"Fahre am Freitagabend Taxi": Was Heilbronner beim nächsten EM-Spiel der DFB-Elf vorhaben
Die EM 2024 in Deutschland ist ein großes Fest. Über die beste Weise, das Turnier zu feiern, hat jeder persönliche Vorstellungen – darunter auch kuriose.

Fußball ist Volkssport und Weltkultur. Von Feuerland bis zum Nordkap. Großereignisse wie eine Fußball-Europameisterschaft sind wochenlange Feiern – des Sports und des Gemeinschaftserlebnisses drumherum. Wie halten’s die Menschen in Heilbronn damit, was machen sie, wenn wie diesen Freitag ein Spiel der K.O.-Phase ansteht? Vor allem, wenn Schwergewichte wie Deutschland und Spanien aufeinandertreffen?
Abdullah Tiken, 54, aus Heilbronn-Horkheim, ist da ganz praktisch orientiert: "Ich fahre am Freitagabend Taxi. Die Menschen feiern, ich fahre, denn: Wie sollen die Leute nach dem Spiel heimkommen, wenn keiner Taxi fährt?"
Fußball-EM 2024 als Gemeinschaftserlebnis: Zusammen zum Public Viewing
Dafür geht Sohn Firat Tiken, 24, wie sein Vater aus Heilbronn-Horkheim, das Spiel anschauen und erzählt: "Natürlich gehen wir in der Clique zum Public Viewing. Beim Türkei-Spiel waren wir mehr als zehn Leute. Aber an den bekannten Orten ist es oft schwierig, einen Platz zu bekommen." Ein Fußball-Großereignis ist immer auch eine proppenvolle Feier der Jugend.
Die Heilbronner Stimme hat bereits berichtet, wo überall in der Gegend Public Viewing möglich ist.
Nach der Arbeit schnell nach Hause: Fußball gucken ganz traditionell
Nina Popovic, 19, aus Heilbronn hat was anderes vor. Was genau, weiß sie noch nicht, das aber auf jeden Fall: "Ich schaue keinen Fußball. Interessiert mich einfach nicht." Dafür steht dann der spontanen Entscheidung, worauf man Lust hat, nichts im Wege.
Traditionell wird Luigi Colazzo, 60, aus Heilbronn den Fußballabend verbringen, nämlich mit seiner Familie vor dem Fernseher. Auch das ist eine, heute schon fast eine exotische Möglichkeit: Das Spiel der Spiele gemütlich im privaten Kreis zu genießen. So, wie das bis in die 80er landauf, landab gang und gäbe war.
Nicht jeder wird pünktlich zum Anstoß mit einem kühlen Getränk vor einem Bildschirm sitzen. Aus Zeitnot in den heimischen vier Wänden wird Melih Göksun, 23 und aus Heilbronn, am Freitag dabei sein: "Ich arbeite bis 18 Uhr und dann gehe ich direkt heim das Spiel anschauen." Schnell heimdribbeln, Knabberzeug und was zu trinken greifen und sich vor Ende der ersten Halbzeit auf dem Sofa niederlassen.
Alternativen zum Fußball-EM gucken

Und was wird Claudia Firnkorn, 57, aus Heilbronn während des Viertelfinales tun? Schön trocken kommt die Antwort: "Ich werde in aller Ruhe und Entspannung einen Nudelsalat zubereiten. Am Samstag bin ich nämlich zu einer privaten Feier eingeladen." Auch das bietet eine internationale Fußball-Meisterschaft: Die Möglichkeit für jeden und jede, sich nach persönlicher Lust und Laune frei zu entfalten.