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Höhere Förderung für freie Träger: Stadt Heilbronn stärkt Kitas flächendeckend

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Heilbronn ändert die Förderrichtlinien für Kindertagesstätten und Kinderkrippen freier Träger neu. Der Stadt entstehen dadurch zusätzliche Kosten.

In Heilbronn gibt es 109 Kindertageseinrichtungen. Davon sind rund zwei Drittel in freier Trägerschaft und etwa ein Drittel städtisch.
In Heilbronn gibt es 109 Kindertageseinrichtungen. Davon sind rund zwei Drittel in freier Trägerschaft und etwa ein Drittel städtisch.  Foto: Monika Skolimowska

Die Stadt Heilbronn richtet ihre sechs Jahre alten Richtlinien zur Förderung von Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft rückwirkend zum 1. Januar 2025 neu aus. Gleichzeitig stellt die Stadt zum Jahresende 2025 die Zahlung für die Betreuung auswärtiger Kinder in freien Betreuungseinrichtungen ein. Damit entfällt die sogenannte U-3-Kompensation für auswärtige Kinder unter drei Jahren in freien Kindertageseinrichtungen. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag beschlossen.

Insgesamt 105 Kindertageseinrichtungen gibt es derzeit in Heilbronn. Davon sind 36 in städtischer und 69 in freier Trägerschaft. Letztere bezuschusst Heilbronn im laufenden Jahr mit knapp 55 Millionen Euro. 2026 steigt die Fördersumme voraussichtlich auf gut 57 Millionen Euro. Die neue Richtlinie wurde mit den freien Trägern abgestimmt.

Stadt bezahlt höhere Zuschüsse auch für Hausmeister und Reinigungskräfte

Durch die Anpassung der Förderrichtlinie für freie Kindertageseinrichtungen entstehen der Stadt zusätzliche Kosten von voraussichtlich rund 870.000 Euro. Im Kern sieht die Änderung vor, den Zuschuss für die Kosten von Fachpersonal, Hausmeister und Reinigungskräften prozentual anzuheben. Höhere Zuschüsse für nicht staatliche Träger gibt es auch für Mietneben- und Fortbildungskosten.

Laut Stadtverwaltung stehen diese zusätzlichen Mittel in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 bereit. Durch Verschiebungen mehrerer Ausbauprojekte von Kindertageseinrichtungen in privater Trägerschaft wären die Summen frei, weil dadurch die entsprechenden Betriebskostenförderungen der Einrichtungen nicht anfielen.

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, wandte CDU-Stadträtin Susanne Schnepf ein. Die Ausbauprojekte würden zu einem späteren Zeitpunkt kommen, die laufenden Kosten blieben aber bestehen. Die CDU-Fraktion sehe die Förderung dennoch als machbar an, so Schnepf. Katharina Mikov (AfD) sieht in der Kinderbetreuung keinen bloßen Kostenfaktor. „Sondern eine Investition in die Zukunft“, so Mikov.

Stadträte begrüßen geänderte Förderrichtlinie für freie Träger

Auch die SPD-Fraktion stimme der angepassten Förderrichtlinie zu, so Tanja Sagasser-Beil. Die SPD-Stadträtin sehe zwar weiteren Abstimmungsbedarf. Wie Ferdi Filiz (Bündnis90/Die Grünen) begrüßte auch Sagasser-Beil die Gleichstellung der Kindertageseinrichtungen von Stadt und freien Trägern. Auch für FDP-Stadträtin Sylvia Dörr gehe die Stadt mit der Richtlinie in die richtige Richtung. Die Qualität der Betreuung sei nachhaltig gesichert. 

Im Gegenzug spart die Stadt jährlich rund 125.000 Euro durch den Wegfall der Förderung auswärtiger Kinder zum Jahresende 2025. In der Folge können die freien Träger ab dem kommenden Jahr die Betreuungsentgelte für auswärtige Kinder in Eigenregie kalkulieren. Quer durch die Fraktionen gegrüßten die Stadträte diesen Schritt.

Zahl der Betreuungsplätze wird absehbar weiter ansteigen 

Künftig kommen weitere Kosten auf die Stadt zu. Weil Heilbronn wächst und damit auch die Zahl zu betreuender Kinder. Laut Verwaltung benötigte die Stadt in den vergangenen sieben Jahren rund 600 neue Betreuungsplätze im Bereich Kindergarten. Bisher hatte die Heilbronn mit 25  Planungsbezirken gearbeitet. Mit dem Wohngebiet Neckarbogen wurde der Planungsbezirk 6 „Unteres Industriegebiet“ in die beiden Planungsbezirke 6 „Augärtle“ und 26 „Neckarbogen“ aufgeteilt. Mit der Bebauung des Ipai wird ein weiterer Planungsbezirk dazukommen.

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