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Neues ÖPNV-Angebot
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Mit dem City-Hopper kostenlos durch Neckarsulm: Stadt will Elektrobus etablieren

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In Neckarsulm ist der neue City-Hopper unterwegs. Mit einer Werbeaktion bis zum 15. Juni will die Stadtverwaltung das Angebot etablieren: Bis dahin fährt der Elektro-Bus kostenlos.

Den City-Hopper kostenfrei testen: Das ist in den nächsten fünf Wochen in Neckarsulm möglich. Die Linie 90 kann dann spontan und unverbindlich ausprobiert werden.
Den City-Hopper kostenfrei testen: Das ist in den nächsten fünf Wochen in Neckarsulm möglich. Die Linie 90 kann dann spontan und unverbindlich ausprobiert werden.  Foto: Seidel, Ralf

Busfahrer Paul Johnson fährt pünktlich um 9.54 Uhr am Zentralen Busbahnhof (ZOB) in Neckarsulm ab. Kein Problem für die Fahrgäste, denen der City-Hopper entwischt ist: Sie warten einfach nur wenige Minuten – und schon taucht das Elektrofahrzeug wieder auf.

Zwischen ZOB und Heilbronner Straße Süd verkehrt seit Januar das neue ÖPNV-Angebot der Stadt Neckarsulm. „Es gibt Fahrgäste“, sagt Edgar Mundle, Betriebsleiter des Dahenfelder Busunternehmens Zartmann auf die Frage, wie es angenommen wird: „Die Stadt hat die Einführung bisher nicht beworben.“

Werbeaktion der Stadt Neckarsulm: Spontan und unverbindlich mit dem City-Hopper fahren

Doch genau das hat sich am Wochenende anlässlich der Chorveranstaltung „Shop’n in Neckarsulm – Eine Stadt singt“ geändert: Knapp fünf Wochen lang ist der Shuttle nun kostenlos unterwegs. „Es muss sich einspielen“, sagt der Neckarsulmer Oberbürgermeister Steffen Hertwig, der am Marktplatz kurzentschlossen mit einsteigt.


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Fachleute sagten, so Hertwig, dass neue Linien innerorts bis zu zwei Jahre, außerhalb bis zu drei Jahre brauchten, um sich zu etablieren. Deshalb mache es die Stadtverwaltung auch „noch gar nicht nervös“, dass das neue Angebot noch nicht so gut angenommen werde.

Auf diejenigen, die nicht mobil sind, aber zu den Einkaufsmärkten am anderen Ende der Stadt wollten, ziele der City-Hopper ab. Noch attraktiver werde das Angebot, „wenn wir den Einkaufsmarkt erst entwickelt haben“. Zwei große Ärztehäuser liegen an der Strecke mit ihren sieben Haltestellen. Es gelten die normalen ÖPNV-Preise.

Paul Johnson ist Busfahrer bei der Dahenfelder Firma Zartmann. Er fährt den City-Hopper mit seinem Elektro-Antrieb gern und hilft den Fahrgästen, wenn Hilfe gebraucht wird.
Paul Johnson ist Busfahrer bei der Dahenfelder Firma Zartmann. Er fährt den City-Hopper mit seinem Elektro-Antrieb gern und hilft den Fahrgästen, wenn Hilfe gebraucht wird.  Foto: Seidel, Ralf

Neckarsulm startet Werbeaktion für ÖPNV-Angebot: Bürger können kostenlos City-Hopper fahren

Bis 15. Juni läuft die aktuelle Werbeaktion: „Die Leute sollen ausprobieren, ob ihnen der City-Hopper gefällt“, betont der Oberbürgermeister. Die Linie 90 fährt alle Viertelstunde und ist in den normalen Stadtbus-Fahrplan integriert, erklärt Edgar Mundle.

Er erhofft sich von der Aktion eine höhere Bekanntheit und damit einen Schub für das Angebot. Der City-Hopper pendele nonstop, sagt er und verweist in dem Zusammenhang auf die Express-Linie vom Bahnhof in die Neckarsulmer Gewerbegebiete, die vor Kurzem eingerichtet wurde: „Die ist sehr schnell angenommen worden.“

Rollstuhl und Kinderwagen passen in den Neckarsulmer City-Hopper

Die Rechnung der Stadtverwaltung geht an diesem sonnigen Samstag auf jeden Fall auf: Der City-Hopper macht viele neugierig. Angenehm ist die Fahrt. Mit Schrittgeschwindigkeit lenkt Paul Johnson den Bus durch die Marktstraße. „Das ist ein schönes Fahrzeug“, sagt er: „keine Geräusche, keine Abgase“. Und: Er fahre den City-Hopper gern. Eine ältere Dame erkundigt sich, wohin er fahre, „damit ich es das nächste Mal weiß“.

Die Familien Herrmann und Sesing testen das neue Neckarsulmer ÖPNV-Angebot spontan. Sie fahren damit zu der Chorveranstaltung in die Innenstadt.
Die Familien Herrmann und Sesing testen das neue Neckarsulmer ÖPNV-Angebot spontan. Sie fahren damit zu der Chorveranstaltung in die Innenstadt.  Foto: Seidel, Ralf

Familie Oberhardt will zum Bauhaus. Ihr Sohn Markus sitzt im Rollstuhl. Paul Johnson springt an der Haltestelle raus, um die Rampe umzuklappen. „Wenn heute so schönes Wetter ist, fahren wir Bus“, sagt Renate Oberhardt. Sie selbst wohnten in der Seestraße, „die Verbindung ist ideal“. Der Rollstuhl passt gerade so rein.

Gespannt auf den City-Hopper: So reagieren die Neckarsulmer auf den Elektrobus 

„Dürfen wir mit?“, fragt Gabi Herrmann – und Paul Johnson bejaht. Der Kinderwagen von Enkeltochter Mila ist kleiner als ein Rollstuhl, kein Problem also: Auch er passt rein. „Wir waren jetzt einfach mal gespannt auf den City-Hopper“, sagt Gabi Herrmann.

Spontan sein und unverbindlich mitfahren – das macht die Werbeaktion möglich. Paul Johnson ist derweil sicher, dass das Angebot angenommen wird. Weil der Bus so leise ist, gehen manche Fußgänger nicht gleich zur Seite, wenn er kommt. Der Busfahrer hupt dann nicht, „um sie nicht zu erschrecken“. Vorsorglich hat er schon mal eine Klingel an Bord: „So wie der Eismann.“ 

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Kommentare

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Raphael Benner am 12.05.2024 15:48 Uhr

Kinderarbeit und Batterie-Sondermüll, und das Ganze noch subventioniert.

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