Brettacher Markt 2024: Langenbrettach wird zur fröhlichen Festmeile
Von der Eröffnung am Schlössle in Langenbrettach bis zum abendlichen Feuerwerk – der 344. Brettacher Markt hat viel zu bieten.

Gleich am ersten Stand legt Heide Barass einen Stopp ein. Bücher für Enkelin Ida sollen es sein. Bei Mark Schellmann aus Widdern wird die Allmendingerin prompt fündig. „Wir sind jetzt vier“ lautet der Titel eines Buches, das ihr Interesse geweckt hat. Immerhin wird die dreijährige Ida bald große Schwester. Auch „meine allerersten Tiere“ kommt bestimmt gut an.
Warum sie mit ihrem Lebensgefährten Bernd Herdlitschke zum Brettacher Markt gekommen ist? „Es wäre eine Kulturschande, wenn man nicht auf den Markt geht“, sagt der gebürtige Brettacher bestimmt. Zudem ist er am Stand der Freiwilligen Feuerwehr, an dem es Seelen, Hähnchen und Heringswecken gibt, selbst einer der Helfer. Dass er auch am zweiten Markttag wiederkommt, ist keine Frage. Dann mit den Enkeln Ben (5) und Luca (1), die sich an den Ständen etwas aussuchen dürfen.
Der Brettacher Markt in Langenbrettach hat 344 Jahre Tradition
Bereits im Jahr 1681 hat der Ursprungsort des Brettacher Apfels das Marktrecht erhalten. Auch 2024 wird der ganze Ort zur Festmeile, durch die sich 120 Stände ziehen. Mit einer Premiere, wie Bürgermeister Timo Natter beim Fassanstich verrät. Nachdem die Bauarbeiten für die neue Gemeindeverwaltung abgeschlossen sind, ist die Kulisse am Schlössle Schauplatz des Startschusses und „neben dem Vergnügungspark bei der Gemeindehalle neuer Mittelpunkt“.
Zu diesem Mittelpunkt zieht es auch Alexander Throm direkt im Anschluss an eine Delegationsreise des Bundestags nach Benin. Auf der Bühne beim Schlössle lobt er die erdende Beständigkeit und funktionierende Dorfgemeinschaft, die deutlich wird, „wenn die gesamte Region feiert“. Der Musikverein Langenbeutingen trägt zünftige und beschwingte Klänge bei. Der Kindergarten Brennofenstraße erfreut die vielen Eröffnungsgäste mit einem Tanz zu Rumba und Cha Cha Cha. Im weiteren Rahmenprogramm ist an zwei Tagen mit musikalischer Unterhaltung, Öffnung des Dorfmuseums und Feuerwerk zum Abschluss viel geboten.
Bei Besuchern weckt der Brettacher Markt Kindheitserinnerungen
Ein persönliches Highlight hat Maja (6) aus Allfeld in Aussicht. Während Papa Patrick und Schwester Leni (8) Langosch essen, möchte sie sich bei „Mama Afrika“ ein blau-weißes Zöpfchen flechten lassen. „Weil es so schön glitzert“, sagt sie. Bei Mutter Karin Württemberger, die in Brettach aufgewachsen ist, weckt das Kindheitserinnerungen. „Auch ich habe mir Zöpfchen flechten lassen.“
Pommes, Würfelzwiebeln, Rohkostsalat: Von der Qualitätsreibe eines Händlers ist Ina Stöffler aus Untergruppenbach nach kurzer Vorführung überzeugt und macht für ein Exemplar 50 Euro locker. Mit ihrer Schwester Ute Blumenstock und ihrer Cousine Ursula Karas kommt sie schon seit Jahrzehnten zum Brettacher Markt. „Das Café bei der Kirche und die gedrückten Pommes gehören auf jeden Fall dazu“, versichert Ursula Karas. Was dem Trio am Markt gefällt: „Die Vielfalt.“