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Kloster Bad Wimpfen: So rückt die malerische Anlage immer mehr in die Öffentlichkeit

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Der Förderverein des Ritterstifts St. Peter macht die Kloster-Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Beispielsweise mit der Reihe Klostergespräche, in der wichtige gesellschaftliche Themen im Zentrum stehen.

Das Kloster Bad Wimpfen hat eine mehr als 1000-jährige Geschichte vorzuweisen.
Das Kloster Bad Wimpfen hat eine mehr als 1000-jährige Geschichte vorzuweisen.  Foto: Hagmann, Daniel

Malerisch liegt die Klosteranlage in Bad Wimpfen direkt an der Durchfahrtsstraße. Von Süden kommend, fährt man auf dem Weg zur historischen Altstadt nur einige Meter an der beeindruckenden Ritterstiftskirche vorbei. „Vielen Menschen ist jedoch nicht bewusst, welch’ wunderschönes Kleinod wir hier haben, weil sie das Kloster nicht wirklich kennen“, sagt Hans Hambücher. „Für uns war deshalb klar: Wir müssen diesen Ort für die Öffentlichkeit zugänglicher machen.“

Daher gründete Hambücher im Jahr 2003 unter anderem mit dem damaligen Bad Wimpfener Bürgermeister Claus Brechter den Förderverein des Ritterstifts St. Peter zu Bad Wimpfen. Nach 22 Jahren gibt Hambücher den Posten des Vorsitzenden an Brechter ab, bleibt dem Verein als Ehrenvorsitzender aber verbunden. Brechter betont: „Das Kloster ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Dass Bad Wimpfen mit der Altstadt und dem Kloster im Tal zwei denkmalgeschützte Anlagen habe, sei außergewöhnlich und unterstützenswert.

Unterstützung für Erhalt des Bad Wimpfener Klosters

In den vergangenen gut zwei Jahrzehnten hat der Förderverein mit seinen mittlerweile gut 100 Mitgliedern in Zusammenarbeit mit den Maltesern, die die Gebäude des ehemaligen Benediktinerklosters seit 2008 gemietet haben und unterhalten, einige Projekte zum Erhalten und Beleben des Klosters realisiert. Hambücher: „Teile des Klostergartens sind mit Hochbeeten schon wunderschön angelegt, andere Bereich der Grünanlage werden noch folgen. Wir haben die Grabmale restauriert und Patenschaften für die Epitaphien ausgeschrieben, die Chorfenster in der Kirche wurden aufgefrischt – und vor allem wurde der Kreuzgang saniert. Dort war alles verwittert.“

Bad Wimpfens ehemaliger Bürgermeister Claus Brechter (links) übernimmt den Vorsitz des Fördervereins von Hans Hambücher.
Bad Wimpfens ehemaliger Bürgermeister Claus Brechter (links) übernimmt den Vorsitz des Fördervereins von Hans Hambücher.  Foto: Hagmann, Daniel

Der Förderverein hat Spendengelder in mittlerer sechsstelliger Höhe generiert, um die Arbeiten im Kloster Bad Wimpfen, dessen Inhaber das Bistum Mainz ist, zu unterstützen. Darüber hinaus sorgen aber auch die Malteser Werke für Leben im Kloster und bieten beispielsweise Veranstaltungen und Seminare an.

Bad Wimpfener Kloster als historisches Zentrum der Macht

Nun macht der Bogengang wieder ordentlich was her – und vermittelt einen Eindruck der mehr als 1000-jährigen Kloster-Geschichte. Claus Brechter erklärt: „Das Bad Wimpfener Kloster war lange ein wichtiges Zentrum, an dem Macht und Reichtum zusammenkamen.“ Als reichsunmittelbarer Ort war das Kloster direkt dem Kaiser unterstellt.

„Darüber hinaus waren Klöster immer Zentren des Diskurses“, sagt Hans Hambücher. In diesem Zusammenhang, und, um das Kloster im gesellschaftlichen Leben zu verankern, startete der Förderverein im Herbst 2005 die Reihe der Klostergespräche. „Bei bislang 29 Veranstaltungen haben wir zahlreiche bekannte Persönlichkeiten gewinnen können, die zu einem aktuellen Thema referiert und zu anschließenden Diskussionen angeregt haben“, berichtet Hambücher.

Klostergespräche in Bad Wimpfen mit bekannten Persönlichkeiten

Mit dabei waren zum Beispiel der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel, Unternehmer Reinhold Würth und Karl Kardinal Lehmann. Claus Brechter: „Uns ist es wichtig, bei den Klostergesprächen aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen ins Zentrum zu rücken.“

Die nächste Diskussion der Reihe findet am Dienstag, 23. September, um 18.30 Uhr statt. Tilmann Distelbarth, Geschäftsführer und Verleger der Heilbronner Stimme, wird zum Thema „Demokratie im digitalen Zeitalter – haben die klassischen Medien ausgedient?“ referieren. Der Eintritt ist frei.

Passend zum Wechsel im Vorstand ist dieses 30. Klostergespräch auch ein Neustart. Im Gegensatz zu bisher, findet die Veranstaltung im Kreuzgang und nicht in der Ritterstiftskirche statt. Hambücher: „Historisches Ambiente trifft auf moderne Entwicklungen als zentrales Thema. Denn einfach nur die alten Steine anbeten – das ist zu wenig.“

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