Familie Willy aus Nordheim freut sich über den Titel Winzer des Jahres
Die Nordheimer Privatkellerei erzielt bei 75. DLG-Bundesweinprämierung das beste Gesamtergebnis. Am Montagabend wurde sie bei einer Gala in Düsseldorf mit dem Titel „Winzer des Jahres“ ausgezeichnet

Es gibt auch noch gute und Mut machende Nachrichten in der derzeit arg gebeutelten Wengerterbranche. Zum Beispiel diese: Die Privatkellerei Rolf Willy aus Nordheim ist vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet worden – der höchsten Ehrung, die deutsche Wein- und Sekterzeuger für ihre Qualitätsleistungen erhalten können. Damit verbunden ist zugleich der Titel „Weinerzeuger des Jahres“, der die herausragende handwerkliche und sensorische Qualität der typischen, bei vielen Kult-Status genießenden Willy-Weine würdigt. Der Familienbetrieb hatte zuvor das beste Gesamtergebnis in der 75. Bundesweinprämierung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) erzielt.
„Mit Präzision und Innovationskraft authentische Weine und Sekte geschaffen“
Während einer feierlichen Preisverleihung in Düsseldorf überreichten Ministerialdirektorin Christel Jagst und DLG-Chefin Freya von Czettritz gemeinsam Urkunde und Medaille. „Die Bundesehrenpreisträger stehen für herausragende Qualität, verantwortungsvolles Handeln und zukunftsweisende Weinbaukunst“, sagte von Czettritz. In Zeiten klimatischer Veränderungen, wachsender ökologischer Anforderungen und einer sich wandelnden Genusskultur gelinge es der Familie Willy „mit beeindruckender Präzision und Innovationskraft, authentische Weine und Sekte zu schaffen“, die Herkunft, Charakter und höchste Handwerkskunst vereinten. Freya von Czettritz weiter: „Sie sind nicht nur Bewahrer der deutschen Weinkultur, sondern auch Wegbereiter einer neuen Generation von deutschen Spitzenprodukten – geprägt von Nachhaltigkeit, Vielfalt und einem tiefen Verständnis für das, was Wein heute bedeutet: Qualität, Identität und die Freude am gemeinsamen Erleben.“
Willys Erfolgsgeheimnis: Starker familiärer Zusammenhalt
Wein, Gastfreundschaft und nicht zuletzt Familiensinn spielen bei den Willys seit Generationen eine große Rolle. „Der starke Zusammenhalt sorgt nicht nur für eine besondere Energie in unserer Familie, sondern schafft auch ein tolles Miteinander im gesamten Team“, betont Jürgen Willy. Den von seinem Vater Rolf geprägten und von ihm verfeinerten typischen Willy-Stil umschreibt der Oenologe so: wenig Säure, Fülle, Schmelz und Frucht.
„Tradition und Fortschritt stehen bei uns nicht im Widerspruch“
Die heutige Kellerei wurde 1950 von dem aus der Pfalz stammenden August Willy gegründet. 1969 ging der Betrieb an den heutigen Namensgeber Rolf Willy über. Er gab die Führung Ende der 1990er in die Hände seiner drei gut ausgebildeten – und nicht minder humorvollen Söhne: Jürgen, Günter und Holger. Inzwischen ist mit Selina und Leon die vierte Generation an Bord. „Tradition und Fortschritt stehen bei uns nicht im Widerspruch“, betont Jürgen Willy.
Als das Stammhaus an der Nordheimer Talstraße aus den Nähten platzte, verlegte man den Standort 2007 an den Ortseingang und erweiterte den Betrieb Zug um Zug. 2011 übernahmen die Willys den Jupiterweinkeller Hausen, also eine komplette Genossenschaft. Heute verarbeiten sie Trauben von 250 Hektar Rebfläche, teils eigene, vor allem aber solche von 120 Wengertern, die vertraglich auf Qualität getrimmt sind, wobei bei Willy auch das Traubengeld noch stimmt.