Rettungsdienste in Heilbronn: Kein Hitzekollaps trotz sommerlicher Temperaturen
Die Integrierte Leitstelle Heilbronn konnte alle Rettungseinsätze am Hitze-Wochenende ohne Probleme abarbeiten. Sorge bereitet derzeit vor allem die zunehmende Waldbrandgefahr durch Trockenheit und hohe Temperaturen.
Trotz der hochsommerlichen Temperaturen am Wochenende hatten Feuerwehren und Rettungsdienste in der Region keine außergewöhnlichen hitzebedingten Einsätze. „Es war nicht schwül. Es wehte ein leichter Wind. Die Nächte waren eher kühl“, sagt der Chef der Integrierten Leitstelle Heilbronn, Joachim Bähr.
Weniger die Hitze sei die Ursache für Notrufe gewesen, sondern überwiegend sogenannte traumatische Ereignisse wie zum Beispiel Stürze. „Das lag daran, dass viele Leute das schöne Wetter für Aktivitäten genutzt haben, wie Fahrradfahren, Wandern, Gartenarbeiten oder Freibadbesuch.“
Hitze-Wochenende: Keine Ertrinkungsnotfälle in Freibädern und an Badeseen im Raum Heilbronn
In den stark frequentierten Freibädern im Stadt- und Landkreis Heilbronn gab es insgesamt 16 Einsätze, am Breitenauer- und am Katzenbachsee jeweils einen. Notarzt und Sanitäter mussten eine eingeklemmte Hand und Stürze behandeln. Ein Mensch hatte sich verschluckt, was aber letztlich harmloser gewesen sei als befürchtet. Medizinische Notfälle waren ein Krampfanfall und Kreislaufstörungen. „Zum Glück gab es keine Ertrinkungsnotfälle“, so Bähr. Dankbar sei er, dass die DLRG an den Badeseen einen Sicherheitswachdienst organisiert und Erste Hilfe leistet, bis der Rettungsdienst eintrifft.
„Die Anzahl der Einsätze war im Normbereich für ein schönes Wochenende“, bilanziert Joachim Bähr. „Wir konnten alle Einsätze ohne Probleme abarbeiten.“ Weder die Besetzung der Leitstelle noch die Anzahl der Rettungswagen habe aufgestockt werden müssen. Auch die Notrufe wegen Kreislaufstörungen seien „über das übliche Maß zu sonstigen Tagen“ nicht hinausgegangen. So gab es beispielsweise am Samstag insgesamt 140 Einsätze, davon 14 wegen Kreislaufbeschwerden.
In den beiden Zentralen Notaufnahmen der SLK-Kliniken in Bad Friedrichshall und Heilbronn wurde zwar registriert, dass der Anteil der Patienten – auch jüngerer – mit Kollaps oder nach zu langem Aufenthalt in der Sonne ohne ausreichende Flüssigkeits- oder Nahrungsaufnahme höher war. „Aber in einem noch überschaubaren Rahmen“, erklärt Pressesprecher Mathias Burkhardt.

Grasland-Feuerindex für Stadt und Landkreis Heilbronn bei Stufe vier von fünf
Was Joachim Bähr momentan mehr Sorge bereitet, ist die erhöhte Waldbrandgefahr aufgrund hoher Temperaturen und fehlender Niederschläge: „Der aktuelle Grasland-Feuerindex liegt derzeit bei vier, die höchste Stufe ist fünf.“ Weggeworfene Zigarettenkippen, geparkte Fahrzeuge auf Wiese und Stroh, könnten aktuell schnell dafür sorgen, dass es brennt: „Ich gehe davon aus, dass Forstbehörden und Kommunen Grill- und Lagerfeuer jetzt untersagen.“
Am Wochenende musste die Feuerwehr wegen Rauchentwicklung auf einem Gartengrundstück ausrücken. „Ursache war ein unbeaufsichtigtes Feuer, das jedoch schnell gelöscht werden konnte“, berichtet Joachim Bähr. Auch so etwas könne sich angesichts der Trockenheit schnell zu einem größeren Brand entwickeln.
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