Container für „Kerni“ und Ganztagsbetreuung
In der Weinsberger Grundschule am Rossäcker-Bildungszentrum wird es eng – so eng, dass die Kernzeit-/Ganztagsbetreuung zeitweise in einen Container ausweichen muss. Die 100 000 Euro teure Interimslösung wird neben der Weibertreuhalle aufgestellt.

„Die Kinderzahlen in der Kernzeitbetreuung sind stark wachsend“, erläuterte Madeleine Weyhmüller, Vize-Amtsleiterin für Bildung, Betreuung und Personal in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aktuell gehen 222 Grundschüler in die Kernzeit (12.15 bis 13.30 Uhr) oder in die Ganztagsbetreuung (12.15 bis 17 Uhr).
Gegenüber dem vorangegangenen Schuljahr verzeichnet Weyhmüller 2025/26 in der „Kerni“ 27 Kinder mehr – das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent. Das Ganztagsangebot nutzen 17 zusätzliche Kinder – ein Plus von 27 Prozent. Vermutlich steigen die Zahlen weiter, wenn Eltern einen Rechtsanspruch auf die Ganztagsbetreuung ihrer Sprösslinge haben. Mit den Erstklässlern geht es im nächsten Schuljahr los.
Betreuungsangebote an der Grundschule Weinsberg: Raumkapazität ist am Limit
„Die Raumkapazität ist momentan am Limit“, sagte Weyhmüller in der Ratssitzung. Dass die Grundschule auf dem Weinsberger Bildungscampus erweitert werden muss, ist schon länger klar. Weil die Umsetzung aber noch dauert, muss möglichst schnell eine Übergangslösung her – und zwar in Form eines Containers. Der Doppelcontainer mit rund 40 Quadratmetern Fläche soll unterhalb der Grundschule auf die Freifläche neben der Weibertreuhalle gestellt werden – und ein Ort sein, wo die Kinder ausruhen und entspannen können.
Container für Weinsberger Grundschule: kaufen oder mieten?
Dass mehr Raum notwendig ist, war im Rat unstrittig. „Die aktuelle Situation ist belastend für Kinder und Betreuerinnen“, weiß Eberhard Keilbach (FWV). Kaufen oder mieten? Das war eher die Frage, die die Räte umtrieb. Um den Container für zwei Jahre zu mieten, müsste die Stadt 35.000 Euro berappen. Um ihn zu kaufen, knapp 70.000. Die Kosten für den Unterbau und einen Zuweg sind dieselben: knapp 25.000 Euro. Für Möbel werden 5000 Euro veranschlagt.
Ob es denn eine weitere Verwendung gäbe, wenn man den mobilen Raum kaufen würde?, wollte Keilbach wissen. „Es gibt immer wieder Notwendigkeiten“, sagte Bürgermeisterin Birgit Hannemann – etwa als Klassenraum für die beiden weiterführenden Schulen. Oder womöglich einmal für die Grundschule in Grantschen. Die Kosten für Fundament-Rückbau und neues Fundament fallen bei einem Container-Umzug natürlich jedes Mal neu an.
Am Ende der durch Uwe Deuster (CDU) immer wieder aufs Neue in Gang gehaltenen Diskussion war das Votum eindeutig: Alle Räte waren für kaufen statt mieten. Inklusive Unterbau und Mobiliar kostet der Container also rund 100 .000 Euro.
Wie ist der Stand der Dinge in Sachen Grundschul-Erweiterung? Im kommenden Jahr sollen die Pläne konkretisiert werden, sagt Weinsbergs Baurechtsamtsleiter Thomas Goth auf Nachfrage unserer Zeitung. Außerdem sei die Ausschreibung der Gewerke anvisiert.
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