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Wirtschaftswunder im Bordell

  
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Heilbronn - "Lola" nach Rainer Werner Fassbinder als softe Komödie im Großen Haus

Von unserer Redakteurin Claudia Ihlefeld

Die schöne Hure (Susan Ihlenfeld) auf dem Campingbus und der rechtschaffene Bürger (Stefan Eichberg) am Boden: "Lola" im Heilbronner Stadttheater.
Foto: Studio M 42
Die schöne Hure (Susan Ihlenfeld) auf dem Campingbus und der rechtschaffene Bürger (Stefan Eichberg) am Boden: "Lola" im Heilbronner Stadttheater. Foto: Studio M 42

Heilbronn - Ein rechtschaffener Bürger verfällt einer Hure und macht die Liebe zu dem, was sie ist: eine Ware in einer Welt, in der das Profitdenken keine Gefühle zulässt und Wirtschaft und Politik sich die Bälle zuspielen.

Das Leben als Spekulationsobjekt, die ganze Gesellschaft, ein Bordell: So führte Rainer Werner Fassbinder 1981 in seinem Film "Lola" die Machenschaften und Verflechtungen einer durchschnittlichen bundesrepublikanischen Kleinstadt vor. Eine ätzende Wirtschaftswundersaga also, für die Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich das Drehbuch schrieben.

17 Jahre später entwickelte Märthesheimer daraus eine Bühnenfassung. "Eine Kleinbürgertragödie" nannte er 1998 die Geschichte über Bauunternehmer, Bürgermeister, Baudezernent und die verlockende Lola, die nun am Heilbronner Theater Premiere hatte in der Regie von Alejandro Quintana: allerdings als weichgespülte Komödie, der wenig geblieben ist vom Biss von Fassbinders "Lola".

 

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