Investition in die Wasserversorgung
Die Gemeinde Oberstenfeld hat für knapp zwei Millionen Euro eine Verbindungsleitung und einen Hochbehälter saniert. Das soll nicht nur die Versorgung mit Trinkwasser zukunftssicher machen, sondern auch Geld sparen. Denn künftig muss weniger Landeswasser zugekauft werden.

„Wasser ist Leben“, bringt es Bürgermeister Markus Kleemann auf den Punkt. Deshalb habe die Gemeinde auch eine vergleichsweise stattliche Summe in die Hand genommen, um die Versorgung der Bürger mit sauberem Trinkwasser stabil und krisensicher aufzustellen.
Rund zwei Millionen Euro hat die Kommune investiert, um eine Verbindungsleitung zu erneuern und um den Hochbehälter (HB) Klären sowie das Pumpwerk Hauäcker zu sanieren. Durch das verbesserte Trinkwassermanagement sollen Engpässe bei der Wasserversorgung etwa durch Trockenheit vermieden werden. Die neue, 1,6 Kilometer lange Leitung verbindet den Hochbehälter Klären am östlichen Rand des Kernorts mit dem nördlich davon in Gronau gelegenen HB Buchäcker. Fast genau ein Jahr nach dem Spatenstich wurde jetzt der Abschluss der Maßnahme gefeiert.
Bisherige Leitung war marode und deutlich zu klein
In die Jahre gekommen waren sowohl der HB Klären als auch die bisherige Verbindungsleitung. „Es war dringend erforderlich, diese Leitung zu erneuern“, betont Kleemann. Sie hatte bereits im Sommer 2022 wieder in Betrieb genommen werden sollen, um einen Wassermangel in Gronau und Prevorst zu überbrücken. Doch in kürzester Zeit war es auf der Strecke zu gleich vier Rohrbrüchen gekommen.
Am Hochbehälter Klären, der immerhin auch schon gut 40 Jahre auf dem Buckel hat, wurde vor allem die Elektro- und Steuerungstechnik erneuert. Die beiden je 500 Kubikmeter Wasser fassenden Behälter wurden isoliert und die Belüftung sowie die Erdabdeckung erneuert. Neu ist nun auch ein Anschluss für ein mobiles Notstromaggregat. „Damit sind wir nun für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gut und krisensicher aufgestellt“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Im Sommer zu wenig, im Winter zu viel Wasser
Ertüchtigt und im Außendurchmesser von 90 auf 150 Zentimeter aufdimensioniert wurde die Verbindungsleitung zwischen den beiden Hochbehältern auch, weil von einer stetigen Zunahme wärmerer und trockener Sommer auszugehen ist. „Uns ist es wichtig, dass wir zu jeder Jahreszeit qualitätssicheres Trinkwasser zur Verfügung stellen können“, sagt Markus Kleemann. Neben dem Bezug von Landeswasser von der Schwäbischen Alb setzt die Gemeinde vor allem auf die Eigenversorgung aus den beiden Trinkwasserquellen in Gronau und Prevorst.
Deren Schüttung kann aber in heißen, regenarmen Monaten durchaus mal Engpässe verursachen. Im Herbst und Winter dagegen könne oft mehr Wasser bereitgestellt werden als benötigt werde, so Kleemann. Der Überschuss wurde bislang in die Bottwar abgeleitet. Das ist nun passé, denn das Wasser kann nun bedarfsorientiert verteilt werden.
Bedarfsorientierter Einsatz des eigenen Quellwassers
„Davon profitieren letztlich alle Oberstenfelder“, verdeutlicht der Bürgermeister. Doch auch im Gemeindesäckel soll sich die Investition bemerkbar machen, denn künftig ist man durch die verbesserte Handhabbarkeit eigenen Wassers weniger auf den Zukauf aus dem Donauried angewiesen. Immerhin 320000 Kubikmeter waren dies in der Vergangenheit durchschnittlich pro Jahr, auf das Netz des HB Klären entfielen davon gut 96000 Kubikmeter. An einem einzigen Tag werden allein in diesem Bereich durchschnittlich rund 250 Kubikmeter verbraucht.