Wir bauen uns eine Rakete und fliegen zu "Lauras Stern"
Das Cocomico Theater Köln zeigt in der Harmonie das Kindermusical "Lauras Stern" nach den Geschichten von Klaus Baumgart.

Die Großtante schmatzt, und sie küsst: feucht, dass es eine Plage ist. Die Mutter? Steckt ihr Mädchen einfach ins Bett, zur Unzeit natürlich, immer ist es viel zu früh. Dabei hat die kleine Laura, gespielt von einer verträumten Andrea Esser, doch noch so viel vor. Und müde? Ist sie noch lange nicht. Zusammen mit ihrem sehr lieben, sehr schüchternen und sehr sprachbegabten Teddybär (knuffig: Stefan Stechmann) möchte sie Abenteuer erleben. Mit Prinzen und Cowboys und Rittern.
Die Nacht bricht ein: Es ist an der Zeit, in ferne Abenteuerwelten zu entschwinden. Ein Traum nur? Wer weiß, aber schon sind die 500 großen und sehr kleinen Besucher in der Harmonie mittendrin im modernen Märchen "Lauras Stern" nach den Geschichten von Klaus Baumgart. Geschichten, die in den letzten zwanzig Jahren viele Millionen Fans erreicht haben: als Bilderbuch, Film, TV-Serie, unergründliches Merchandisingwunderland und nicht zuletzt als Kindermusical.
Das Kölner Cocomico Theater ist es nun, das noch einmal die Geschichte von Laura und ihrem Stern auf die Bühne gebracht hat: Mit sanften Popsongs von Andy Muhlack und kleinkindgerechten Texten von Karl-Heinz March. Ja alles scheint so vertraut für die kleinsten Theaterbesucher, das wohltuend schlichte Kinderzimmer mit Kinderbett und Teddybär, das kleine Fenster, der Blick in die Welt. Und dann? Wird alles anders.
Ein Stern fällt vom Himmel. Nicht der gruselige Schlagerhimmelstern. Sondern ein ganz konkreter Stern, der, oh Schreck, einen Zacken verloren hat. Die kleinen "Stern"-Fans wedeln mit ihrem Leuchtstern, der gerade erst für viel Geld am Merchandisingstand erworben worden ist. Hilfsbereitschaft kann so schön bunt flimmernd und so teuer sein. Doch Laura weiß sich zu helfen, sie klebt den Stern kurzerhand zusammen, der am Morgen danach prompt verschwunden ist. Oh Schreck. Undankbarer Stern.
In kurzen, kindgerechten Szenen spinnt das vierköpfige Ensemble, das in immer neue Rollen schlüpft, die Geschichte fort: Wie Laura und ihr Teddy aus einer Waschmaschine und einer Saugglocke eine Rakete bauen, um ihren Stern zu besuchen. Wie sie auf ihrer Reise auf Frau Luna treffen und den grausamen Sternenwächter Botes: Abenteuer genug?
Den ganz kleinen Besuchern, von denen viele in der Harmonie ihre Theaterpremiere hatten, gehen die Augen über. Aber auch Eltern und Großeltern erleben ihr Aufklärungswunder. Endlich erfahren sie, wo ihre verlorenen Socken abgeblieben sind. Gleich neben dem Sternenhimmel in dem Lauras Stern leuchtet, kreisen sie: all die Socken, Legosteine und Wäscheklammern. Ein kleines Weihnachtswunder.



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