Stimme+
Riesenprojekt strahlt in Region aus 
Lesezeichen setzen Merken

Bahn investiert Milliarden in Digitalisierung: Signal für Zabergäubahn

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Die Deutsche Bahn vermeldet einen Durchbruch: 6,3 Milliarden Euro sollen in die Digitalisierung der Schiene fließen. Was das Megaprojekt mit der Reaktivierung der Zabergäubahn zu tun hat. 


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Wie die Deutsche Bahn am Dienstag bekanntgab, hat der Konzern einen sogenannten Volumenrahmenvertrag für moderne Leit- und Signaltechnik mit der Bahnindustrie geschlossen.  Die DB-Partner bei dem Projekt sind MerMec Deutschland GmbH, Hitachi Rail GTS Deutschland GmbH, Alstom sowie Siemens Mobility in einer Bietergemeinschaft mit dem Bauunternehmen Leonhard Weiss.

Die Vereinbarung mit einem Umfang von 6,3 Milliarden Euro umfasst Digitale Stellwerkstechnik (DSTW) einschließlich des Europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS. Das System kann herkömmliche Signale überflüssig machen und eine engere Zugfolge ermöglichen, so entsteht mehr Kapazität im Schienennetz. 


Bahn investiert Milliarden in Digitalisierung: Regionalprojekt Zabergäubahn hängt am Digitalknoten 

Zuletzt gab es die Sorge, die Bahn könnte ihr ehrgeiziges Digitalisierungsvorhaben wegen finanzieller Probleme auf die lange Bank schieben. Das sorgte auch für Unruhe im Umfeld von Stuttgart 21. Der Bahnknoten der Landeshauptstadt wird als Pilotprojekt mit ETCS ausgerüstet.

Stufe 1 und 2 in der Region Stuttgart sind finanziert und im Bau. Unklarheit gab es um die dritte Ausbaustufe, die bis in die Region Heilbronn reicht und auch die dringend notwendige Sanierung des alten Stellwerks in Lauffen finanzieren könnte. Das mutmaßliche Detail ist für die Region zentral: Ohne neues Stellwerk gibt es keine Reaktivierung der Zabergäubahn

Die stillgelegte Strecke zwischen Lauffen und Zaberfeld soll wieder aufgebaut werden und in Betrieb gehen. Sollten die geschätzten 30 Millionen Euro, die für das Stellwerk fällig werden, nicht über den Digitalen Knoten, sondern über das Zabergäu-Projekt finanziert werden, wäre die Reaktivierung unwirtschaftlich und erledigt. 

Minister Hermann zum Digitalisierungsprojekt der Bahn: Klare Erwartung und Kritik an Bahn 

Um regionale Auswirkungen des Milliardendeals gab es im Anschluss an die Verkündung Verwirrung. Eine Bahnsprecherin bestätigte zunächst, Stufe 3 des Knotens Stuttgart und damit die Signalwirkung fürs Zabergäu seien unter Dach und Fach – um kurz darauf am Dienstagabend zurückzurudern. Das Stuttgarter Teilprojekt werde unabhängig vom Milliardenvertrag finanziert und stehe nach wie vor unter Gremienvorbehalt – der Bahn-Aufsichtsrat hat also noch nicht den Daumen gehoben. 

Das Verkehrsministerium in Stuttgart äußerte auf Stimme-Anfrage eine Forderung an die Bahn: „Unsere Erwartung ist klar: Diese Vereinbarung soll den digitalen Schienenknoten Stuttgart und die digitale Schiene in Deutschland entscheidend voranbringen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mit Blick auf die Bekanntgabe des Milliarden-Deals. 

„Der Ausbau der digitalen Schiene ist dringend und längst überfällig. Die Deutsche Bahn hat bei der Digitalisierung erheblichen Nachholbedarf“, kommentierte Hermann und dämpfte gleichzeitig Erwartungen: „Mit Sorge beobachte ich, dass einige Korridore bald saniert werden und dabei nur die veraltete Signal- und Stellwerkstechnik repariert wird. Das deutet darauf hin, dass die Digitalisierung der Schiene nicht konsequent vorangetrieben wird.“

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben