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In Flein wird Inklusion bei Sport und Spiel erprobt

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Nach sieben Jahren Pause: Endlich wieder ein inklusives Spiel- und Sportfest der Offenen Hilfen und des TV Flein für Kinder mit und ohne Handicap.

Beim inklusiven Sportfest können sich Kinder ohne Handicap in die Lebenswelt von Rolli-Fahrern hineinversetzen.
Beim inklusiven Sportfest können sich Kinder ohne Handicap in die Lebenswelt von Rolli-Fahrern hineinversetzen.  Foto: Lina Bihr

"Wünsch dir was", singt der Chor der St. Veit-Schule am Samstagnachmittag. Ein großer Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen: Nach sieben Jahren Pause - unter anderem wegen Corona - gibt es endlich wieder ein inklusives Spiel- und Sportfest der Offenen Hilfen und des Turnvereins (TV) Flein. Die Freude bei Offene-Hilfen-Geschäftsführer Sven Seuffert-Uzler, seinem Mitarbeiter im Freizeitbereich Carsten Hummel und dem TV-Vorsitzenden Ingo Lorber ist groß.

Unterschiedliche Stationen für Kinder mit und ohne Handicap

"Kontaktflächen mit Menschen mit Handicap schaffen", nennt Carsten Hummel das Ziel der Aktion. "Die Offenen Hilfen sind eine Organisation, die Menschen mit geistiger Beeinträchtigung begleitet", erklärt Sven Seuffert-Uzler. Dazu zählen Freizeiten, aber auch Wohnangebote für Erwachsene mit Handicap. Oder Angebote wie das Spiel- und Sportfest.

15 Spielstationen sind bei der 24. Auflage der Veranstaltung in der Fleiner Sandberghalle aufgebaut. Nägel in Holz schlagen ist gar nicht so einfach. Aber wer dickere Nägel oder einen anderen Hammer wählt, hat es leichter. Auf dem Rolliparcours des Heilbronner Rollstuhlsportvereins können sich Kinder ohne Behinderung "in die Erlebniswelt eines Rolli-Fahrers hineinversetzen", sagt Carsten Hummel. Wie ist es zum Beispiel, Unebenheiten zu überwinden? Das testen die Mädchen und Jungen anhand einer Turnmatte. Und sie erfahren, wie sie Rolli-Fahrern in solchen Situationen am besten helfen können: nicht einfach drauflosschieben, sondern erst fragen. An jeder Station gibt es einen Stempel auf den Laufzettel, am Schluss eine Urkunde und einen kleinen Preis. Die Urkunden seien beliebt, erklärt Hummel, manche Kinder würden sie sogar Jahr für Jahr sammeln. 

Ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Kevin Fauck ist Ehrenamtlicher bei den Offenen Hilfen, besonders viel Spaß macht ihm dabei "die unbeschwerte Zeit mit den Menschen". Am Samstag betreut er die Station "Riechstraße", an der Kinder Gerüche erraten können. 

Die Station nebenan ist der Bewegungsparcours der Leichtathletikabteilung des TV Flein. Über Barren balancieren, auf eine Weichbodenmatte springen: Das gefällt Grundschülerin Greta, die zuvor im Chor gesungen hat, gut. Sandra Schick aus Flein ist zum ersten Mal auf dem Fest - auch ihre Tochter ist im Chor: "Ich finde es richtig, richtig toll." 

Eingespieltes Team bei der Organisation

Die Offenen Hilfen und der TV Flein sind trotz der langen Pause ein eingespieltes Team bei der Organisation des Festes. "Jeder weiß, was er zu tun hat", sagt Ingo Lorber. Etwa 30 bis 40 Sportler seien im Einsatz. "Wir sind auch mit 30 Leuten dabei, viele davon ehrenamtlich", ergänzt Sven Seuffert-Uzler. Auch Erwachsene mit Behinderung sind als Helfer im Einsatz, etwa am Bogenschießen-Stand. "So kommen nicht nur Kinder mit und ohne Beeinträchtigung beim Ausprobieren der Stationen in Kontakt, sondern auch die Ehrenamtlichen untereinander." 

An der Station "Riechstraße" durften die Kinder beim Spiel- und Sportfest ind er Sandberghalle verschiedene Gerüche erraten.
An der Station "Riechstraße" durften die Kinder beim Spiel- und Sportfest ind er Sandberghalle verschiedene Gerüche erraten.  Foto: Lina Bihr
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