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Evangelische Landeskirche Württemberg
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Heilbronner Kandidaten für Synodalwahl zeigen Profil

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In der Evangelischen Landeskirche Württemberg sind am 1. Advent Kirchenwahlen angesagt.  Im Vorfeld stellen sich die Kandidaten zur Landessynode bei mehreren Veranstaltungen vor, so jetzt auch in Heilbronn. Manche zeigen dabei Flagge gegen Rechts und Diversität.

Kandidaten (von links) Jonathan Ebert, Dr. Ulrike Gaiser, Philipp Häge, Laura Scheerle, Dorothee Knappenberger, Deborah Drensek, Ben Rinks; nicht auf dem Foto: Rivka Schunk und Johannes Wagner.
Foto: Ralf Seidel
Kandidaten (von links) Jonathan Ebert, Dr. Ulrike Gaiser, Philipp Häge, Laura Scheerle, Dorothee Knappenberger, Deborah Drensek, Ben Rinks; nicht auf dem Foto: Rivka Schunk und Johannes Wagner. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Am 1. Advent stehen in der Evangelischen Landeskirche Württemberg Wahlen an: für 7000 Kirchengemeinderäte und für 90 Landessynodale. Der frisch fusionierte Kirchenbezirk Heilbronn-Brackenheim bildet dabei erstmals mit Mühlacker einen eigenen Wahlkreis. Im Vorfeld stellen sich die Kandidaten bei mehreren Veranstaltungen vor. Sie sprechen dabei für sich, aber auch für ihre Gesprächskreise: die links-liberale Offene Kirche (OK), die konservative Lebendige Gemeinde (LG), der in der Mitte angesiedelte Gesprächskreis Evangelium und Kirche (EuK), die basisdemokratische, charismatisch orientierte Reforminitiative Kirche für morgen (Kfm).

Jonathan Ebert (29) aus Heilbronn leitet das Landtagsbüro der Heidelberger Grünen-Abgeordneten Marilena Geugjes, ist Delegierter für die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder, Jugend und Familie seiner Partei, Organist, Chorleiter. Als OK-Mann ist er für „eine offene, zugewandte und diverse Kirche, die mitten in der Gesellschaft ist“ sowie „klare Kante zeigt gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und christlichen Nationalismus“. „Um evangelikalen Influencern nicht die Deutungshoheit zu überlassen“ müsse die Online-Präsenz der Kirche gestärkt werden.

Rivka Schunk (34) von KfM ist Pfarrerin an der Heilbronner Kilianskirche. Sie stehe für eine Kirche, die zukunftsgewandt denkt, mit Freude handelt, sich klar positioniert: spirituell, gesellschaftlich und politisch, die sich für Menschen einsetzt: seelsorgerlich, diakonisch, solidarisch, die Jung und Alt Beteiligung und Mitbestimmung bietet, eine Kirche, „die Brücken baut, statt Gräben zu vertiefen – die Diskussionen nicht scheut, aber nach gemeinsamen Lösungen strebt“.

Laura Scheerle (25) aus Flein ist Finanzbeamtin und kandidiert, weil Kirche für sie ein Stück Heimat ist. Sie setzt sich dafür ein, „dass wir die Menschen in und um unsere Kirche sehen und sie ein Stück Ewigkeit hier finden“. Gemeinden sollten mutig neue Dinge anpacken dürfen, hierzu brauche es mehr Freiheit. Sie ist auch dafür, dass Ehrenamtlichen Verantwortung zugetraut wird, dass sie gefördert werden.

Ben Kings (36) aus Meimsheim ist Lehrer und möchte mit KfM „Teil einer einladenden, familienfreundlichen und zukunftsorientierten Kirche sein“, die in Menschen investiert, nicht nur in Gebäude, die junge Menschen begleitet, Gemeinden stärkt und mit Ehren- und Hauptamtlichen „auf Augenhöhe“ Neues schafft: „mit Jesus im Zentrum“.

Deborah Drensek (31) möchte als Pfarrerin in Zaberfeld-Michelbach mit EuK Gemeinden im ländlichen Raum „Gehör verschaffen“, deren Potenzial zur Entfaltung bringen und dafür über die Synode „Freiräume schaffen“. Sie ist besonders für den Erhalt kirchlicher Kitas, denn dort beginne der Gemeindeaufbau. Ein Herzensanliegen ist ihr auch die Notfallseelsorge.

Dr. Ulrike Gaiser (52) ist Oberärztin im Kinderzentrum Maulbronn. Als OK-Mitglied setzt sie sich für eine Kirche für alle ein, die ihre Verantwortung wahrnimmt im menschlichen und sozialen Miteinander genauso wie der Schöpfung gegenüber. Wichtig ist ihr, Kirchenmusik in vielen Facetten als wichtigen Kern der Kirche zu bewahren, zu stärken und weiterzuentwickeln.

Philipp Häge (34) ist Seminarpfarrer in Maulbronn mit Schwerpunkt Religionsunterricht, internationale Seelsorge, Jugendarbeit. Als OK-ler steht er für eine Kirche, die Veränderung als Chance begreife und Gemeinden ermutige, den Wandel selbst zu gestalten, die Jugendarbeit fördert, „die mit der Trauung queerer Paare ernst macht und Vielfalt wertschätzt“.

Dorothee Knappenberger (58) aus Mühlacker ist Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und seit 2005 Landessynodale. Sie kandiert erneut, weil sie sich mit der LG für mehr lebendige Gemeinden mit vielen Ehrenamtlichen einsetzen, sie die Bibel in Wort und Tat bezeugen möchte, die Zukunft der Kirche mitgestalten möchte, ihr Herz für Familien schlage und die Jugend Freiräume brauche.

Johannes Wegner (52) aus Wurmberg ist Pfarrer und möchte sich mit der LG dafür einsetzen, dass Menschen Gott begegnen, Geborgenheit, Versöhnung und Annahme erfahren können, sei es in der Seelsorge, der Diakonie, dem Unterricht oder in den vielfältigen Jugend- und Gemeindeangeboten.

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