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„Vorzeigeprojekt“
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Wo Inklusion gelebt wird: Kultusministerin Theresa Schopper besucht Grundschule Lichtenstern in Weinsberg

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Die Grundschule Lichtenstern in Weinsberg-Gellmersbach ist ein Ort, an dem Inklusion richtig gelebt wird. Kultusministerin Theresa Schopper und Abgeordneter Armin Waldbüßer statten dem „Vorzeigeprojekt“ am Montag einen Besuch ab.

Die Kinder haben Ministerin Theresa Schopper zur Begrüßung Lieder gesungen.
Die Kinder haben Ministerin Theresa Schopper zur Begrüßung Lieder gesungen.  Foto: Berger, Mario

Die Kinder sind aufgeregt, wuseln und rufen durcheinander. Ein letzter Probedurchlauf, damit die Darbietung auch sitzt. Schließlich kommt nicht alle Tage die Kultusministerin zu Besuch in das beschauliche Gellmersbach.

Theresa Schopper (Grüne) schaut sich an diesem Montag gemeinsam mit dem in Heilbronn geborenen Landtagsabgeordneten Armin Waldbüßer (Grüne) den Kindergarten und die Grundschule der Stiftung Lichtenstern (Gruli) an. Vor dreizehn Jahren wurde sie als inklusive Schule gegründet, in der Kinder mit und ohne geistige Behinderung willkommen sind.

Grundschule Lichtenstern in Weinsberg setzt bei Inklusion auf Gemeinschaft 

Die Gruli hat einen musikalischen Schwerpunkt, daher stimmt der Chor zur Begrüßung feierlich ein Lied über klangvolle Vokale an – und Schopper darf direkt mitmachen: Sie bekommt ein Blatt mit einem O in die Hand gedrückt mit der Anweisung, es hochzuhalten, wenn die Strophe bei dem Buchstaben angelangt ist. Die Kinder haben ebenfalls Buchstaben bekommen und warten auf ihren Einsatz.

Das Gemeinsame sei an dieser Schule besonders maßgebend, betont Schulleiterin Anke Wittenberg. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass eine Klassengemeinschaft besteht.“ Das heißt konkret: Die Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung werden nicht gesondert betreut. Jede Klasse hat ein Team aus zwei Lehrkräften, gebildet aus einer Grundschullehrkraft und einer sonderpädagogische Fachkraft. „Den Schülern ist nicht klar, wer wer ist“, betont Wittenberg. Jeder ist für jeden zuständig.

Verschiedene Förderschwerpunkte für Inklusion an der Grundschule Lichtenstern

Der Fokus lag zunächst auf Geistiger Entwicklung (Gent), später kamen aufgrund der Nachfrage auch die Förderschwerpunkte Lernen, Soziales und Sprache hinzu. „Es ist unser Ziel und unsere Aufgabe, dass sich alle Kinder in ihrem Lernen wohlfühlen können“, sagt die Direktorin. Mit dem Konzept gewann die Gruli in diesem Jahr auch den Schulpreis für diakonisches Lernen des Evangelischen Schulwerks Baden und Württemberg.

Viele der Grundschüler haben vorher auch den zugehörigen Kindergarten besucht, der sich im selben Gebäude befindet. Zudem betreibt die Stiftung unter anderem das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Lichtenstern bei Löwenstein.

Ministerin Theresa Schopper lobt Grundschule Lichtenstern

Die Innenräume unterscheiden sich nicht von einer Regelschule. Bunte Bilder hängen an den Wänden, oft sitzen die Klassen im Stuhlkreis zusammen. Heute erzählen sich alle von ihren Ferien. Die Atmosphäre ist fröhlich. Das fällt auch Armin Waldbüßer auf: „Die Kinder machen einen glücklichen, lebendigen Eindruck.“ Der gelernte Erzieher bezeichnet die Einrichtung als Vorzeigeprojekt, bei dem Integration „sehr gut gelungen“ sei.

Auch Schopper, die während des Besuchs interessiert lauscht, findet lobende Worte: Der Fokus auf „gemeinsam lernen und voneinander lernen“ sei spannend – „man merkt, dass Sie mit Herzblut dabei sind“. 

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