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Disney-Klassiker als „on Ice“-Adaption in der Harmonie
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Und zig kleine Elsas klatschen mit: So war die Musikshow „Eiskönigin 1 & 2“ in der Harmonie

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In Kufen geht es über Kunststoff: Die Show „Eiskönigin 1 & 2“ ist eine eigenwillige Mischung aus Konzert, Eiskunstlauf und Zirkusakrobatik. Am Donnerstag gastierte die Produktion in Heilbronn. 

„Eine Zeit voller Freude“: Elsa (Hannah Kreuzer, links) und Anna (Lisa Maria Sonderegger, Mitte) mit Schneemann Olaf (Yonatan Pandelaki).
Foto: Ralf Seidel
„Eine Zeit voller Freude“: Elsa (Hannah Kreuzer, links) und Anna (Lisa Maria Sonderegger, Mitte) mit Schneemann Olaf (Yonatan Pandelaki). Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Ist es der Wunsch, einmal selbst Prinzessin zu sein und über Zauberkräfte zu verfügen? Fühlen sich Kinder einfach leichter in die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren Elsa und Anna ein, weil sie Schwestern, also Familie sind? Oder liegt es am populären Song „Lass jetzt los“, dessen befreiender Refrain sich prima mitschmettern lässt?

Nicht zuletzt die geschickte Vermarktung wird wohl auch ihren Anteil daran haben, dass die beiden Teile von „Die Eiskönigin“ aus dem Hause Disney zu den weltweit erfolgreichsten Animationsfilmen zählen. Teil drei ist offenbar gerade in Arbeit und soll Medienberichten zufolge 2027 in die Kinos kommen. Die Kuh muss gemolken werden.

Bei 600 Besuchern war noch reichlich Platz im Saal

Als Elsa herausgeputzte kleine Besucherinnen in blauen Kleidchen sitzen im Publikum, wenn die „Eiskönigin 1 & 2“ als Musikshow auf Eis nach Heilbronn in die Harmonie kommt. Wobei im Theodor-Heuss-Saal am Donnerstag noch viele Plätze zur Verfügung gestanden hätten: 600 begeisterte Fans erleben die eigenwillige Mischung aus Konzert, Eiskunstlauf und Zirkusakrobatik. Und können sich, falls ihnen die Helden der frostigen Abenteuer zu Hause nicht schon von genügend Produkten entgegenlächeln, vor Ort mit Merchandise-Artikeln zu stolzen Preisen eindecken.

Lose nach Motiven des Märchens „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen und beeinflusst von der skandinavischen Natur, Kultur und Tradition, erzählt Disney die Geschichte der ungleichen Königstöchter Anna und Elsa, die über magische Kräfte verfügt. Ihnen zur Seite im fiktiven Arendelle stehen der Eislieferant Kristoff, sein Rentier Sven sowie der Schneemann Olaf.

Aneinandergereihte Songs, statt zusammenhängender Geschichte

Wer von diesem Abend eine zusammenhängende Geschichte erwartet hat, wird enttäuscht. Im munteren Wechsel reiht die Show der Berliner Veranstaltungsagentur Agenda Production Songs aus beiden Teilen sowie dem Kurzfilm „Die Eiskönigin – Olaf taut auf“ aneinander. Natürlich dürfen Ohrwürmer wie „Wo noch niemand war“, „Im Sommer“ oder „Lass jetzt los“ nicht fehlen. Wie so oft gilt allerdings ebenso in Sachen Lautstärke: Weniger ist mehr. Dazu saust das Ensemble in bunten Kostümen und auf Kufen in dieser „on Ice“-Adaption gut zwei Stunden lang (mit Pause) über Kunststoffeis. Das Bühnenbild liefert ein großer LED-Bildschirm.

Während Akrobatinnen und Akrobaten des Circo de Cuba jonglieren, balancieren und beim Hula-Hoop die Hüften kreisen lassen, machen die Sängerinnen und Sänger prinzipiell einen ordentlichen Job: allen voran Hannah Kreuzer als Elsa und Lisa Maria Sonderegger als Anna. Bis auf eine Einlage an der Singenden Säge, am Flaschenxylofon und am Saxofon stammt die Musik aus der Konserve. Aufgrund einer krankheitsbedingten Umbesetzung kommt teilweise sogar Playback zum Einsatz. Dabei steht im Programmheft: „Alle Songs live“. Völlig unverfroren, gelle?

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