An den Samstagen und Sonntagen im Oktober findet im „Antik Cleversulzbach“ in der Eberstädter Straße 2-4 ein Ausverkauf mit besonderen Angeboten statt. Eine Voranmeldung ist erwünscht unter der Telefonnummer 0176/22755997. Weitere Informationen gibt es unter:www.antik-cleversulzbach.de
Ortsprägende Gebäude und Antiquitäten in Cleversulzbach zum Verkauf
Mit John Birchalls Tod geht in Cleversulzbach eine Ära zu Ende. Sein Geschäft wird aufgelöst, Antiquitäten und Häuser werden verkauft.

Wenn Andrea Kaufmann über ihren verstorbenen Mann John Birchall spricht, ist sie gefasst, und trotzdem fällt es ihr sichtlich schwer, in seinem Antiquitäten-Geschäft in Cleversulzbach zu sitzen. Die englischen Sofas, die antiken Schränke, Tische und Regal – das war John Birchalls Leben und seine Leidenschaft. Völlig unerwartet und plötzlich war der beliebte Engländer im April diesen Jahres gestorben. Das „Antik Cleversulzbach“ führt nun nach 50 Jahren niemand weiter, die ortsbildprägenden Fachwerkhäuser und die Möbel werden verkauft. Andrea Kaufmann und ihre Stieftochter Alison Birchall veranstalten an jedem Wochenende im Oktober einen Abverkauf.
Antik Cleversulzbach: Witwe und Tochter können Geschäft nicht weiterführen
„Es fällt schwer, alles zu verkaufen“, sagt Andrea Kaufmann, die 20 Jahre mit John Birchall zusammen war. Aber weder sie noch Birchalls Tochter aus erster Ehe könnten das Geschäft weiterführen. Der Antiquitätenhandel sei ein schwieriges Geschäft geworden, beide wohnten nicht vor Ort und hätten eigene Berufe. Andrea Kaufmann ist Fotografin und betreibt ein Studio in Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis. Alison Birchall lebt inzwischen in Starnberg, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Wie sich die Auflösung des Antiquitätenhandels auf den Neuenstadter Teilort auswirkt, wird sich noch zeigen. Stehen dadurch doch drei ortsbildprägende Gebäude zum Verkauf. „Noch gab es keine Anfragen“, sagt Andrea Kaufmann. Sie hätten ein Wertgutachten erstellen lassen, um den Verkauf werde sich voraussichtlich ein Makler kümmern.
John Birchalls Tod war ein Schock für die Familie
Priorität hat jetzt der Verkauf der Antiquitäten. Zahlreiche Chesterfield-Sofas, weitere Möbel, Keramik, Gläser, Geschirr und Bücher sollen möglichst noch neue Besitzer finden, bevor die Häuser auf dem Markt kommen. Eigentlich wollte sich John Birchall in nächster Zeit selbst darum kümmern und alles nach und nach abgeben, erzählt seine Witwe. Er dachte, er habe dafür noch jede Menge Zeit. „John wollte 104 werden wie seine Tante.“ Leider kam es anders und er starb mit 76 Jahren. „Sein Alter sah man ihm nicht an“, betont Kaufmann. „Er belud seinen großen Sprinter immer noch ganz allein.“ Sein Tod sei ein absoluter Schock für die Familie gewesen.

In den Häusern, die John Birchall einst mit seiner ersten Ehefrau gekauft hat, steckt sehr viel Eigenleistung. „Er hat Fliesen selbst verlegt, Treppen gebaut“, erzählt Andrea Kaufmann. Birchall war gelernter Schreiner, das Restaurieren von antiken Möbeln hat er sich selbst beigebracht. Das war zuletzt sein Hauptgeschäft, erzählt seine Witwe. Er habe zwar Hilfe in der Werkstatt gehabt und sei selbst sei mit ihm auf zahlreichen Messen im Jahr gewesen. „Er war aber der Frontmann“ – ohne ihn gebe es „Antik Cleversulzbach“ einfach nicht mehr.

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