So möchte die Eichbottschule Leingarten wieder Kinder für das Lesen begeistern
Vorlesen, zuhören, entdecken: Beim Vorlesetag an der Eichbottschule sollen Grundschüler für das Lesen begeistert werden – mit Unterstützung von Lehrern, Eltern und dem Bürgermeister.

Seit 2004 findet jedes Jahr am dritten Freitag im November der bundesweite Vorlesetag statt. Er soll Kindern und Erwachsenen die Bedeutung des Vorlesens näherbringen. Dieses Jahr fällt der dritte Freitag auf den heutigen 21. November.
Auch an der Eichbottschule Leingarten ist dieser Tag fest im Kalender verankert – nur wurde er etwas vorgezogen, genauer gesagt auf den 13. November. Die Terminkalender der Schule und des eingeladenen Vorlesegasts ließen es nicht anders zu. Egal – der Grundgedanke bleibt derselbe.
Vorlesetag an der Eichbottschule Leingarten soll Kinder zum Lesen animieren
9 Uhr im Kulturzentrum: Auf dem Boden sitzen 230 Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klassen und warten gespannt auf den Beginn des Vorlesetags an der Eichbottschule. Wie auf einer großen Showbühne verdunkelt sich der Saal, ein Scheinwerfer leuchtet auf die Bühne, wo zwei „Stargäste“ Platz genommen haben: Schulleiter Andreas Heitlinger und Bürgermeister Ralf Steinbrenner. „Also, das letzte Mal, dass wir vorgelesen haben, also unseren Kindern, ist schon eine ganze Weile her“, meint Heitlinger. „Bei uns waren es immer die Olchie-Bücher“, erinnert sich Steinbrenner. T
rotz ihrer Vorlesepause liefern die beiden eine tadellose Leistung ab. Gelesen wird das Kinderbuch „Die Schnetts und die Schmoos“ – eine reimende Geschichte über Freundschaft, die trotz Vorurteilen und Streit zwischen zwei verfeindeten Gruppen entsteht. Die Kinder hören aufmerksam zu.
Bürgermeister und Schulleiter lesen am Vorlesetag der Eichbottschule vor
Was aber steckt hinter diesem Aktionstag? „Der Vorlesetag ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Andreas Heitlinger im Nachhinein. „Wir möchten Kindern zeigen, wie viel Freude Geschichten bereiten und wie sehr Lesen die Fantasie beflügelt.“ Der Vorlesetag soll die Kinder stärker für das Lesen begeistern. Denn auch an der Eichbottschule zeigt sich laut Heitlinger dieselbe Entwicklung wie im ganzen Land: Lesen in der Freizeit wird immer seltener. Der Griff zum Handy oder Tablet erscheint oft attraktiver. Auch an Vorbildern fehlt es. Eltern finden kaum noch Zeit, ihren Kindern vorzulesen oder sie für Bücher zu begeistern. „Schulen und Familien stehen gemeinsam vor neuen Herausforderungen.“
Der Vorlesetag ist ein guter Impuls – doch gibt es auch ein ganzjähriges Konzept zur Förderung der Lesekompetenz? Heitlinger nickt und zählt auf: „Tägliche verbindliche Lesezeiten, Leseförderung in allen Klassen, regelmäßige Kooperation mit der Bücherei, Lesepaten sowie Wettbewerbe und Buchvorstellungen.“ Dennoch müsse auch von zu Hause ein Anstoß kommen. „Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, beruflichen Erfolg, Integration und eine zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung“, heißt es von der Stiftung Lesen, die den Vorlesetag mitgestaltet. „Deshalb setzen wir alles daran, Kinder zu begleiten und zu stärken“, ergänzt Heitlinger.
Nach der Lesung von Schulleiter Heitlinger und Bürgermeister Steinbrenner ging es für die Kinder in Kleingruppen weiter. Dort wurden über den Tag verteilt weitere Bücher gemeinsam mit den Lehrkräften gelesen und besprochen. „Aktionstage wie der Vorlesetag setzen starke Impulse – sie motivieren Kinder spürbar“, bilanziert Heitlinger. Ihn erreichten zahlreiche positive Rückmeldungen aus dem Kollegium: Die Kinder seien begeistert gewesen.
Kommentare öffnen
Stimme.de
Kommentare