlohe hoffen, dass der neue Papst Leo XIV. die moderate Amtsführung seines Vorgängers Franziskus fortsetzt. Besondere Erwartungen knüpfen sie an das Thema „Frauen in der Kirche“.


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Nach der Wahl des Papstes Leo XIV. am Donnerstagabend wagen Katholiken in der Region eine positive Prognose zum neuen Pontifikat. Allgemein wird erwartet, dass der Nachfolger von Franziskus dessen Kurs als zugewandter und ausgleichender Kirchenfürst fortsetzt. Strikte Reformen, etwa in Sachen Priesterweihe für Frauen, werden eher nicht erwartet.  

Roland Rossnagel, Dekan von Heilbronn-Neckarsulm, ist vom weltweiten Echo der Papstwahl beeindruckt. „Das zu sehen, hat mich tief berührt.“ Man spüre die Sehnsucht der Menschen in unsicheren Zeiten „nach etwas Verlässlichem, etwas, an dem man sich orientieren kann“. Rossnagel erwartet, dass der neue Papst den Weg der moderaten Modernisierung seines Vorgängers fortsetzt. „Und ich hoffe, dass er Wege findet, den Frauen das Diakonat zu öffnen.“

Was Dekane in der Region Heilbronn/Hohenlohe vom neuen Papst Leo XIV. erwarten

Ingo Kubach, Dekan von Hohenlohe, würde sich freuen, wenn der neue Papst als US-Amerikaner ein Gegengewicht zu Präsident Trump würde. „Leo heißt ja der Starke, der Löwe.“ Kubach begrüßt die Aussage des frisch gebackenen Papstes, das Böse dürfe nicht gewinnen: „Das ist wichtig in vielerlei Hinsicht. Egal ob Sie in die Ukraine, nach Gaza oder nach Amerika blicken.“ 


Thomas Hafner, Dekan im Kraichgau, sagt: „Wir werden in unseren Sonntagsgottesdiensten für Leo beten, und es wird Festgeläut geben.“ Hafner hofft wie sein Kollege Rossnagel, dass das Frauendiakonat näher rückt. Außerdem setzt der Geistliche auf eine Forstsetzung der kirchlichen Sozialpolitik, wie sie unter Leos Vorgänger Franziskus vorgelebt wurde.

Was die Menschen im Raum Heilbronn nach der Wahl von Papst Leo XIV. bewegt

Der soziale Fokus des alten und neuen Papstes ist auch das, was der Regionalleiter der Caritas Heilbronn-Hohenlohe hervorhebt. Nicht nur deshalb hält Ulf Schwarz den neuen Papst für „eine sehr gute Wahl“. Eleonore Reddemann, wie Schwarz Mitglied im Führungsteam der Caritas, findet es angesichts der Weltlage „bemerkenswert, wie deutlich Leo XIV. das Thea Frieden anspricht“. Was die Gleichstellung der Frauen in der katholischen Kirche angeht, ist sie hoffnungsvoll, aber geduldig. Sie erwartet eher kleine Reformschritte, aber: „Wichtig ist, dass man in Bewegung bleibt.“ 

Bärbel Bloching, Pastoralreferentin in der Affaltracher Gemeinde St. Johann Baptist, sieht dies ähnlich: „Man muss ihm Zeit geben, auch wenn die Frauenweihe längst überfällig ist“, so die Theologin, die in ihrer Gemeinde in vielerlei Hinsicht Verantwortung trägt, bestimmte Sakramente als Frau aber nicht spenden darf. Gut am neuen Papst findet Bärbel Bloching, dass Papst Leo XIV. für alle Menschen einen Platz in der katholischen Kirche fordert.

Warum ein Ingelfinger Pfarrer auf Kardinal Prevost setzt

„Ich glaube, es ist eine gute Wahl“, denkt Pfarrer Markus Morgen aus Ingelfingen, der „selbst ganz überrascht“ war, weil er Kardinal Prevost vorher nicht kannte. Das Wichtigste für den Pfarrer ist: „Frieden scheint sein Programm zu sein.“ Der „Brückenbauer“ sei ein Papst „im Sinne von Franziskus“, seinem Vorgänger.

Er eigne sich gut dafür, denn Leo XIV. sei in der Weltkirche sehr vernetzt, spreche viele Sprachen, kenne sich in der Basisarbeit aus, habe viel Zeit mit Menschen verbracht und erhalte Zuspruch von vielen Seiten. Das alles werde ihm helfen, „zusammenführend“ zu agieren. Das gefällt Morgen, denn Frieden ist auch für ihn bei all den Konflikten in der Welt derzeit das wichtigste Thema.

Positives Feedback zu neuem Papst auch von evangelischen Geistlichen

Auch in der evangelischen Welt gibt es positives Feedback. Der Heilbronner Prälat Ralf Albrecht sieht allein in dem Fakt, dass sich Leo XIV. als Mitglied des Augustinerordens auf den gemeinsamen Kirchenvater Augustinus beruft, ein Impuls für die Ökumene. Nach dem Tod von Papst Franziskus habe die katholische Kirchengemeinde Heilbronn zu einem gemeinsamen Requiem in St. Peter und Paul eingeladen, mit ihm und dem evangelischen Dekan Christoph Baisch. 

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