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Festival in Künzelsau
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Würth-Open-Air: Ronan Keating, Suzi Quatro und Songs of White Lion begeistern 4000 Besucher

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Auch am zweiten Tag des Würth-Open-Airs in Künzelsau herrschte gute Stimmung auf dem Festivalgelände. So liefen die Auftritte von Ronan Keating, Suzi Quatro und Songs of White Lion.

Von Andreas Sommer
 Foto: Lina Bihr

Laue Sommernacht nach einem schwülen Sommertag mit Leony, Lena und Nico Santos: Zum Auftakt des Würth-Open-Airs in Künzelsau herrschte bereits am Freitagabend ausgelassene Partystimmung auf dem Festivalgelände. Die Veranstalter zählten rund 10.000 Besucher. Am Samstag ging das Festival in die zweite Runde.

Als Ronan Keating kurz nach 23 Uhr vor 4000 Besuchern des Würth-Open-Airs in Gaisbach als Zugabe seinen Hit „Life Is A Rollercoaster“ anstimmt, setzt er ihnen einen Ohrwurm ein, der mindestens für eine Heimfahrt nach Esslingen reicht. Der zweite Teil seines Auftritts reißt nicht nur das Publikum, sondern auch ihn selber mit. Bei Van Morrisons „Brown Eyed Girl“ setzt sich die prächtige Stimmung auf dem Gelände und auf der Bühne fort, die sich mit Keatings wohl schönstem Lied „When You Say Nothing At All“ aufgebaut hatte. Beseelt schwenken die Besucher ihre leuchtenden Mobiltelefone.

 

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Ronan Keating in Künzelsau: Mix aus eigenen Stücken und von Boyzone

Einen Mix aus eigenen Stücken und aus dem Repertoire von Boyzone, deren Mitglied der 1977 in Dublin geborene Ronan Keating war, bietet der Abend in Gaisbach. Dass er die Balladen mit pathetischer Streichersoße vom Band überzieht, macht den Auftakt etwas pomadig. Überladen wirken auch die Boyzone-Schmachtfetzen „Baby Can I Hold You“, „Words“ und „You Needed Me“. Mit „The Way You Make Me Feel“ und „Tomorrow Never Comes“ wechselt Keating in sein eigenes Repertoire, was dem Auftritt merklich guttut. 


Jungsgruppen wie Boyzone waren ein Phänomen der Spaßgesellschaft der 90er. Ronan Keating ist ein Schmeichler, der nicht müde wird, Deutschland und das deutsche Publikum zu loben. Cat Stevens` „Father And Son“ gestaltet der adrette Ire mit seiner fünfköpfigen Band zum Gänsehautmoment. Am Ende tanzt der Vater von fünf Kindern wie aufgezogen über die Bühne. Tanzen haben diese Retorten-Boygroups ja von der Pike auf gelernt. Dass Keating über eine ebenso kraftvolle wie geschmeidige Stimme verfügt, hat seine zweite Karriere befördert. 

Suzi Quatro mit starkem Auftritt beim Würth-Open-Air

Einen starken Auftritt hat zuvor auch Suzi Quatro hingelegt. Als es mit der Stadt Detroit bergab ging, ging es mit ihr steil bergauf: Das Mädchen mit italienisch-ungarischen Wurzeln machte seit 1973 vor allem außerhalb der USA Karriere. Mit ihren bejubelten Hits wie „Can The Can" und „48 Crash" wurde Suzi Quatro weltberühmt und überzeugt mit ihrer ungebremsten Energie auch in Gaisbach. Die große Besetzung mit drei Bläsern und zwei Background-Sängerinnen und -tänzerinnen hat die Wahl-Britin mitgebracht, die mit einem Hamburger verheiratet ist. Die Band stellt sie später sehr wertschätzend vor.

Das programmatische „The Wild One“ eröffnet den Set, und der Kracher „Stumblin` In“ ist wie ein Weckruf, der die Hitmaschine anschmeißt: „48 Crash“ oder das neuere „The Devil in Me“ rocken wie eh und je. Die berührende Ballade „Can I Be Your Girl“ widmet Suzi Quatro, allein am Piano sitzend, ihren Eltern. Die Covers „Rockin' In A Free World“ von Neil Young und „Bad Moon Rising“ von Creedence Clearwater Revival strotzen nur so vor Kraft. Die unverdrossene 75-Jährige bricht den Song „Glycerine Queen“ für ein beeindruckendes sechsminütiges Bass-Solo mit Schlagzeug-Unterstützung und entert hernach das Schlagzeug-Podest, um mit Drummer Tim Reyland im Duett zu wirbeln. „If You Can`t Give Me Love“ beendet einen Auftritt ohne Durchhänger, in dem die Rockpionierin auch ihr charakteristisches Fauchen noch hinkriegt. Am 31. Juli tritt sie erstmals in Wacken auf. Sie wird auch dort bestehen. 


Songs of White Lion begeistern Publikum in Gaisbach mit solidem Hardrock

Als Opener stimmen Songs of White Lion um den aus Dänemark stammenden Gitarristen Mike Tramp, Gründer und Songwriter der US-Band White Lion, mit solidem Hardrock aus den 80ern das Publikum ein. Tramp moderiert mit sympathischem dänischen Akzent, und die Band verabschiedet sich mit der Hit-Ballade „When The Children Cry“. Passend zum Ergebnis des Achtelfinalspiels Deutschland – Dänemark. Tramp ist sicher der traurigste Mensch in dieser Gaisbacher Nacht.

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