Ilsfelder Holzmarkt wird zum Balanceakt zwischen Erwartungen und Realität
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Die Organisatoren erwarten an vier Tagen 20.000 Besucher zu der traditionsreichen Ilsfelder Veranstaltung. Die Holzbauern aus dem Mainhardter Wald halten dem Fest die Treue.
2024 wurde in Ilsfeld das 500. Holzmarkt-Jubiläum mit einem großen Umzug gefeiert. In diesem Jahr werden die "Spiele rund ums Holz" den Sonntag bereichern.
Foto: Archiv/Pfäffle
„Der Holzmarkt ist im südlichen Landkreis das größte Fest“, betont Ilsfelds Bürgermeister Bernd Bordon. „Wir rechnen von 22. bis 25. August mit über 20.000 Besuchern.“ Voraussetzung dafür sei das passende Festles-Wetter – weder zu heiß noch verregnet: „Dann ist der Holzmarkt ein Selbstläufer.“
Wobei der Termin in diesem Jahr „schwierig“ sei, schränkt Bordon ein. Während normalerweise am vierten Wochenende im August Holzmarkt gefeiert wird, ist es kalendarisch bedingt 2025 das dritte Wochenende: „Weil traditionsgemäß auch der Montag noch im August liegen muss.“ So kollidiert die Ilsfelder Veranstaltung ausnahmsweise mit dem Erlenbacher Weinfest.
Schlechte Finanzlage, hohe Erwartungen
Nichtsdestotrotz ist der Verwaltungschef dem Gemeinderat „unendlich dankbar“, dass er den Holzmarkt auch in diesem Jahr unterstützt. „Unsere finanzielle Situation ist bekannt“, so Bordon. Immer wieder gebe es Kritik „von Menschen, die nicht so mit der Tradition verwurzelt sind“, dass Ilsfeld hier eine fünfstellige Summe investiert.
Diejenigen wiederum, die sich ihren Heimatort ohne den Holzmarkt gar nicht vorstellen können, haben hohe Erwartungen. Veränderungen kommen selten gut an. So gab es 2023 keine Giggerle im Festzelt. Und 2024 erntete das Organisationsteam jede Menge Kritik, weil das Bier dort nicht in Glaskrügen ausgeschenkt wurde. Beim Fassanstich wurde der Bürgermeister sogar ausgebuht. „Der Gottesdienst am Sonntagmorgen hat in der Regel rund 250 Teilnehmer. Es ist Teil der Tradition, danach ein Giggerle zu essen und für nachmittags Kuchen mitzunehmen“, weiß Hauptamtsleiter Sven Frank um geliebte Gewohnheiten. Dazu gehöre auch das „Kerwegeld“ für die Kinder.
Ilsfelder Vereine haben große Lücken hinterlassen
„Unsere Aufgabe ist es, den Stab von Generation zu Generation weiterzugeben“, ist sich Bernd Bordon bewusst. „Aber es ist nicht mehr zu 100 Prozent möglich, dass alles so bleibt wie es war, weil das Fest nicht mehr von den Vereinen ausgerichtet werden kann“, macht er deutlich. So ist beispielsweise seit 2023 der Bauhof zuständig für den Zeltaufbau. Bewirtschaftet wird es inzwischen von einem Caterer, der Firma Gladitz aus Remseck.
Froh ist das Organisationsteam um Sven Frank und Steffen Brod darüber, dass die Holzbauern aus dem Mainhardter Wald Ilsfeld treu bleiben, obwohl der klassische Kauf von Stickeln für Garten und Weinberg für die Besucher längst nicht mehr im Vordergrund steht. „Dass sie kommen und sogar weiterhin von Freitag auf Samstag übernachten, ist in Gold gar nicht aufzuwiegen“, formuliert es Bernd Bordon. Auch 150 Krämer werden am Samstag ab 6 Uhr wieder ihre Waren feilbieten.
„In diesem Jahr gibt es eine Renaissance der zuletzt 2008 stattgefundenen Spiele rund ums Holz. Sozusagen den Ilsfelder Vierkampf“, berichtet Sven Frank. Das sei ein Wunsch aus der Bevölkerung gewesen. „Damit werden wir dem Sonntag wieder ein ganz anderes Gesicht geben.“ Acht Mannschaften haben sich schon für Butten-/Fässleslauf, Sägen, Holz spalten und Bretterlauf angemeldet.
Offiziell eröffnet wird der Holzmarkt am Freitag, 22. August, um 19.30 Uhr mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Bernd Bordon und dem Ilsfelder Weinprinz Moritz Ocker. Anschließend sorgt das Bodensee-Quintett für Partystimmung. Der Holz- und Krämermarkt beginnt am Samstag, 23. August, um 6 Uhr. Einzug der Marktwache, des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr und der Bartholomäusreiter auf dem Festgelände ist um 9 Uhr. Ab 10.30 Uhr unterhält der Musikverein Auenstein, ab 20 Uhr Purple Sun – die Coverband aus dem Bottwartal.
Der Sonntag, 24. August, wird um 10 Uhr mit dem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt eröffnet. Um 11.30 Uhr gibt es Mittagstisch, um 12 Uhr spielt das Erste Orchester des Harmonikaclubs Ilsfeld auf. Um 14 Uhr beginnen auf dem Festgelände die „Spiele rund ums Holz“, moderiert von Bernd Bordon, der Württembergischen Weinkönigin Kim Weißflog aus Lauffen und Weinprinzessin Ines Pfeiffer aus Korntal-Münchingen. „Sontheims Trollige Lemberger“ musizieren ab 15.30 Uhr im Festzelt. Ab 19 Uhr legt DJ DoRi auf.
Mit einem Mittagstisch startet der Montag, 25. August, um 11.30 Uhr. Akkordeonspieler Jörg Langer begleitet den Bunten Nachmittag ab 14.30 Uhr. Es gibt Kaffee und Kuchen. „Party pur“ heißt es ab 20 Uhr zum Holzmarkt-Kehraus mit der Heilbronner Coverband Steflex.
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