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Gemeinderat Untergruppenbach bringt Plan für die Ortsmitte Unterheinriet voran

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Es ist ein zentrales Projekt für die Gemeindeentwicklung von Untergruppenbach. Das Zentrum des Ortsteils Unterheinriet soll baulich neu geordnet werden. Ein Bauträger hat nun in der Ratssitzung weitere Details präsentiert.

Der mächtige Scheunenbau im Zentrum des Ortsteils Unterheinriet soll einer Neubebauung weichen.
Der mächtige Scheunenbau im Zentrum des Ortsteils Unterheinriet soll einer Neubebauung weichen.  Foto: Bernd Günther

Das Vorhaben, die Ortsmitte von Unterheinriet baulich neu zu ordnen und aufzuwerten, ist einen Schritt vorangekommen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Untergruppenbach ist eine Vorlage verabschiedet worden, nach der die bisherige Planung „Heinrieter Mitte“ modifiziert werden soll. Neu ist, dass die angestrebte Bebauung nicht wie ursprünglich vorgesehen über Satteldächer, sondern über Flachdächer mit Staffelgeschossen verfügen soll.

Der Entwurf für zwei Flachdach-Bauten in der Ortsmitte von Unterheinriet.
Der Entwurf für zwei Flachdach-Bauten in der Ortsmitte von Unterheinriet.  Foto: Albert Amos GmbH

Aus energetischen Gründen und wegen der besseren Ausnutzung des obersten Geschosses als Wohnraum ohne Dachschrägen sei dies sinnvoll, sagte Projektentwickler Moritz Lakotta von der Bauträgergesellschaft Albert Amos. Für die Zusammenarbeit mit dem Bauträger hatte sich die Gemeinde im Frühjahr entschieden und so wieder Fahrt in das städtebauliche Vorhaben gebracht, wie Bürgermeister Andreas Vierling bekräftigte.

Das Zentrum von Unterheinriet soll gestärkt werden

Ziel ist es nach Angaben von Vierling, das Zentrum des Ortsteils zu stärken. Dazu solle die Nahversorgung gesichert, die Verkehrssituation übersichtlicher gestaltet, der Aufenthalt auf dem vorhandenen Platz, auf dem der Wochenmarkt gastiert, verschönert und baulich neu gefasst werden. Anstelle einer mächtigen alten und nicht mehr genutzten Scheune an der Abstatter Straße sollen zwei Wohn- und Geschäftshäuser entstehen.

Die angepasste Planung sieht nach Angaben von Projektleiter Lakotta zudem vor, dass die Böden der Erdgeschosse höher angesetzt werden. Dies biete mehr Schutz bei Starkregen, wie die Gefahrenkarte für das Gebiet zeige. Dadurch erhöhe sich die Neubebauung entsprechend. In der Brunnengasse könnten drei zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Auf dem Marktplatz würden die Standorte der neu vorgesehenen Bäume angepasst; unverändert bleibe dort aber die Zahl von acht Parkplätzen, sagte Lakotta.

Barrierefreie Wohnungen und öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss

Mit den Neubauten könnten 15 barrierefreie Wohnungen geschaffen werden, die etwa für ein Projekt des betreuten Wohnens geeignet wären. Zudem soll die Ortsmitte mit dem ansässigen Lebensmittelgeschäft und der Volksbank durch einen multifunktionalen Bürgerraum, eine Bäckerei und weitere Nutzungen ergänzt werden. Dazu würden bereits Gespräche mit potentiellen Mietern geführt, bestätigte Bürgermeister Vierling.

Alle für das Projekt benötigten Flurstücke seien schon im kommunalen Eigentum. Vorgesehen sei, dass der Bauträger Amos die Fläche erwerbe und entwickle und die Gemeinde die Erdgeschossflächen für die öffentliche Nutzung zurückkaufe. Mit Blick auf die fortgeschrittene Planung und die bereits von Amos investierte Vorarbeit, sollte sich der Gemeinderat jetzt verbindlich zum Projekt positionieren, empfahl Vierling.

Heinriet aus dem Dornröschenschlaf holen

Einzelne Gemeinderäte wandten zwar ein, dass Satteldächer an dieser ortsbildprägenden Stelle gefälliger wären. Letztlich zeigten sich aber alle Gemeinderäte überzeugt, dass Dachschrägen eine künftige Nutzung einschränken würden. Einstimmig stimmten sie dafür, dass auf Grundlage der neuen Planung der Bebauungsplan angepasst werden solle. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, mit dem Bauträger einen Letter of Intent – also eine verbindliche Absichtserklärung vorzubereiten. „Wir wollen die Heinrieter Ortsmitte aus dem Dornröschenschlaf holen“, bekräftigte der Bürgermeister.

Frühe Idee für neue Ortsmitte

Die Idee der Umgestaltung der Ortsmitte von Unterheinriet geht auf das Jahr 2018 zurück und ist Teil des damals von Gemeinderat und Bürgerschaft entwickelten „Gemeindeentwicklungsprogramm 2035“. Unter dem Titel „Heinrieter Mitte“ wurde die jetzt nochmal modifizierte Planung erstellt. Das ambitionierte Projekt war jedoch wegen massiv gestiegener Baukosten und Zinsen zunächst ins Stocken geraten und 2022 dann für zweieinhalb Jahre in der Schublade verschwunden – bis mit der Amos GmbH ein neuer interessierter Bauträger gefunden wurde.

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