Spontan folgte auf das Schanzencross-Event ein Mountainbike-Rennen auf derselben Strecke Auch wenn im Bikepark derzeit offiziell Winterpause herrscht, ließen es sich einige begeisterte Fahrer nicht nehmen, ihre Mountainbikes aus dem Kofferraum zu holen – zur Freude aller, die vom Rennfieber noch nicht genug hatten. Das Rennen entschied schließlich Christian Plappert für sich. Felix Rieker sicherte sich den zweiten Platz.
Über Hügel und Treppen: Schanzencross im Bikepark Leingarten fordert Rennradfahrer
Beim ersten „La Garda Schanzencross“ im Bikepark Leingarten zeigen Rennradfahrer beim Cyclocross, wie man sich durch Matsch, Hindernisse und enge Kurven kämpft.

Obwohl der Saisonabschluss der Radsportabteilung des SV Leingarten bereits Ende September gefeiert wurde, liefen am vergangenen Samstag noch einmal die Reifen im Bikepark „La Garda“ heiß – und das mit einer dort sonst eher ungewöhnlichen Fahrradgattung. Statt Mountainbikes fegten Rennräder beim „La Garda Schanzencross“ über Rennstrecke, Schanzen und Hindernisse.
„Das ist Cyclocross“, sagte Rennleiter Fabian Späth und muss grinsen. Ein Rennrad, also ohne Dämpfung, mit Unterlenker und schmalen Reifen im schwer befahrbaren Gelände, über Schanzen und durch Matsch: „Es ist das völlig falsche Fahrrad für diese Bedingungen – das finde ich sehr cool“, so der 25-Jährige über den Reiz der Sportart.
Rennradrennen durchs Gelände: So lief das „La Garda Schanzencross“ in Leingarten
„Cyclocross ist in Belgien und den Niederlanden ein beliebter Wintersport, vergleichbar mit unserem Alpensport, etwa Skifahren“, erklärte Späth. Gefahren wird mit einer Art Rennrad mit Stollenreifen über unwegsames Gelände, Wiesen, Äcker, Sand – dazu kommen Hindernisse wie Treppen oder Hügel. Absteigen, schieben und tragen ist daher beim Rennen erlaubt. Das Ganze findet auf einem Rundkurs auf Zeit statt.
„Ich war vergangenen Winter bei einem Amateurrennen in Stuttgart. Es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich selbst ein Rennen organisieren wollte“, berichtete Späth. Schnell fiel die Wahl auf den Bikepark Leingarten als Austragungsort, und das Event wurde auf den Namen Schanzencross getauft.

Über die großen Schanzen im Bikepark führte der Rundkurs zwar nicht, dafür aber über größere Hügel, schmale Spuren, Treppen und Holzhindernisse – für die Crosscycler trotzdem anspruchsvoll genug. Erschwerend kam der vom Regen aufgeweichte, rutschige Untergrund hinzu. „Ein Problem war noch, dass wir nicht genügend Platz hatten, also mussten wir etwas improvisieren“, erklärte Späth. Statt der üblichen zwei Kilometer wurde im Bikepark ein Rundkurs von 500 Metern Länge abgesteckt. Der Spannung tat das keinen Abbruch – im Gegenteil.
„La Garda Schanzencross“ in Leingarten: „super Event mit einem spannenden Rennen“
„Es war ein super Event mit einem brutal spannenden Rennen“, bilanzierte Felix Rieker, zweiter Abteilungsleiter der SVL-Radsportabteilung. Die 18 Fahrer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Nach dem Startschuss absolvierten sie die 500-Meter-Runde in etwa zwei Minuten. Ab der dritten Runde wurde es ernst: Der Letzte jeder Runde schied aus – bis nur noch vier Fahrer übrig waren. Diese trafen im großen Finale auf die vier Besten der jeweils anderen Gruppe. „Es gab Kopf-an-Kopf-Rennen, kleine Stürze, kurze Ausrutscher – ultra spannend“, zählt Rieker begeistert auf. „Verletzt hat sich zum Glück niemand“, fügte er hinzu. Rund 80 Zuschauer honorierten den Wettkampf mit Szenenapplaus und Anfeuerungsrufen.

Besonders beeindruckte der Zweikampf um Platz eins zwischen Maximilian Fritz und Malte Plappert. „Es war echt anstrengend, aber eine riesen Gaudi“, so der gebürtige Leingartener Plappert, der sich in seinem Heimspiel knapp geschlagen geben musste. „Die beiden sind echt ans Limit gegangen – Respekt“, so Rennleiter Späth. Eine Siegerehrung mit gesponserten Sachpreisen entlohnte ihre Mühen.
Anschließend klang der Abend bei Essen, Getränken und einer kleinen After-Race-Party mit DJ aus. „Das Feedback von Fahrern und Zuschauern war top“, sagte Rieker. „Wir haben das Schanzencross schon für nächstes Jahr im Terminkalender.“ Auch Rennleiter Fabian Späth zeigte sich zufrieden: „Auch wenn der Aufwand groß war und wir uns wegen des Wetters Sorgen gemacht haben.“ Für die nächste Auflage möchte er noch ein paar Dinge anpassen: „Zum Beispiel einen eigenen Frauenlauf – wir hatten diesmal zwei Teilnehmerinnen. Gerne dürfen es in Zukunft mehr sein.“

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