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Biotop im Stadtpark Neckarsulm
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Ententeich wird teurer als geplant

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Der unvorhergesehene Erdaushub kostet zusätzlich Geld. Auch die Eröffnungsfeier mit Kaffeebar und Eisdiele muss nachträglich noch genehmigt werden. 

Der Ententeich im Stadtpark wurde im September 2024 eingeweiht.
Der Ententeich im Stadtpark wurde im September 2024 eingeweiht.  Foto: snp

Die einen sehen im neu gestalteten Ententeich im Sulmpark ein wertvolles Natur-Refugium aus zweiter Hand und ein schönes Naherholungsgebiet. So auch Oberbürgermeister Steffen Hertwig: „Ich nehme viele zufriedene Menschen dort wahr.“ 

Ententeich in Neckarsulm: Biotop aus zweiter Hand oder teures Ärgernis?

Für andere ist die Renaturierung deswegen ein Ärgernis, weil die Kosten deutlich über eine Million Euro hinausgegangen sind. Im Gemeinderat wurde nun die Schlussrechnung vorgestellt: Tatsächlich sind die 1,278 Millionen Euro 16 Prozent mehr, als der Gemeinderat im Baubeschluss genehmigt hat. Bei einer Gegenstimme hat dieser nun den Mehrausgaben zugestimmt. 

Die Baukosten wesentlich beeinflusst habe der deutlich erhöhte Aushubbedarf aus dem alten Ententeich. Entgegen der planerischen Annahme, dass es seit der Entschlammung im Winter 2021/2022 keinen wesentlichen Neueintrag an Schlamm mehr gegeben habe, mussten teilweise noch mehr als ein halber Meter Boden ausgehoben werden.

Zudem hat sich herausgestellt, dass das Erdreich nicht wie geplant wieder verbaut werden kann. Die 390 Tonnen Aushub mussten aufgrund der „erheblichen Verunreinigungen durch Störstoffe“ auf die Deponie gebracht werden. Das kostete rund 40000 Euro extra.

Die reinen Arbeiten für den Landschafts- und Gewässerbau beziffern sich auf 687.000 Euro. Der marode Uferverbau aus Sandsteinen und Beton wurde abgebrochen. Der See mit den Randbereichen hat nun Flachwasserzonen. Der Untergrund wurde im Wesentlichen mineralisch abgedichtet.

Das alles diente nicht in erster Linie der Schaffung eines natürlichen Biotops, sondern der „naturnäheren Umgestaltung“, wie es in der Vorlage beim Baubeschluss für den Gemeinderat hieß. Damit wollte man gleich ein erstes Missverständnis ausräumen: Die Umgestaltung des Ententeichs war nie als Renaturierung oder Biotopentwicklung gedacht. In einer Parkanlage, so die Einschätzung der unteren Naturschutzbehörde, könne man Störungen nicht ausschließen.

Umstritten waren auch die Holzstege und Aussichtsplattformen, die rund 380.000 Euro gekostet haben. Dazu sind rund 136000 Euro Planungskosten gekommen. Und – nicht zu vergessen – die Eröffnungsfeier mit Kaffee-Bar und mobiler Eisdiele kostete nochmal 2000 Euro. Mit einer Gegenstimme genehmigte der Gemeinderat die Kostenabrechnung.

Ebenfalls zugestimmt wurde der Schlussrechnung für den Sulmsteg über 689.000 Euro. Der sanierungsbedürftige Steg über die Sulm im Stadtpark beim Albert-Schweitzer-Gymnasium wurde durch einen Neubau ersetzt. Für Fußgänger war der marode Oberflächenbelag ein Sicherheitsrisiko, Radfahrer durften gar nicht mehr rüber in die Bleichstraße.

Gerade aber diese Zubringertrasse zum geplanten Landesradweg am Neckar bescherte der Stadt einen stattlichen Zuschuss von rund 450.000 Euro. Als Eigenanteil bleiben bei der Stadt noch 237.861,94 Euro. 

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Kommentare

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Jörg Maucja am 31.03.2025 04:30 Uhr

Egal...
Neckarsulm hat's ja...
Hat man ja beim aqatoll gesehen

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