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Geisterfahrer-Unfall auf A6 bei Sinsheim: Wie die Warnungen bei Radiosendern landen

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Alle Verkehrsteilnehmer müssen sofort gewarnt werden, wenn ein Geisterfahrer unterwegs ist – wie am Montag zwischen Bad Rappenau und Sinsheim. So kommt die Warnung ins Radio.


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Ein 78-jähriger Autofahrer ist am Montagnachmittag bei Sinsheim in falscher Richtung auf die Autobahn A6 aufgefahren. Der Geisterfahrer stieß kurz darauf zwischen Sinsheim-Steinsfurt und Bad Rappenau-Fürfeld frontal mit einem 45-Jährigen zusammen. Beide Autofahrer starben.

Wenn ein Fahrer in falscher Richtung auf der Autobahn unterwegs ist, ist es wichtig, dass die anderen Verkehrsteilnehmer schnellstmöglich gewarnt werden, beispielsweise über das Radio oder das Navigationssystem. Doch wie kommt die Geisterfahrer-Meldung in die Sendung?


Tödlicher Geisterfahrer-Unfall auf A6: Polizei leitet Warnungen an Radiosender weiter

Beim regionalen Radiosender „Radio Ton“ würden Meldungen über Geisterfahrer über eine Software direkt bei den Sprechern ankommen, erzählt Moderator Paddy Gerhardus. Am Montag allerdings lief laut Gerhardus bei Radio Ton keine Meldung über den Geisterfahrer bei Sinsheim, da die Falschfahrt so schnell durch den Zusammenstoß beendet wurde, dass direkt die Unfallmeldung beim Sender ankam und vor keinem Geisterfahrer mehr gewarnt werden musste.

Wird ein Geisterfahrer über den Notruf gemeldet, kommt die Information zunächst bei den Führungs- und Lagezentren der regionalen Polizeipräsidien an, weiß Patrick Knapp, Pressesprecher des baden-württembergischen Innenministeriums.

Diese geben die Warnung sofort in eine Software ein. Die Meldung, so Knapp, durchläuft noch eine Qualitätssicherung bei der Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst, bevor sie an Radiosender oder auch Navigationssysteme herausgegeben wird. „Wenn überhaupt dauert das wenige Minuten“, sagt Knapp.  

Schwerer A6-Unfall bei Sinsheim: Radiosender unterbrechen für Geisterfahrer-Warnungen das Programm

Normalerweise erscheine die Meldung in Rot auf dem Bildschirm der Moderatoren, erzählt Gerhardus. Das laufende Programm wird dann unmittelbar unterbrochen, um die Meldung über den Geisterfahrer durchzugeben.

Zum unmittelbaren Senden der Meldungen seien Radiosender auch lizenzrechtlich verpflichtet, so Gerhardus. Nur bei Werbung könnten sie nicht unterbrechen, sagt er. Dann komme die Meldung unmittelbar danach. Die Geisterfahrer-Meldung wird bei jeder weiteren Moderation wiederholt, bis es Entwarnung gibt. Sollte sich der Geisterfahrer auf einen anderen Streckenabschnitt begeben, erscheine die Meldung erneut in Rot in der Software für die Moderatoren und werde wieder sofort an die Hörer weitergegeben, sagt Paddy Gerhardus. 

Meldungen über Geisterfahrer unterscheiden sich, laut Gerhardus, von regulären Gefahrenmeldungen zum Beispiel über Gegenstände auf der Fahrbahn. Diese werden nach dem aktuellen Song durchgegeben. Durch die Software entstünden heute keine großen Verzögerungen mehr, bis vor dem Geisterfahrer im Radio gewarnt wird.

Früher wären die Geisterfahrermeldungen allerdings, genauso wie auch andere Verkehrsmeldungen, via Fax gekommen, sagt Paddy Gerhardus. Lachend erzählt der Moderator, dass ein Papierstau damals solche Meldungen hätte verzögern können. 

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