LeeBooks aus Erlenbach will Geschichten ein Zuhause geben
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Rund 15 Titel will LeeBooks bis Ende 2027 im Sortiment haben, fünf sind bereits erschienen. „Es kommt extrem gut an, was wir machen“, sagt Leander Förch. Zusammen mit Autorin Sarah Skitschak hat der 28-Jährige den Erlenbacher Kleinverlag gegründet.
„Leute, die das kaufen, sind Sammler, die möchten was Schönes im Regal haben“: Autorin Sarak Skitschak und Verleger Leander Förch.
Foto: Ralf Seidel
Foto: Seidel, Ralf
Was ein Manuskript unbedingt haben muss, um von LeeBooks als Buch herausgebracht zu werden? „Es muss einen von uns zwei begeistern, und das ist nicht nur eine Floskel“, sagt Leander Förch, Inhaber des jungen Erlenbacher Kleinverlags. Wobei LeeBooks momentan gar keine Einsendungen mehr annimmt, denn zu groß war der Ansturm.
Von täglich zehn bis zwölf Mails berichtet Förchs Lebensgefährtin Sarah Skitschak, die im Verlag mitarbeitet und dabei von einer Teilzeitkraft unterstützt wird. „Man will ja jedem Manuskript Zeit schenken, die Autoren geben sich auch die Mühe, dann wollen wir genauso viel Mühe investieren“, erklärt die 27-Jährige. Geschichten ein Zuhause geben, lautet das Motto von LeeBooks. Sind dafür wieder Kapazitäten frei, soll es weitergehen mit der Annahme von Manuskripten.
Nach einiger Vorbereitung 2023 ist der Verlag im Jahr darauf am 1. Januar an den Start gegangen. Bis 2027 bereits durchgeplant ist das Programm, das die Interessen des Gründerpaares widerspiegelt. Förch liebt Science Fiction, Skitschak Fantasy. Beide legen sie Wert auf besonders gestaltete Bücher – illustriert, mit Gold- oder Farbschnitt, als Schmuckausgabe oder Black Edition, also mit schwarzen Buchseiten. „Leute, die das kaufen, sind Sammler, die möchten was Schönes im Regal haben“, weiß Sarah Skitschak, „die kaufen dann eben auch den Merch dazu.“ Wer sich auf der Homepage von LeeBooks umschaut, findet darum Kapuzenpullis, Shirts, Taschen und Tassen zu den Büchern.
Mit „Ein Schwert aus Rabenblut: Der Durst einer Seele“ erscheint bei LeeBooks ein neuer Serienauftakt
Fünf Titel in Kleinauflagen sind bereits erschienen, darunter Skitschaks Dilogie „Ein Herz aus Lehm und Glas“ in einer Gesamtausgabe. Demnächst legt die gebürtige Ravensburgerin nach mit „Ein Schwert aus Rabenblut: Der Durst einer Seele“, dem Auftakt zu einer neuen Serie. Im Zentrum der Handlung steht Kopfgeldjägerin Flis. Als Angehörige der Chrysoberyll ist sie in der Lage, jemandem durch Berührung sein Glück zu stehlen.
Nachdem ein Auftrag schief läuft, hat Flis plötzlich eine Horde Verfolger am Hals. Auch steht mehr auf dem Spiel als das Glück eines ihrer Opfer und tobt im Hintergrund eine Rebellion gegen den König von Kronland. „Es gibt eine eigene Welt mit Wesen und Völkern weit ab von unserer Welt“, erklärt die studierte Forensikerin das Genre, dem sie sich verschrieben hat: High Fantasy. Eher zurückgefahren hat sie in ihrer mittlerweile zehnten Publikation die Romance-Einschläge, soll heißen: die Liebesverwicklungen.
Sarah Skitschak schreibt, seit sie 14 ist, und hat als Selfpublisher zuletzt knapp drei Bücher im Jahr veröffentlicht. Nun ist es ein Band jährlich, denn die Verlagsarbeit nimmt viel Zeit in Anspruch. Zumal der gelernte Kaufmann und LeeBooks-Chef Leander Förch im Hauptberuf zuständig ist für Personal und Buchhaltung bei der Familienbäckerei Förch in Erlenbach. Aus dem Wunsch des heute 28-Jährigen nach einer Selbstständigkeit ist LeeBooks entstanden. „Die Mentalität, die in dieser Branche herrscht, stimmt perfekt mit meiner überein“, fühlt sich Förch unter Büchermenschen wohl.
Hörbuch angekündigt
Neben gedruckten Ausgaben hat LeeBooks auch andere Medien im Blick. So berichten der Verleger und die Autorin von einer Kooperation mit Cinematic Sound Production aus Berlin für die Hörbuchfassung zu „Ein Herz aus Lehm und Glas“ von Sarah Skitschak. Zum Einsatz sollen dabei ein eigens komponierter Soundtrack und Soundeffekte sowie mit Carolin Lelewel eine professionelle Sprecherin kommen.
Was dem Erlenbacher Kleinverlag Schwierigkeiten bereitet
„Es kommt extrem gut an, was wir machen“, zieht der Verleger eine vorläufige Bilanz. Selbst ein Nischentitel wie der Cyberpunk-Roman „Star Girl Space Boy“ von Mirjam Kay Mashkour verkaufe sich. Auch gäben sich Buchhandlungen gegenüber Kleinverlagen und Selfpublisher mittlerweile offener, hat Sarak Skitschak beobachtet.
Was sie und ihr Partner aber beklagen: dass auf dem Vertriebsweg finanziell viel auf der Strecke bleibt. „Der Verlag geht mit allem in Vorleistung, trägt das ganze Risiko und muss dann noch vom Verkaufspreis 70 Prozent abdrücken, nur damit das Buch in der Buchhandlung steht. Das macht es schwierig, deshalb liegt unser Fokus auch auf Messen“, sagt Förch.
„Wir wollen ein Stammsortiment aufbauen, mit dem wir dann arbeiten können“, definiert der Verleger das vorläufige Ziel von LeeBooks. Insgesamt rund 15 Titel sollen es bis Ende 2027 sein. Langfristig, so der Wunsch der Verantwortlichen, soll sich das Projekt von alleine tragen. „Damit man ohne Geldsorgen und mit gutem Gewissen weiterhin seiner Leidenschaft nachgehen kann“, so Leander Förch.
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