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Ehrenamt und Klimaschutz werden in Obersulm weiter forciert

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Ein Dutzend Einwohner hat sich zum Klimaforum zusammengeschlossen, das im Bürgerverein „Wir Obersulm“ angesiedelt ist. Projekte zu Energiewende und Umweltschutz sollen entwickelt werden. Jeder kann seinen Beitrag leisten.

Der Kindergarten Siebenmorgenweg in Willsbach ist eines der vielen kommunalen Gebäude, die eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erhalten haben. Dem neuen Klimaforum schwebt vor, dass eine Bürgerenergiegenossenschaft Gleiches auf Privatgebäuden finanziert.
Der Kindergarten Siebenmorgenweg in Willsbach ist eines der vielen kommunalen Gebäude, die eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erhalten haben. Dem neuen Klimaforum schwebt vor, dass eine Bürgerenergiegenossenschaft Gleiches auf Privatgebäuden finanziert.  Foto: Archiv/privat

Die Einwohner aktiv beim Klimaschutz einzubeziehen, das ist von Anfang an die Devise des Klimaschutzmanagers der Gemeinde Obersulm, Stefan Fuchs, gewesen. Deshalb hat sich die Kommune auch an KlikKS beteiligt, was für Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen steht. Das Projekt von Bundeswirtschaftsministerium und Nationaler Klimaschutzkonferenz hatte das Ziel, durch ehrenamtliche Paten den Klimaschutz vor Ort voranzubringen. Nach drei Jahren ist es im Februar ausgelaufen. Die engagierten Mitstreiter in Obersulm haben Lust, weiterzumachen. Sie haben sich einen neuen Namen gegeben und eine neue „Heimat“ gesucht. Das Klimaforum mit bisher zwölf Einwohnern schlüpft unter das Dach von „Wir Obersulm“, dem 2009 gegründeten Bürgerverein.

„Es ist naheliegend, dass wir uns dort ansiedeln“, sagt Udo Splettstößer, der 2023 auch das Repair-Café initiiert hat, das ebenfalls unter Regie von „Wir Obersulm“ läuft. „Unser Denken und Handeln ist vom Grundsatz der Nachhaltigkeit geprägt. Wir sind uns der Verantwortung für künftige Generationen bewusst. Wir schonen die Umwelt und gehen verantwortlich mit den Lebensgrundlagen um“: So lautet eines der Leitbilder, die sich die Gemeinde 2009 unter Bürgerbeteiligung gegeben hat und für deren Umsetzung und Weiterentwicklung der Bürgerverein eintritt. Das Klimaforum passe genau zu den Vereinszielen, meint Splettstößer.

Den Anfang machte der Energiestammtisch in Obersulm

Im Rahmen von KlikKS fand Stefan Fuchs eine Handvoll Klimaschutzpaten, die den monatlichen Energiestammtisch 2024 ins Leben riefen, der über erneuerbare Energien informierte und Austausch bot. „Er wurde richtig gut angenommen“, sagt Fuchs. Aber: Das Themenfeld Klimaschutz sei viel breiter gefächert, und deshalb will das Klimaforum, dem Fuchs als Schnittstelle zu Verwaltung und Gemeinderat angehört, mehr sein als „nur“ eine Veranstaltungsreihe. 

Die wird zwar eine der drei Säulen der Bürgerbeteiligung bilden, wie Mitstreiter Karl-Heinz Warnecke sagt. Information und Aufklärung zur Energiewende, zu Biodiversität und grüner Landwirtschaft wird es weiterhin geben. Struktur reinbringen, den Weg aufzeigen, wie jeder Einzelne zur Energiewende und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen kann, nennt Fuchs die Intention.

Pflanzaktionen für zwei Mikrowäldchen in Obersulm

Aktivitäten vor Ort sind ein weiteres Standbein. Im Herbst sind Pflanzaktionen geplant von zwei Mikrowäldchen am Breitenauer See und beim Sportcentrum, unterstützt durch das EU-Leader-Programm. Viele Projekte mit möglichst vielen Bürgern: Das schwebt Fuchs vor. 

Eine Bürgerenergiegenossenschaft nennt Warnecke als dritte Säule. In großem Stil soll die Energiewende vorangetrieben werden durch die Erzeugung von grünem Strom. Eine solche Genossenschaft könnte zum Beispiel auf privaten Dächern Photovoltaikanlagen finanzieren. „Unsere Dächer sind schon voll“, weist Fuchs darauf hin, dass die Kommune viele gemeindeeigenen Gebäude bereits bestückt hat. Warnecke denkt auch an Agri-Photovoltaik in den Weinbergen.

Auch Familien als Teilnehmer erwünscht

„Wir wollen die Keimzelle sein für solche Projekte“, sagt Udo Splettstößer. „Es geht darum, Möglichkeiten zu beleuchten, um erneuerbare Energien voranzutreiben und Akteure zu finden“, die ihre Fachexpertise einbringen, ergänzt Fuchs. Er wünscht sich auch Familien in den Reihen des Klimaforums, um die junge Generation beim Klimaschutz einzubinden. Er ist sehr zufrieden über die „gute Truppe.“ 

„Das muss sich entwickeln“, ist den drei Teilnehmern klar. „Es wird nichts vorgegeben“, betont Fuchs.  „Wir Bürger haben über den Klimaschutzmanager direkten Zugang zur Gemeinde. So können wir etwas bewegen“, ist Splettstößer überzeugt. 

Der erste Infoabend des Klimaforums ist schon terminiert. „Investieren, Geld verdienen, Klima schützen“, lautet das Thema am Donnerstag, 17. Juli, um 19 Uhr im Kultursaal. Die eigentliche Auftaktveranstaltung ist im Oktober geplant, in der über die Möglichkeiten und nächsten Schritte informiert wird.

Wer dem Klimaforum angehören möchte, der meldet sich bei Stefan Fuchs unter der E-Mail-Adresse klimaschutz@obersulm.de.

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