„Die kleine Hexe“ hat am Samstag, 22. November, in der Weinsberger Hildthalle Premiere. Insgesamt gibt es acht Vorstellungen, davon sind zwei Zusatzvorstellungen am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Januar, weil alle anderen bereits ausverkauft sind. Für diese beiden Aufführungen gibt es noch Karten beim Tourismus im Weinsberger Tal in der Bahnhofstraße und bei www.reservix.de. Die Tickets kosten 13 Euro für Erwachsene und neun Euro für Kinder zuzüglich Vorverkaufsgebühren. Beginn ist immer um 15 Uhr.
„Die kleine Hexe“ hat bald in Weinsberg Premiere
In der Weinsberger Hildthalle wird eifrig geprobt. „Die kleine Hexe“ hat am Samstag, 22. November, Premiere. Wegen der großen Nachfrage gibt es zwei Zusatzvorstellungen

Die wichtigsten Requisiten sind schon im Einsatz, der Rest kommt demnächst. Ohne die Reisigbesen geht bei den Proben in der Hildthalle gar nichts. Schließlich ist „Die kleine Hexe“ das neue Kinderstück des Theatervereins Weinsberg.
„Ihr könnt ruhig ein bisschen versetzt stehen und nicht wie die Hühner auf der Stange.“ Andreas Posthoff zeigt dem Rat der Hexen, wie er sich und seine Hexenbesen besser vor dem Publikum positioniert. Dieses besteht heute nur aus ein paar Eltern und Geschwistern. In einigen Tagen ist das anders: Dann wird die Hildthalle rappelvoll sein.
Proben für die „Kleine Hexe“ in Weinsberg: Regisseure sind stolz auf ihre Darsteller
Jetzt ist noch Probenalltag, gestartet wird mit dem zehnten Bild. Die zwölf Jahre alte Paula spielt die 127 Jahre junge kleine Hexe. Diese hat es nicht leicht. „Ich hab’ doch nur Gutes gehext“, rechtfertigt sie sich vor der Oberhexe und dem Hexenrat. Das ist ja das Problem: Die kleine Hexe ist zu gut für deren Welt: „Du bist eine schlechte Hexe!“, wird sie deshalb gescholten – zur Strafe muss sie Feuerholz für die Walpurgisnacht sammeln. „Die Sprechgeschwindigkeit ist super“, lobt Andreas Posthoff die Hexe Rumpelpumpel.

Gemeinsam mit Hans-Peter Rupp führt Andreas Posthoff Regie. Das Duo hatte auch im vergangenen Jahr bei „Emil und die Detektive“ die Spielleitung – offenbar mit nachhaltigem Erfolg: Alle Aufführungen der „Kleinen Hexe“ nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler sind ausverkauft. Deshalb wurden zwei Zusatzvorstellungen eingeplant.
„Ich bin sehr stolz“, sagt Posthoff über seine Darsteller, während diese Rhythmus- und Koordinationsübungen machen. Rupp ergänzt: „Sie sind sehr diszipliniert. Es ist eine Freude, mit ihnen zu arbeiten.“ 13 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie sechs Erwachsene stehen auf der Bühne. Die meisten sind Wiederholungstäter: Sie gehörten schon beim „Emil“ zum Ensemble, haben danach bei mehreren Improvisationstheater-Workshops mitgemacht und wissen nun ziemlich genau, was von ihnen erwartet wird und wie sie sich bewegen sollen.
Regisseure des Weinsberger Kinderstücks: Schauspielen fördert Persönlichkeitsentwicklung
Hinzu kommt, dass sie von zwei Profis gecoacht werden: Hans-Peter Rupp (74) ist von Haus aus Theaterpädagoge, Andreas Posthoff (64) ist ausgebildeter Schauspieler. Die beiden finden: Jedes Kind sollte einmal die Möglichkeit zum Schauspielen haben: Es fördere die Persönlichkeitsentwicklung und verbessere die Selbstpräsentation. „Die Kinder nehmen was fürs Leben mit“ – das ist zumindest Rupps und Posthoffs Wunsch. Bei manchen Mimen sei sichtbar, wie sie profitieren: „Zunächst waren sie etwas verhuscht. Jetzt geben sie richtig Gas.“
Verhuscht kann man Joscha (10) nicht gerade nennen. Er war im vergangenen Jahr der Emil und steht jetzt als Thomas auf der Bühne. Die Proben seit Mai – oft zweimal pro Woche – findet Joscha überhaupt nicht anstrengend. Seinen Text kann er längst. „Ich kann ihn seit der ersten Probe. Ich lerne leicht auswendig.“ Die acht Jahre alte Hannah spielt die Knusperhexe. Das Schauspielen macht ihr richtig Spaß: „Ich finde es toll, dass man einfach eine andere Person spielen kann.“
Theaterverein Weinsberg: Spielbetrieb soll aktiviert werden
Längere Zeit war es still um den Theaterverein Weinsberg gewesen. Mit den Kinderstücken soll der Spielbetrieb wieder aktiviert werden. Dazu gehört auch das Drum und Dran, für das Claudia Böhm und Carmen Potchen zuständig sind: Sie sorgen dafür, dass das Hexenhaus bis zur Premiere noch ein Strohdach und ein Ofenrohr bekommt, sie haben nach Requisiten und Kostümen gestöbert, den vereinseigenen Fundus durchforstet, und was nicht aufzutreiben war, wird von Carmen Potchen genäht.
„Können wir?“ Die nächste Szene ist dran. Posthoff und Rupp stehen am Bühnenrand. „Schneemann, dein Besen ist verkehrt herum“, sagt Posthoff. Rupp weist einen Darsteller an: „Jonathan, deine Position.“ Bis zur Premiere werden all die Feinheiten sitzen.

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