Bei Überfall in Bad Friedrichshall: Mutter und Sohn zu sexuellen Handlungen gezwungen
Im März sollen zwei mit Pistolen bewaffnete Männer in eine Wohnung in Bad Friedrichshall eingedrungen sein, während ein dritter Wache hielt. Sie sollen eine Frau und ihren Sohn ausgeraubt, geschlagen und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.
Mit zwei geladenen Pistolen sollen zwei Männer am 6. März 2025 in eine Bad Friedrichshaller Privatwohnung eingebrochen sein. Laut Staatsanwalt Metin Kilic hatten die insgesamt drei Täter zuvor den Plan gefasst, die darin lebende Familie auszurauben.
Am Ende uferte der Überfall offenbar vollkommen aus. Die mutmaßlichen Täter erbeuteten nicht nur Geld, Schmuck und EC-Karten. Sie schlugen die Geschädigten und zwangen sie unter vorgehaltener Waffe, sich zu entkleiden und sexuelle Handlungen vorzunehmen.

Drei Beschuldigte in Heilbronn vor Gericht – Staatsanwalt: Wohnung gezielt aufgesucht
Seit Montag müssen sich die drei Beschuldigten vor der 13. Großen Strafkammer des Heilbronner Landgerichts verantworten. Der Anklagevertreter wirft ihnen unter anderem gemeinschaftliche besonders schwere räuberische Erpressung, Einbruchsdiebstahl, gefährliche Körperverletzung, sexuelle Nötigung, Freiheitsberaubung und Geiselnahme vor.
Laut Staatsanwalt haben die drei Angeklagten die Wohnung in Bad Friedrichshall gezielt aufgesucht. Einer der drei Beschuldigten soll die Geschädigten persönlich gekannt haben. Dabei soll er gewusst haben, dass die Opfer offenbar eine größere Summe Geld geerbt haben.
Angeklagte sind mit geladener Pistole in Bad Friedrichshaller Wohnung eingedrungen
Um nicht erkannt zu werden, soll der deutsche Staatsbürger nicht mit in die Wohnung eingebrochen sein. Er habe vor dem Haus Schmiere gestanden. Die beiden anderen Angeklagten – ein Marokkaner und ein Rumäne – sollen mit geladenen Pistolen ins Innere eingedrungen sein. Dort trafen sie eine 48 Jahre alte Frau im Schlafzimmer sowie deren 20 Jahre alten Sohn in seinem Zimmer an.
Während einer der beiden mit vorgehaltener Pistole im Zimmer der Frau nach Geld und Wertsachen gefragt habe, soll der andere dem im Bett schlafenden Sohn mit der Faust auf die Nase geschlagen haben. Anschließend sollen die Täter die Geschädigten ins Wohnzimmer geführt und Bargeld gefordert haben.
Dabei erbeuteten sie laut Staatsanwalt mindestens 1000 Euro. Bei der weiteren Durchsuchung der Wohnung sollen sie Schmuck der Geschädigten gefunden haben. Sie hätten außerdem eine EC-Karte sowie deren Geheimzahl erpresst. Mit der Karte hat einer der Beschuldigten später mehr als 1000 Euro abgehoben. „Sie schlugen den Geschädigten mehrfach mit der flachen Hand in die Gesichter und mit einem Laptop auf die Köpfe“, sagte Staatsanwalt Kilic. Am Ende war der Computer kaputt.
Überfall in Bad Friedrichshall: Geschädigte wurden gezwungen, sich auszuziehen
Damit nicht genug. Die beiden mutmaßlichen Täter sollen Mutter und Sohn gezwungen haben, sich im Schlafzimmer auszuziehen. Dabei soll einer der Beschuldigten die Frau mit seiner Pistole im Intimbereich berührt haben. Anschließend sollen die Angeklagten den Sohn mit vorgehaltener Waffe aufgefordert haben, seine Mutter oral zu befriedigen.
Als sich die beiden Geschädigten weigerten, sollen die Angeklagten Mutter und Sohn gezwungen haben, „nackt mit gespreizten Beinen auf dem Bett zu sitzen und sich gegenseitig anzulächeln“, so Kilic. Davon haben die Täter laut Staatsanwalt Fotos gemacht.
Bevor sich die mutmaßlichen Räuber schließlich davon gemacht hätten, sollen sie die Geschädigten im Schlafzimmer eingeschlossen haben.
Prozess in Heilbronn: Angeklagter schreibt Entschuldigungsbrief an die Geschädigten
„Ich verachte mich und kann mir selbst nicht verzeihen“, sagte der marokkanische Angeklagte. Er las am ersten Verhandlungstag aus seinem Entschuldigungsbrief an die Geschädigten vor. „Es gibt keine Rechtfertigung“, so der Angeklagte. Aus seinem „schrecklichen Versagen“ habe er gelernt. Er wolle alles dafür tun, um von seinem Drogenkonsum wegzukommen.
Laut dem Vorsitzenden Richter Lutz Hils hat auch der rumänische Angeklagte einen Brief an die Opfer geschrieben, in dem er sich „abstrakt entschuldigt hat“, so Hils.