Hundehalter in Bad Friedrichshall berichtet von Attacke eines Kampfhundes
David Schneider aus Bad Friedrichshall gibt an, sein Mischling Nino sei von einem Kampfhund angegriffen worden. Er fordert ein Verbot von gefährlichen Rassen.
„Diese Hunde sind gefährlich“, sagt David Schneider aus Bad Friedrichshall. Gemeint sind Kampfhunde. Schneider berichtet, wie seine Königspudel und der kleine Mischling Nino beim Gassigehen von einem American Staffordshire Terrier angegriffen worden seien. Der Kampfhund habe Nino blutig gebissen. Im Bad Friedrichshaller Rathaus ist der Vorfall bekannt. Die Ortspolizeibehörde ist informiert, sagt Bürgermeister Timo Frey.
Polizei informiert das Rathaus Bad Friedrichshall über Hunde-Attacke
Der Kampfhund sei auch anderen Hundehaltern als aggressiv aufgefallen, sagt Schneider. Als er an jenem Tag mittags in der Jahnstraße in Jagstfeld unterwegs gewesen sei, habe er einen Mann und eine Frau mit dem American Staffordshire vor sich gesehen. „Das Paar hatte den Hund nicht unter Kontrolle“, sagt Schneider.

Das Tier sei außerdem schlecht gesichert gewesen. Die Zwei hätten versucht, den American Staffordshire festzuhalten. Der Kampfhund habe sich losgerissen und sei auf seine Tiere losgegangen. Schneider ruft die Polizei zur Hilfe. Die macht eine Mitteilung ans Bad Friedrichshaller Rathaus.
„Diese Rasse ist problembehaftet“, sagt Schneider. Das Verhalten der Besitzer in dem Fall sei grob fahrlässig.
Angriff in Bad Friedrichshall: Kampfhund soll keinen Maulkorb getragen haben
Der Kampfhund hat noch keinen Wesenstest abgelegt und ist verpflichtet, einen Maulkorb zu tragen. Die Gemeinde habe einen Wesenstest eingefordert, gibt Frey an. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen gelte so lange eine Maulkorb-Auflage, bis der Wesenstest vorliegt.
Außerdem seien Hinweise an die Halter zum Leinenzwang und zu den Regelungen in der Ortspolizeiverordnung ergangen. Dass solche Vorschriften eingehalten werden, soll die Ortspolizeibehörde kontrollieren. Dies geschehen in Abstimmung mit dem Fachdienst Hundeführer des Polizeipräsidiums Heilbronn und dem zuständigen Veterinäramt.
Hundehalter aus Bad Friedrichshall fordert Verbot von gefährlichen Rassen
Verstöße gegen die Auflagen werden im konkreten Einzelfall wie auch im Allgemeinen konsequent geahndet, erklärt Bürgermeister Frey. Entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren würden eingeleitet. In solchen Fällen droht Hundehaltern ein Bußgeld. Weitergehende Maßnahmen seien möglich und hingen sehr stark von der Schwere des Einzelfalles ab.
David Schneider kritisiert, dass in Bad Friedrichshall die Hundesteuer für eine gefährliche Rasse 600 Euro betrage. Zu wenig, aus seiner Sicht. Bürgermeister Frey widerspricht: Für einen Ersthund zahlen Besitzer 120 Euro; ein Kampfhund kostet 600 Euro. Beim zweiten Hund verdoppeln sich die Beträge auf 240 Euro bei nicht gefährlichen Rassen und auf 1200 Euro bei gefährlichen. „Ich halte die Beträge für angemessen und auch die Differenzierung für sachgerecht.“ Zum Vergleich: In Heilbronn werden 300 Euro für einen Kampfhund fällig, in Neckarsulm 602 Euro.

Nach Hunde-Attacke: Verletzten Hund selbst versorgt
Schneider hat nach eigenen Angaben eine medizinische Ausbildung in einer Tierarztpraxis absolviert. Den verletzten Nino habe er selbst versorgt. Schneider fordert ein Zucht-, Haltungs- und Importierverbot für gefährliche Hunderassen. In einigen Jahren hätte sich das Thema dann von selbst erledigt, meint er.
Sein Eindruck sei, dass das Rathaus den Vorfall nicht sonderlich ernst nimmt und den Kampfhund nicht als gefährlich ansieht.
Dieses Mal sei der American Staffordshire auf den kleinen Mischling losgegangen. „Was, wenn es ein Kind gewesen wäre“, fragt Schneider? Nur wenige Meter vom Ort der Beißattacke entfernt befinden sich eine Grundschule und das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium.

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