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Kompass vier in Baden-Württemberg: Was Eltern von Viertklässlern wissen müssen

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Nach der Grundschule auf ein Gymnasium: Nicht mehr der Elternwunsch entscheidet darüber, möglicherweise entscheiden darüber auch zwei Prüfungen in Deutsch und Mathe. Wir beantworten dazu einige Fragen.


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Zwei wichtige Termine erwarten die Viertklässler an baden-württembergischen Grundschulen im November. Am Mittwoch, 19. November, steht eine besondere Deutsch-Prüfung an, einen Tag später ist Mathe angesagt. Kompass vier ist ein Baustein für den Übergang in Klasse fünf. Dazu beantworten wir wichtige Fragen.

Was steckt hinter Kompass vier?

Der Übergang an ein Gymnasium hat sich im vergangenen Schuljahr verändert. Nicht mehr allein der Elternwunsch entscheidet darüber, sondern zwei von drei Kriterien müssen für diese weiterführende Schulart sprechen: Das sind Elternwunsch, Einschätzung der Lehrer und Kompass vier – den landesweiten Prüfungen mit denselben Aufgaben. Bei allen anderen Schularten entscheiden die Eltern.

Kompass vier: Was ist die Kritik an den Prüfungen?

Mancher spricht von Grundschul-Abitur und kritisiert, dass diese Tests die Kinder zu sehr unter Druck setzen. Außerdem bezweifeln Pädagogen, dass ein Test etwas darüber aussagen könne, ob ein Kind das Gymnasium schafft oder nicht. Aussagekräftiger sei die Einschätzung der Lehrer. Und: Kinder entwickeln sich weiter. Zudem lief Kompass vier im vergangenen Jahr aus dem Ruder.

Was ging im vergangenen Jahr bei Kompass vier schief?

Wenn man von schulinterner Bürokratie und Server-Problemen absieht: Vor allem Mathe galt als zu schwer. Den Testergebnissen in diesem Fach zufolge hätten gerade einmal sechs Prozent der Jungen und Mädchen aufs Gymnasium gekonnt, in Deutsch waren es 27 Prozent laut Test. Anders die Einschätzung der Lehrer: Sie sprachen sich dafür aus, dass 51 Prozent der Kinder aufs Gymnasium gehen. Kultusministerin Theresa Schopper schritt zwar ein, an Kompass vier hält sie aber fest.

Um nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium wechseln zu wollen, reicht nicht allein der Wunsch der Eltern. Auch Tests spielen unter Umständen eine Rolle.
Um nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium wechseln zu wollen, reicht nicht allein der Wunsch der Eltern. Auch Tests spielen unter Umständen eine Rolle.  Foto: Bernd Weißbrod

Wie hat das Kultusministerium reagiert, damit es dieses Mal besser wird?

Laut eines Sprechers des Ministeriums hat man unter anderen an der Komplexität der Aufgaben sowie der Sprache gearbeitet, auch der Umfang wurde angepasst. Grundschullehrer seien in den Kompass-vier-Prozessen eingebunden, so der Sprecher gegenüber stimme.de.

Kompass vier: Was empfehlen Lehrer den Familien mit Viertklässlern?

„Ich würde nicht üben“, sagt Anja Menold, Rektorin der Grundschule in Bad Rappenau-Fürfeld. Sie weiß aus Gesprächen mit Viertklässlern, dass die Tests manche Kinder sehr umtreiben: „Ich muss noch üben!“, „Ist es danach geschafft?“, seien deren Fragen. Man solle die Sorgen und Ängste der Kinder ernst nehmen und mit ihnen darüber sprechen. Zugleich sagt Anja Menold: Viele Wege führen zum Abitur, und das Abitur sei nicht das einzige Ziel im Leben. Das sieht Ulrich Bürgy, Rektor der Grundschule in Bad Rappenau, genauso. Er bittet um Gelassenheit bei den Eltern. Zudem sei Kompass vier nur ein Kriterium, das über den Übergang an ein Gymnasium entscheidet. Die Lehrer kennen die Kinder, die Kollegen hätten einen „eigenständigen Blick“ auf sie.

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