Desolater Zustand: Rat will Heilbronner Schulen energetisch auf Vordermann bringen
Die Heilbronner Stadtverwaltung stellt im Gemeinderat abgeschlossene Bauprojekte für knapp 13,5 Millionen Euro vor und stellt Pläne für die energetische Sanierung zweier Schulen vor. Auf der Agenda stehen die Sanierung der Fassade der Gebrüder-Grimm- und Pestalozzi-Schule sowie eine umfassende Fenstersanierung im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium.

Die Stadt Heilbronn hat in den vergangenen zwei Jahren eine ganze Reihe von Sanierungsprojekten umgesetzt, deren Abrechnungen die Stadtverwaltung jetzt dem Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats vorgestellt hat. Auf der Tagesordnung standen darüber hinaus zwei energetische Sanierungsprojekte, die der Gemeinderat einhellig abgesegnet hat.
Zwei in die Jahre gekommenen Schulen will die Stadt energetisch auf Vordermann bringen. Auf der Agenda stehen dabei die Sanierung der Fassade der Gebrüder-Grimm- und Pestalozzi-Schule sowie eine umfassende Fenstersanierung im Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium.
Holzfenster in der Pestalozzi- und Gebrüder-Grimmschule schadhaft
Die Gebäude der Pestalozzi- und Gebrüder-Grimmschule wurden Ende der 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut und 1950 eingeweiht. Zwar wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Sanierungsarbeiten verrichtet und 2014/15 ein Brandschutz eingerichtet. Doch: „Die bestehenden Holzfenster sind schadhaft und entsprechen nicht den notwendigen Wärme- und Sonnenschutzanforderungen“, so die Verwaltung vor dem Gemeinderatsausschuss. Darüber hinaus lässt die Stadt die Substanz des Daches sowie eine möglich „energetische Ertüchtigung“ überprüfen.
Zu den voraussichtlichen Kosten wollte sich Baubürgermeister Andreas Ringle noch nicht äußern. Ringle sprach vom „Fluch der ersten Zahl“, an der sich mögliche Kostensteigerungen würden messen lassen müssen. Der Baubürgermeister will deshalb den Gebäudekomplex erst einmal „grundlegend energetisch und bauphysikalisch bewerten“. Auf dieser Grundlage können anschließend ein Konzept und eine damit verbundene Kostenkalkulation erstellt werden.
Sanierung der Gebäudehülle des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums
Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium wurde in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtet. Das viergeschossige Gebäude wurde in den 90er Jahren saniert.
Die Fassade des Schulgebäudes besteht aus massiven Stahlbeton-Fertigteilen an Brüstungen und Wänden sowie Aluminium-Fensterbändern. „Die Wärmedämmeigenschaft der Außenhülle entspricht in keiner Weise den bauphysikalisch und energetischen Standards“, so die Verwaltung im Ratsrund. Darüber hinaus seien die Fenster und Türen verschlissen. Eine Erneuerung sei dringend erforderlich.
Aus Sicht der Verwaltung ist eine Erneuerung der Fenster nur im Rahmen einer energetischen Sanierung der gesamten Gebäudehülle sinnvoll, da auch die Fassadenkonstruktion insgesamt nicht mehr den energetischen Anforderungen entspreche. „Wenn man etwas macht, dann ganzheitlich“, sagte Ringle. Auch hier wollte Ringle keine Aussagen über mögliche Kosten treffen. Sie würden erst im Rahmen der Entwurfsplanung berechnet.
Die Verwaltung stellte zudem abgerechnete Bauprojekte im Gesamtwert von knapp 13,5 Millionen Euro vor. Dazu gehören das Theodor-Heuss-Gymnasium, die Lohtorstraße 22, die Grünewaldschule, die Polizeidienststelle Böckingen, die Stadtbibliothek, die Sanierungen des Raidwegs, der Finkenbergstraße sowie Kaiserstraße.