Lebensretter geben klare Anweisungen – Sieben Defibrillatoren übergeben
Die für Laien bedienbaren Defibrillatoren sollen in allen Ortsteilen Bad Friedrichshalls an öffentlichen Gebäude aufgehängt werden.

Der Feuerwehrförderverein hat für 15.000 Euro so genannte "Laien-Defibrillatoren" gekauft und nun der Stadt übergeben. Die AED gennannten Geräte sollen zukünftig in allen Ortsteilen zur Verfügung stehen.
Bürgermeister Timo Frey bringt es auf den Punkt: "Hoffentlich sind die Geräte in erreichbarer Nähe, wenn man sie braucht. Noch besser ist, wenn man sie nicht braucht."
Sollte aber tatsächlich die Notwendigkeit einer ersten Hilfe bestehen, können die Geräte Leben retten. "Die AEDs sind so ausgelegt, dass sie jeder bedienen kann", stellt Alexander Wolf, stellvertretender Bereitsschaftsleiter beim örtlichen Roten Kreuz (DRK), fest.
Defibrillatoren für Bad Friedrichshall: Was die Geräte können
Im Praxistest zeigen Wolf und der Feuerwehrkommandant Marcel Vogt, was das Gerät kann. Zuerst wird man aufgefordert, einen Notruf abzusetzen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können aber wertvolle Minuten vergehen. Bei einer Herzrhythmusstörung, dem gefürchteten Kammerflimmern, ist es notwendig, das Herz wieder in einen normalen Schlagrhythmus zu bringen.
Dies kann das AED mit einem Stromstoß. Auch hier gibt das handliche Gerät klare Anweisungen. Eine Hürde kann das Abrasieren vor dem Aufkleben der Elektroden oder das wegen der Metallbügel notwendige Abstreifen eines BHs sein. "Da muss man sich überwinden", sagt Vogt, der schon einige Lebensrettungen durchgeführt hat. Wie auch beim Beatmen gilt: Lebensrettung ist Teamsache. "Wer nicht animieren kann oder will, kann den Notruf absetzen oder die Situation vor neugierigen Blicken abschirmen."
Herzstillstand Wichtig ist, überhaupt etwas zu tun. "Keiner muss Angst haben. Falsch ist nur, nichts zu tun", so Frey. Schon vor etlichen Jahren habe er selbst eine prägende Erfahrung gemacht. "Beim Drehorgelfest in Bad Wimpfen ist ein Spieler zusammen gebrochen. Der Notarzt war schnell da, aber da war nichts mehr zu machen." Er habe sich schon oft gefragt, ob mit einem Defibrillator das Leben dieses Menschen hätte gerettet werden können.
Nun sollen zu den zwei schon vorhandenen Geräten sieben weitere an öffentlichen Gebäuden in allen Ortsteilen installiert werden. Florian Burkhardt, der Vorsitzende des Feuerwehrfördervereins, hat sich mit Marcel Vogt die Standorte angeschaut. "Wichtig ist, dass die Geräte rund um die Uhr zugänglich sind." So habe man den AED beim Rathaus von innen nach außen ans Gebäude versetzt. "Das Gehäuse braucht dann eine beheizbare Wandhalterung, weil die sonst im Winter nicht funktionieren würden." Und - sobald man die Halterung öffnet, fängt die an zu piepsen. "Das schafft Aufmerksamkeit, so hoffen wir, dass es auch kein Problem mit Vandalismus geben wird."
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