Burgfestspiele Stettenfels in Untergruppenbach beenden ihre bisher beste Spielzeit
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Alle Aufführungen der Burgfestspiele in Untergruppenbach sind ausverkauft gewesen. Knapp 13.000 zahlende Besucher lockte es vor die Bühne im Burggraben. Dort begeisterte insbesondere die Inszenierung „Petticoat und Minirock“.
Von Bernd Günther
Das Ensemble der Burgfestspiele Stettenfels begeisterte bei der Aufführung des Schlager-Musicals "Petticoat und Minirock" auch mit Tanz und Gesang.
Foto: privat
„Es ist die beste Spielzeit, die wir je hatten.“ Ursula Simon, Intendantin der Burgfestspiele Stettenfels, ist mit Fug und Recht euphorisiert. Die Stücke „Petticoat und Minirock“ und „Das Dschungelbuch“, die beide von Mitte Juli an in der Burg Stettenfels aufgeführt wurden, entpuppten sich als Kassenschlager. „Die Auslastung betrug 100 Prozent“, vermeldet Simon, nachdem am Sonntag auch die letzte Aufführung in der Burg oberhalb von Untergruppenbach vom Publikum bejubelt wurde.
Zu den jeweils 14 vorgesehenen Aufführungen beider Stücke seien sogar drei Zusatzvorstellungen hinzugekommen. „Jeder Abend war ausverkauft.“ Insgesamt 13.000 zahlende Gäste haben somit während der Spielzeit auf den blauen Schalensitzen der Tribüne im Burggraben Platz genommen – und sich nicht nur bestens unterhalten gefühlt, sondern nach Angaben von Simon sogar mitgesungen und geschunkelt.
Das Schlager-Musical entpuppte sich als Coup
Simon, die seit 2016 Intendantin der Burgfestspiele ist und wieder bei beiden Stücken die Regie führte, gibt zu, dass die Auswahl von „Petticoat und Minirock“ riskant gewesen sei. Ein Schlager-Musical dieser Art habe es zuvor nicht auf die Bühne im Burggraben geschafft. Doch die Inszenierung mit Liedern der 1950er- und 1960er-Jahre habe musikalische Emotionen beim Publikum geweckt. Rund 40 Schlager seien zumeist auszugsweise von den Darstellern dargeboten worden. Darunter Ohrwürmer wie „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Wunder gib es immer wieder“.
„Wir haben nicht nur geschauspielert, sondern auch gesungen und getanzt – das war bei jeder einzelnen Vorstellung eine körperliche Herausforderung“, sagt Frank Buchali, der hauptberuflich als Ingenieur tätig und seit Jahren Mitglied des Ensembles ist. Fünf Männer und vier Frauen gehörten der Schauspielgruppe dieses Jahr an. Eine Reservebesetzung gab es nicht – im Gegenteil: Alle Darsteller hatten nicht nur für das Musical, sondern auch für das Kinderstück „Dschungelbuch“ jeweils eine Rolle gelernt.
Ehrenamtliche Darsteller und professioneller Techniker im Einsatz
Die schauspielernden Tänzer und Sänger, wie die Intendantin ihr Team bezeichnet, agierten allesamt ehrenamtlich auf der Bühne. „Aber wie immer in beachtlicher Qualität“, bekräftigt Simon, die selbst gelernte Schauspielerin ist, schon in München und New York arbeitete und auch im Stadttheater Heilbronn auf der Bühne stand. Simon hebt hervor, dass Beleuchtung, Audiotechnik, Bühnenbau oder auch die Kostümschneiderei wieder in professionelle Hände gegeben worden seien. Die Festspiele müssten sich hier nicht verstecken, sagt Simon mit Blick auf andere Festivals in der Region.
Das Bühnenbild der Aufführung "Petticoat und Minirock" zeigte ein Schiffsdeck.
Foto: privat
Simon ist froh, dass dieses Jahr das Wetter ausnahmslos mitspielte und es im Ensemble zu keinen gravierenden personellen Ausfällen kam. Lediglich einmal habe ihre Tochter, ebenso eine gelernte Schauspielerin, einspringen müssen, weil eine der Darstellerinnen auf dem Weg zur Aufführung einen Unfall hatte.
2026 folgt ein Stück von Umberto Eco
Nach der Saison ist vor der Saison, heißt es für den Verein der Burgfestspiele. Angesichts des Erfolgs des Schlager-Musicals kann sich Simon eine Wiederauflage des Konzepts durchaus vorstellen – etwa in zwei Jahren und dann mit Hits der 70er- und 80er-Jahre. Für die Festspiele 2026 sei zunächst ein Kontrastprogramm vorgesehen: So wolle man das Stück „Im Namen der Rose“, nach der Buchvorlage von Umberto Eco, auf die Bühne bringen, kündigt Simon an. Als Kinderstück habe man den „Räuber Hotzenplotz“ ausgewählt. „Das wird eine musikalische Gaunerjagd“, verspricht Simon. Unterdessen tragen im Burggraben kräftige Männer die nun ausgedienten Bühnen-Kulissen weg. „Gut zwei Wochen haben wir für deren Aufbau und Gestaltung benötigt, und jetzt sind sie innerhalb eines Tages abgebaut“, sagt Simon etwas wehmütig.
Besucherrekord
13.000 zahlende Gäste verzeichneten die Burgfestspiele Stettenfels in dieser Saison. Der Schauspielverein kann darüber frohlocken, denn nach Abzug aller Kosten wird ein Überschuss zu vermelden sein. An möglichen Verwendungen mangelt es nicht: „Wir wollen in die Audiotechnik investieren“, sagt Intendantin Ursula Simon. Benötigt würden neue und weitere Mikroports, mit denen die Sprache der Darsteller verstärkt werden kann.
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