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Was die Freilichtspiele Schwäbisch Hall in der Spielzeit 2026 bieten

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Im Jubiläumsjahr 2025 erreichten die Freilichtspiele Schwäbisch Hall die zweitbeste Besucherzahl der 100-jährigen Geschichte. Nun geht der Blick auf das Winterprogramm und die kommende Spielzeit. Die ersten Produktionen für 2026 auf der Großen Treppe stehen bereits fest.

Publikumsrenner in der Spielzeit 2025: Das Musical „West Side Story“ sahen auf der Großen Treppe 31 750 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Publikumsrenner in der Spielzeit 2025: Das Musical „West Side Story“ sahen auf der Großen Treppe 31 750 Zuschauerinnen und Zuschauer.  Foto: Freilichtspiele Schwäbisch Hall

„Erschöpft, aber glücklich“, so beschreibt Christian Doll seinen aktuellen Gemütszustand. Die Zufriedenheit überwiegt jedoch beim Intendant der Freilichtspiele Schwäbisch Hall nach der abgelaufenen Jubiläumsspielzeit, die er als „Herausforderung“ und „Kraftakt“ skizziert, die nach Angaben der Freilichtspiele aber auch die zweitbeste Besucherzahl in der 100-jährigen Geschichte mit sich brachte. Wohl auch dem geschuldet, dass es 2025 neben dem normalen Theaterbetrieb noch ein ausgedehntes Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Workshops und vielem mehr gab.

Freilichtspiele Hall: Welche Inszenierungen 2025 gut liefen

„Ich bin äußerst zufrieden mit den Auslastungszahlen“, sagt Doll mit Blick auf 78 666 Besucherinnen und Besucher, die für 138 Aufführungen nach Hall kamen. Zum Vergleich: 2024 waren es 62 520 bei 111 Vorstellungen. Publikumsrenner, und wie Doll sagt „nahezu immer ausverkauft“, war das Musical „West Side Story“: 31 750 Zuschauer sahen auf der Großen Treppe die Inszenierung von Christian Doll.

Den „Jedermann“ in der Regie von Phillip Moschitz besuchten rund 11 000 Zuschauer, die Wiederaufnahme von „Haispray 7633. Im Neuen Globe war das Familienstück „Ronja Räubertochter“ mit 9326 Zuschauern die bestbesuchte Inszenierung, gefolgt von Shakespeares „Romeo und Julia“ (5311). Insgesamt 400 Personen hätten vor und hinter den Kulissen in diesem Jahr mitgewirkt, erzählt Doll. „Auch viele Laien waren dabei, damit haben wir ein wenig an die Anfänge der Freilichtspiele 1925 angeknüpft.“

Blicken nach vorne und zurück: Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall und erster Vorsitzender der Freilichtspiele, Daniel Bullinger (links), und Intendant Christian Doll.
Blicken nach vorne und zurück: Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall und erster Vorsitzender der Freilichtspiele, Daniel Bullinger (links), und Intendant Christian Doll.  Foto: Ufuk Arslan/Freilichtspiele Schwäbisch Hall

Theater unter freiem Himmel ist natürlich abhängig vom Wetter. „Wir mussten kämpfen, hatten aber wenig Ausfälle. Zwei Mal musste eine Vorstellung wetterbedingt abgesagt werden, im Neuen Globe zwei Mal aus Krankheitsgründen.“ Prägend war in der Spielzeit auch der Angriff auf zwei Ensemblemitglieder, der, so Doll, ein wenig für Verunsicherung gesorgt habe. „Es gab eine große Solidarisierung, auch von anderen Theatern. Wir leben in einer diversen, pluralistischen Gesellschaft, aber das ist nicht selbstverständlich. Das Theater ist ein Freiraum, wo man sein kann, wie man will.“

Was die Freilichtspiele Schwäbisch Hall bei ihrem Winterprogramm bieten

Für die Freilichtspiele steht nun direkt das Winterprogramm im Neuen Globe vor der Tür. Ab dem 18. Oktober werden unter anderem „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind, „Bin nebenan“ von Ingrid Lausund oder „Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten“ von Alessandro Baricco mit Musik von Ennio Morricone gezeigt. Dazu kommt „Thomas Mann auf der Höhe“, eine Lesung mit Gunter Heun, Christine Dorner stellt ebenfalls in einer Lesung Arthur Schnitzlers Novelle „Fräulein Else“ vor. Zu dem sind Gastspiele, Kindertheater, Workshops, Konzerte, Kabarett und vieles mehr geplant.

Freilichtspiele Schwäbisch Hall: Das sind die ersten Stücke für 2026

Auch für die kommende Sommerspielzeit stehen bereits einige Neuproduktionen fest. Auf der Großen Treppe vor St. Michael wird im Juni „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller aufgeführt. „Das Stück hat bei den Freilichtspielen eine Tradition“, sagt Doll, der auch Regie führen wird. Im Juli ist dann das Musical „Cabaret“ zu sehen.

Ob „West Side Story“ 2026 wiederaufgenommen wird? „Wir prüfen das“, sagt Doll, „es ist natürlich eine große Produktion.“ Gleiches gelte für den diesjährigen „Jedermann“. „Wir haben durchaus gehört, dass es ein Bedürfnis gibt, diese Stücke noch einmal ins Programm zu nehmen.“

Das Programm 2026 für das Neue Globe steht noch nicht ganz fest, „daran bastele ich gerade“, so der Freilichtspiele-Intendant. Überhaupt ist Christian Doll gerade mittendrin in den Vorbereitungen und Planungen für die kommende Saison. Urlaub hatte er bereits – noch während der Spielzeit.

Und was erhofft man sich von der Zuschauerauslastung nach den guten Zahlen in diesem Jahr? „Ich glaube nicht, dass wir das 2026 nochmal so erreichen können. Aber wer weiß“, sagt der Intendant, der generell von einem Karten-Vorverkaufstrend spricht, „der nach oben zeigt“.

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