„Bares für Rares“-Händler aus Bad Wimpfen setzt auf echte Schätze mit Geschichte
Ferdi Resul Adanir hat besondere Schätze in seinem Bad Wimpfener Antiquitäten-Shop und ist der neue Händler bei „Bares für Rares“. Für ihn ist jedes Stück etwas Besonderes.
Ob es nun „Klimbim“ ist, wie Ferdi Resul Adanir seine Sammlung schöner alter Glasvasen oder Porzellanfiguren nennt, oder richtig wertvolle Stücke wie ein Bild von Salvador Dali oder eine jahrhundertealte Holztruhe: Wer den Laden in der Bad Wimpfener Altstadt betritt, fühlt sich in eine andere Welt versetzt.
Händler aus Bad Wimpfen bei „Bares für Rares“ – Artikel sollen Emotionen wecken
Jedes Stück ist etwas Besonderes für den 38-Jährigen, der nun auch in der ZDF-Fernsehsendung „Bares für Rares“ um Fundstücke und Kostbarkeiten handelt. Was er kauft oder verkauft, macht Adanir nicht vom rein monetären Wert abhängig: „Diese Artikel brauchen niemanden, aber sie sollen die Emotion auslösen, dass sie jemand besitzen will.“
Mit dem Umzug seines Ladens von Bad Rappenau nach Bad Wimpfen hofft Adanir auf mehr Kunden. Laufkundschaft ist zwar eher selten, wenn es um Truhen und Schränke geht. Das Ambiente der schönsten Altstadt Deutschlands soll aber dazubeitragen, dass sich das Kaufen und Verkaufen weiterhin lohnt.

Vom „Brotjob“ zum Antiquitätenhändler: Ferdi Resul Adanir ist Händler aus Leidenschaft
Seinen „Brotjob“ bei einer großen Supermarktkette hat „Ferdinand“, wie ihn viele seiner Kunden kennen, an den Nagel gehängt. „Ich hätte das bis zur Rente machen können.“ Aber statt Regale einzuräumen bestückt er lieber seinen Laden und den reichhaltig sortierten Online-Shop. Dass die Zusammenstellung, dort eine alte Uhr, hier eine Vitrine, Ledersessel und Kunstobjekte aller Couleur, wie ein Sammelsurium wirkt, liegt an seiner eigenen Einstellung.
Jedes Stück hat für ihn einen Wert, „alleine dadurch, dass sie schon durch viele Hände gegangen sind“. Daher findet er den Ankauf und Verkauf von Antiquitäten auch „extrem nachhaltig“. Oft seien es Platzprobleme, dass man sich nach einer Erbschaft oder Haushaltsauflösung von Lieblingsstücken trennen müsse. Diese sollen von den Kunden, die sie nicht mehr brauchen, in Hände kommen, „wo sie richtig geschätzt werden“. Ob es einige Wochen oder Monate dauert, ist Ferdi Resul Adanir nicht so wichtig. Natürlich müsse er auch auf seine Marge kommen, denn „jedes Stück hat seinen Wert“. Manches ist auch unverkäuflich wie eine Schusterlampe von 1850. Die mit Wasser gefüllte Glaskugel wurde früher dazu genutzt, Kerzenlicht zu verstärken.

Deshalb sei es ihm auch wichtig, beim Einkauf einen „angemessenen Preis“ zu bezahlen, oder Tipps zu geben, wie etwas gut von Privat verkauft werden kann. Vertrauen sei in seinem Job sehr wichtig. „Es bringt nichts, ein gutes Geschäft zu machen, und im Nachhinein nicht gut dazustehen.“ Mund-zu-Mund-Propaganda sei in seinem Metier extrem wichtig. „Das öffnet Tür und Tor.“ Deshalb hat sein Laden in der Bad Wimpfener Hauptstraße noch keine festen Öffnungszeiten. „Ich wollte erst mal schauen, wie Wimpfen auf mich reagiert.“
Händler aus Bad Wimpfen lebt bei ZDF-Sendung „Bares für Rares“ seine Passion aus
Seine Passion fürs Handeln lebt Adanir nun auch bei „Bares für Rares“ aus. Einige Stücke hat er schon erworben – welche genau darf er nicht verraten, weil die Sendungen teilweise noch nicht ausgestrahlt sind. „Das ist alles echt und authentisch“, sagt Adanir. Im Gegensatz zum „echten Händlerleben“, in dem er manchmal gehofft hatte, dass sich bestimmte Stücke schneller verkaufen würden, als es letztlich der Fall war, könne er sich bei „Bares für Rares“ sicher sein, dass keinen Ramsch, sondern nur geprüfte Objekte gibt. Wenn er etwas haben will, spüre er das genau. „Alles Weitere ist dann händlerisches Geschick.“
„Ich will meinen Kunden die Stücke nahe bringen, sie ihnen erklären und darüber erzählen.“ Deshalb will Adanir nicht nur online verkaufen, sondern auch einen „richtigen Laden“ haben, in dem man stöbern und vieles entdecken kann. „Bei mir soll man das Gefühl haben, in eine Schatzkammer zu kommen.“ Ob es nun eine alte Kamera, Reigen tanzende Mädchen aus Hutschenreuther Porzellan oder eine Gorilla-Werbefigur „King-Kong“ als Whisky-Dekanter ist: Jedes Stück hat seinen Platz und wird auch irgendwann einen Liebhaber finden.