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E-Ticket läuft bis Ende 2025 aus: HNV stellt auf Handyticket um

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Ab 1. Januar 2026 ist das E-Ticket im Heilbronner Nahverkehr nicht mehr gültig, auch die Stadtwerke stellen ihre App ein. Stattdessen wird es die gemeinsame App „mein-hnv“ geben. Was Fahrgäste jetzt wissen müssen.

Ab 1. Januar 2026 ist das E-Ticket im Heilbronner Nahverkehr nicht mehr gültig. Kunden müssen dann die neue App auf ihrem Smartphone nutzen.
Ab 1. Januar 2026 ist das E-Ticket im Heilbronner Nahverkehr nicht mehr gültig. Kunden müssen dann die neue App auf ihrem Smartphone nutzen.  Foto: Andreas Veigel

Einchecken, mitfahren, auschecken – und das, ohne viele Gedanken an den passenden und günstigsten Tarif:Seit der Einführung des elektronischen Tickets im Mai 2013 können Bus-, Bahn- und Stadtbahnfahrer bequem durch das Gebiet des Heilbronner-Hohenloher–Haller-Nahverkehrs (HNV) reisen. Vor allem Gelegenheitsfahrer greifen gerne auf das flexible Angebot zurück.

Mit einer Chipkarte meldet sich der Fahrgast zu Beginn jeder Fahrt an und am Ende wieder ab; die Abrechnung läuft im Hintergrund. Das Lesegerät erfasst automatisch die Fahrt und sucht den passenden Tarif. Alle Fahrten werden von einem Hintergrundsystem erfasst und mit dem Kundenkonto verrechnet.

Das Angebot in Form eines kartenbasierten Services wird es jedoch bald nicht mehr geben: Zum Jahresende läuft das E-Ticket aus. Ab 1. Januar 2026 führen der Heilbronner Nahverkehr und die Stadtwerke Heilbronn die neue, gemeinsame Ticket-App „mein-hnv“ ein. Sie wird dann in allen gängigen App-Stores verfügbar sein. Mit der App greifen Fahrgäste künftig nicht nur auf Handytickets, sondern auch auf Fahrplanauskünfte und Echtzeitinformationen zu.

Gekündigt werden muss das E-Ticket nicht. Kunden müssen den Nachfolgetarif, der in der App integriert ist, selbstständig beantragen.

E-Ticket läuft aus: Umstellung auf neue Software macht es nötig

Die neue, App-basierte Lösung mit integriertem Handyticket stellt laut HNV-Sprecherin Barbara Zartmann-Röhr eine „zeitgemäße Option“ dar. „Wir gehen den Schritt, den es in vielen anderen Regionen schon gibt.“ Die digitale Lösung beinhalte auch einen weiteren Mehrwert: Sie ist nämlich integriert in das System CICO BW (Check-in und Check-out). Das neue E-Ticket ist somit nicht nur im HNV-Verkehrsverbund gültig, sondern auch im gesamten Nah- und Regionalverkehr in Baden-Württemberg.

Übrigens: Weil der Kreisverkehr Schwäbisch Hall (KVSH) an der Kolibri-Card festhält, können Inhaber die Karten nur noch im Kreisverkehr-Gebiet, nicht aber mehr im Hohenlohekreis (NVH) und den Stadt- und Landkreis Heilbronn nutzen.

Mit dem neuen Handyticket erhalten Kunden auch weiterhin eine Vergünstigung. Nach einer Einführungsphase mit dem bisherigen Rabatt von 25 Prozent wird sich der Preisvorteil später auf 15 Prozent reduzieren. „Wir feilen derzeit an einer Übergangslösung für unsere Bestandskunden“, sagt Barbara Zartmann-Röhr.

Erneuerung der Infrastruktur würde über eine Million Euro kosten

Die Umstellung auf den digitalen Tarif war wegen anstehender Investitionen in die technische Infrastruktur nötig, so die HNV-Sprecherin. Allein die Erneuerung der Fahrscheindrucker und der Stelen an Haltestellen und Bahnsteigen würde mehr als eine Million Euro kosten. Die Investition gilt als unverhältnismäßig für eine veraltete Technik, so Zartmann-Röhr. Zudem ist der elektronische Check-in in den Bussen in einigen Bereichen des HNV-Landes bereits seit längerem nicht mehr möglich, und die Fahrer müssen jeweils Ersatzfahrscheine ausdrucken.

Umstellung auf Handyticket: HNV plant mehrstufige Öffentlichkeitskampagne

Der HNV plant eine mehrstufige Öffentlichkeitskampagne und will in den nächsten Monaten proaktiv auf die Kunden zugehen. Parallel zur Jahresrechnung für die Chipkartengebühr wurden die rund 15.000 Bestandskunden bereits über die Umstellung informiert, sagt Barbara Zartmann-Röhr. Im November gibt es eine weitere Informationskampagne. Auch an den Haltestellen und in den Fahrzeugen wird mit Aushängen über das neue Handyticket informiert. Anfang 2026 sollen optionale Schulungen für Kunden angeboten werden.

Die alten Chipkarten können im Übrigen vernichtet werden, das Restguthaben wird zurücküberwiesen. Für das neue Handyticktet fällt keine Jahresgebühr an. 

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