Willy Astor und Haindling begeistern

Heilbronn - Das garstige Wetter mit Kühle und Nieselregen hatte keine Chance gegen die ausgelassene Stimmung des Publikums am dritten Tag des Gaffenberg-Festivals: 1400 Besucher auf dem nicht ganz ausverkauften Berg feierten enthusiastisch die Helden des bayrischen Abends: Willy Astor aus München und die Band Haindling um Mastermind Hans-Jürgen Buchner aus Niederbayern, die in Heilbronn ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feierten.

Willy Astor ist ein Meister des Wortspielspielpuzzles über Markennamen ("Es erwartet Sie ein hohes Nivea" oder "Sie spielten all di Lidl") und des Umdichtens der Texte von Welthits á la "Grilling Me Softly beim Pingpong". Am Ende darf sich das Publikum wieder als Kind fühlen, das zur Melodie von "Guantanamera" den Refrain von der Kaulquappensocke mitgrölt.

BAP am Samstagabend ausverkauft

Haindling, zuletzt 2006 auf dem Gaffenberg, spielen ihren altbekannte Mix aus Pop, Jazz, Reggae, bayerischer Volksmusik und fernöstlichen oder afrikanischen Einsprengseln. Das ist oft Weltmusik par excellence, aber manchmal auch Pur auf bayrisch.

Buchners salbungsvolle Ansagen nehmen das Publikum mit, das sich in ausgiebigen Mitmachaktionen austoben darf und will: "Tutto di tanto di tutti di frutti di latte" singt es so lustvoll mit, als wolle es die These Willy Astors bekräftigen: "Auch intelligente Menschen müssen manchmal Kontakt zum Kind in sich aufnehmen und einfach mal albern sein."

Am Samstagabend spielten die Kölschrocker von BAP auf dem Gaffenberg-Festival zum Finale. Als Extra trat die regionale Band Handle Witch Care mit Behinderten und nichtbehinderten Musikern auf. Das BAP-Konzert war mit 1700 Besuchern ausverkauft.