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Naherholungszweckverband Breitenauer See
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Breitenauer See und Tourismusverein werden stärker verzahnt

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Dirk Mosthaf wird auch neuer Geschäftsführer des Naherholungszweckverbands. Dieser ist mit dem neuen Parksystem am Breitenauer See und den Übernachtungszahlen im Campingpark sehr zufrieden. 

Wie das neue kamerabasierte Parksystem am Breitenauer See funktioniert, das wird auf einer Reihe von Schildern erklärt. Durch die Neuregelung stiegen die Einnahmen der Besucher und sanken die Personalkosten.
Wie das neue kamerabasierte Parksystem am Breitenauer See funktioniert, das wird auf einer Reihe von Schildern erklärt. Durch die Neuregelung stiegen die Einnahmen der Besucher und sanken die Personalkosten.  Foto: Archiv/Bihr

Zur Seeweihnacht an diesem Wochenende ist der Campingpark am Breitenauer See wieder ausgebucht. Nicht die einzige positive Nachricht, die der gleichnamige Naherholungszweckverband (NZV) verkünden kann. Die Übernachtungszahlen steigen weiter. Die Fünf-Sterne-Anlage liegt im Plus im Gegensatz zum Naherholungsgebiet, das meist einen Verlust einfährt. „Das System funktioniert einwandfrei“, zeigt sich Verbandsvorsitzender Björn Steinbach sehr zufrieden mit dem neuen, kamerabasierten Kennzeichenerfassungssystem beim Parken. Der Obersulmer Bürgermeister zauberte in der Verbandsversammlung ein Ass aus dem Ärmel: Dirk Mosthaf wird neuer Geschäftsführer des NZV. Er agiert damit ab 1. Januar 2026 in einer Doppelfunktion auch als Geschäftsführer des Vereins Tourismus im Weinsberger Tal.

Mosthaf (48), bisher geschäftsführender Vorstand der Weingärtnergenossenschaft Winzer vom Weinsberger Tal, bekommt eine Stabstelle, die beim Obersulmer Bürgermeister angesiedelt ist. Zu 50 Prozent wird er an den Tourismusverein ausgeliehen.

Dirk Mosthaf kennt die handelnden Personen und Gegebenheiten

Der Verband hatte sich im Oktober in der Probezeit von Silke Vosbein getrennt. „Wir haben festgestellt, dass es nicht 100-prozentig passt“, erklärte Steinbach. Mit der neuen Lösung will er den nächsten  Schritt tun: die Zusammenarbeit von NZV und Tourismusverein verstärken. „Wir haben beide das gleiche Thema mit dem Breitenauer See als größtem Player“, hob der Verbandsvorsitzende hervor. „Das ergänzt sich perfekt“, meint auch Mosthaf. Nun biete sich die ideale Möglichkeit mit dieser Besetzung, so Steinbach weiter. Schließlich kenne Mosthaf, der Vorsitzender des Vereins Wein am See ist und noch Beisitzer im Tourismusverein, die handelnden Personen und Gegebenheiten. 

„Wir haben die Personalkosten herunter bekommen und die Einnahmen verstetigt“, kam Steinbach auf das beherrschende Gesprächsthema am Breitenauer See zu sprechen. Der NZV hatte wieder eine Änderung vorgenommen: Er verzichtete auf Eintritt, verlangt stattdessen Parkgebühren – und zwar das ganze Jahr über. Das hatte zum Teil zu Kritik von Besuchern geführt.

In diesem Jahr schon 88.477 Parkvorgänge am Breitenauer See

Aber das angestrebte Ziel sei erreicht, was Steinbach wie Jochen Hallmann, Leiter der Finanzen des Zweckverbands, mit Zahlen unterstrichen. Flossen 2024 noch 250.000 Euro an Einnahmen von den Besuchern, so sind es in diesem Jahr 299.000 Euro. Bis 20. November wurden 88.477 Parkvorgänge registriert. Übrigens wird die Zeit des kostenlosen Parkens auch am Campingplatz bald vorbei sein. Dort wird das neue System, mit dem im Erholungsgebiet die Kosten für den Sicherheitsdienst um 40.000 Euro reduziert werden konnten, ebenfalls eingeführt. 

Steinbach ging darauf ein, dass mancher Besucher Schwierigkeiten mit der Neuregelung hatte und annahm, bei geöffneter Schranke nichts bezahlen zu müssen trotz ausreichend erklärender Schilder und einer roten Ampel bei einer Ausfahrt ohne Bezahlung. Geschlossen sei die Schranke nur, wenn P1 und P2 belegt seien. 

Wird der Rekord an Übernachtungen im Campingpark übertroffen?

„Der Campingpark nimmt eine tolle Entwicklung mit den Übernachtungszahlen. Das ist wirklich hervorragend“, freute sich Steinbach. Nach dem Corona-Lockdown und der See-Ablassung stiegen die Übernachtungen von 92.970 im Jahr 2023 auf 108.810 im Folgejahr und bis Ende November 2025 auf 111.924. Vielleicht kann das Jahr nahe dem Rekord von 2019 mit 113.198 Übernachtungen abgeschlossen werden. 

Entsprechend hoch werden auch die Umsatzerlöse der Ferienplätze 2026 mit 1,18 Millionen Euro eingeplant. Die Investitionen belaufen sich auf 687.000 Euro etwa für Photovoltaikanlagen, E-Ladestationen,die Anschaffung von Schlafpods und Doppelsanitärhäusern für Mobilheime, für Sanierungsarbeiten am Kiosk 1, am Bootssteg und auf den Parkplätzen.

Rund 300.000 Euro werden die Parkgebühren im Naherholungsgebiet in diesem Jahr einbringen, 2024 kamen fürs Parken und den Eintritt, der damals noch erhoben wurde, 230.000 Euro zusammen. 50.000 Euro wurden zudem in die Kasse gespült aus den Parkvorgängen, die nicht bezahlt und damit mit 35 Euro belegt wurden. Trotz einer geplanten Kreditaufnahme von 100.000 Euro steigt die Verbandsumlage 2026 vermutlich leicht auf 839.000 Euro an. Der Landkreis muss davon rund 394.000 Euro tragen, Obersulm 252.000 Euro, der Wasserverband Sulm 151.000 Euro und Löwenstein knapp 42.000 Euro. 

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