Justinus-Kerner-Preis 2026 geht an Schriftstellerin Anna Katharina Hahn

Der Justinus-Kerner-Preis 2026 der Stadt Weinsberg geht an die Stuttgarter Schriftstellerin Anna Katharina Hahn. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die in Verbindung mit dem Lebenswerk des Weinsberger Dichterarztes Justinus Kerner oder im Sinne Kerners in Literatur, Medizin oder Heimat- und Denkmalpflege Herausragendes geleistet haben.

Jury des Weinsberger Kerner-Preises: Anna Katharina Hahn repräsentiert südwestdeutsche Kultur

Das Preisgericht hat sich für Anna Katharina Hahn entschieden, weil die auf den Fildern geborene 55-jährige Schriftstellerin wie Kerner die südwestdeutsche Kultur repräsentiere. „Unter der Oberfläche von Ordnung, Fleiß und Familienleben brechen in ihren Texten Triebe, Ängste und Sehnsüchte hervor, die sie oftmals mit Motiven der schwäbischen Romantik verbindet und diese dadurch zu einem Resonanzraum der Gegenwart macht“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts.

Der siebenköpfigen Jury für den 2026er Preis gehören neben Wissenschaftlern Weinsbergs Bürgermeisterin Birgit Hannemann, Schriftsteller Ulrich Maier, Matthias Klatte vom Weinsberger Justinus-Kerner-Verein und der Preisträger 2023 an: Autor und Sternekoch Vincent Klink.

Anna Katharina Hahn ist eine wichtige Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur. Für ihr Werk – darunter die Romane „Kürzere Tage“ (2009) und „Der Chor“ (2024) – wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Laut Preisgericht ist die Autorin Chronistin eines Bürgertums, dessen Tugenden und Werte ins Wanken geraten sind. Mit Kerner habe sie den Blick hinter die Kulissen des vermeintlich Selbstverständlichen und Alltäglichen gemein. „Wie bei Kerner lauert das Unheimliche auch bei Hahn im Gewöhnlichen: hinter den Wohnzimmerfenstern oder im hübschen Garten.“

Weinsberger Justinus-Kerner-Preis: weitere Preisträger

Der Justinus-Kerner-Preis wurde 1990 das erste Mal verliehen. Gestiftet hatte ihn 1986 der Weinsberger Gemeinderat anlässlich des 200. Geburtstags von Justinus Kerner. Die Feier ist auch stets an dessen Geburtstag: am 18. September. Zu den bisherigen Preisträgern zählen neben Vincent Klink Schriftsteller Peter Rühmkorf, Filmproduzent und Regisseur Edgar Reitz oder Carl Herzog von Württemberg. Das Preisgericht schlägt den Preisträger jeweils vor, der Gemeinderat erkennt den Preis dann zu.

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