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Massive Beschwerden von Bürgern: Glasfaser-Ausbaustopp in Ilsfeld

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In Ilsfeld und Auenstein sorgen die Bautrupps der Deutschen Giganetz GmbH seit Monaten für Unmut bei Bürgern. Jetzt hat die Gemeinde Konsequenzen gezogen. 


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Im Oktober 2023 war Baustart für das Glasfasernetz der Deutschen Giganetz (DGN) GmbH in Auenstein. Doch wie vielerorts läuft es auch hier alles andere als rund. „Die Straßen waren zum Teil bis jetzt offen“, ärgert sich Ilsfelds Bürgermeister Bernd Bordon. Im Rathaus seien massive Beschwerden von Bürgern eingegangen.

„Unsere Aufgabe ist es, für die Verkehrssicherheit zu sorgen“, verdeutlicht Bauamtsleiterin Isabelle Hupbauer. „Aber wir haben keine Handhabe, sind weder Geld- noch  Auftraggeber“, betont Bordon. Inzwischen wurde die Notbremse gezogen: Die Gemeinde hat mit der DGN einen Ausbaustopp ausgehandelt. 

„Es muss jetzt erstmal alles zugemacht werden, bevor etwas Neues aufgemacht wird“, erklärt Bernd Bordon. Davon ausgenommen seien lediglich die Erstellung des so genannten Backbone-Netzes, also des Hauptverteilerkabels zwischen Auenstein und Ilsfeld, und die Hausanschlussarbeiten auf privaten Flächen. „Es hat sich gezeigt, dass der Baustopp der richtige Schritt gewesen ist. Das Aufbringen der Deckschicht ist noch in Teilen von Ilsfeld in vollem Gange“, beschreibt der Rathauschef die aktuelle Situation.

Glasfaser-Ausbau in Ilsfeld: Unübersichtliche Lage durch Subunternehmer

„Halb Auenstein lag offen“, schildert er die Zustände, die über Monate hinweg geherrscht hätten. In Ilsfeld, wo der Ausbau erst im Februar/März dieses Jahres begonnen habe, sei es nicht ganz so schlimm gewesen, aber ebenfalls problematisch. „Wir haben es bei der DGN in alle Ebenen eskalieren lassen“, betont Bordon. Das Problem: Die DGN arbeitet mit einem Generalunternehmer, dieser wiederum beauftragt Subunternehmer. „Da springen so viele rum, dass auch wir am Ende des Tages die Übersicht verlieren“, so der Rathauschef.

Die DGN hat sich nun über eine Anzeige im Amtsblatt bei den Bürgern entschuldigt. Das Generalunternehmen, das den Gesamtausbau in der Kommune durchführt, sei mit Fristsetzung aufgefordert worden, die Mängel zu beheben, informiert die DGN.

In Ilsfeld seien bisher knapp die Hälfte der notwendigen Verlegearbeiten erledigt, in Auenstein rund 60 Prozent, heißt es weiter. Durch verstärkte Asphaltarbeiten hätte ein Großteil der offenen Gräben inzwischen geschlossen werden können. „Dabei müssen aber noch Teilstrecken für notwendige Anschluss- und Montagearbeiten unverschlossen bleiben", teilt das Telekommunikationsunternehmen mit.

Probleme beim Glasfaser-Ausbau: Hoher Aufwand und Belastung für die Verwaltung

Auf 130 Kilometer – ohne Wüstenhausen – erstrecken sich die Tiefbauarbeiten, die im Auftrag der DGN ausgeführt werden sollen, erklärt Bordon. „Da sind Konflikte vorprogrammiert.“ Das belaste auch die Verwaltung. „Es wird wahnsinnig viel Arbeitszeit gebunden, weil wir zusammen mit DGN und Fibre Solutions die Strecken immer wieder ablaufen“, sagt Isabelle Hupbauer. Dies habe umfangreiche Nachbesserungen zur Folge, die weitere Belastungen mit sich bringen würden, kündigt Bernd Bordon an.

Zusätzlich erschwert worden seien die Erschließungsarbeiten für den Ausbau des Glasfasernetzes in Ilsfeld durch Großbaustellen in der unmittelbaren Umgebung: die Kreisstraßensanierung bei Schozach, die Landesstraßensanierung zwischen Ilsfeld und Lauffen sowie die Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Abstatt. Ebenso die Vollsperrung der Hauptstraße in Auenstein, wo ein Stromkabel verlegt wurde. "Dadurch hatten wir zusätzlichen Umleitungsverkehr im Ort, der bei den Planungen berücksichtig werden musste", so Hupbauer.

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