Stimme+
Bad Rappenau
Lesezeichen setzen Merken

Was am letzten Tag des Blacksheep-Festivals in Bonfeld geboten wurde

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Bei bestem Wetter standen unter anderem Bukahara, Stefanie Heinzmann und Alphaville auf den drei Bühnen im Schlosspark. Die Fans dürfen sich auch 2023 auf das dreitägige Event freuen, der Termin für die achte Blacksheep-Ausgabe wurde bereits bekanntgegeben.

Von Ranjo Doering und Andreas Sommer
Uriah Heep gehörten zu den Festival-Highlights.
Uriah Heep gehörten zu den Festival-Highlights.  Foto: Berger, Mario

Nachdem der Freitag eher von Regen geprägt war, heißt es am Samstag beim Blacksheep Sonne pur. 3500 Besucher strömen am finalen Festival-Tag aufs Gelände und suchen zunächst die Schattenplätze vor den Bühnen auf. Kid The Child aus München, die Sieger des Blacksheep-Bandcontests, eröffnen am Nachmittag mit spannendem Synthie-Pop. Das ist immer tanzbar und sorgt dafür, dass sich der Platz vor der Kornspeicherbühne schnell füllt.


Einheizer sind auch die Red Hot Chilli Pipers aus Glasgow. Vor der sonnenüberfluteten Schlossparkbühne feiern die Besucher das achtköpfige Ensemble, das die abgedrehte Idee hatte, Dudelsäcke mit Rock "n" Roll zu kreuzen. Die in schwarz-rote Kilts gekleideten Schotten verfremden stilsicher Lieder wie "Gimme All Your Lovin"" von ZZ Top oder "Smoke On The Water" von Deep Purple.


Mehr zum Thema

Angereist aus der österreichischen Obersteiermark, genossen Ina Moore und ihre Mutter Sue Horner (v.l.) den Samstagvormittag auf dem Campingplatz.
Foto: Möllers
Stimme+
Bad Rappenau
Lesezeichen setzen

Der Campingplatz des Bonfelder Blacksheep: Ein ganz eigener Festival-Kosmos


Höhen und Tiefen im Festival-Programm

Die Zwillingsbrüder Jan und Josef Prasil von Amistat spielen auf der Dorfbühne. Die Rosenheimer, die zehn Jahre lang in Australien gelebt haben und lange als Straßenmusiker aktiv waren, spielen nachdenkliche Lieder mit Gitarre und Keyboard, die irgendwo zwischen Folk, Pop und Singer-Songwriter verortet sind. Diesem sympathischen Duo hätte man aber eine größere Bühne auf dem Festival gewünscht.


Mehr zum Thema

Romantischer Anarchist: Der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker präsentierte zum Auftakt des Blacksheep-Festivals Lieder aus seinem aktuellen Album "Utopia". Im Hintergrund Bassistin Fany Kammerlander. 
Foto: Michaela Keicher
Stimme+
Bad Rappenau
Lesezeichen setzen

Konstantin Wecker live in Bonfeld: Das war der erste Tag beim Blacksheep-Festival


Nur matten Beifall erhält das Quintett Sweet Alibi aus der kanadischen Kältekammer Winnipeg auf der Kornspeicherbühne für seinen gefälligen Roots-Pop. Die Kommunikation mit dem Publikum holpert, obwohl der eingängige, dreistimmige Gesang der Frontfrauen Jess Rae Ayre, Amber Nielsen und Michelle Anderson Potenzial hat. Manchmal klingen sie wie weibliche Mighty Oaks, gefallen aber mehr mit souligen und gospeligen Arrangements, die sie am Ende spielen. Zu spät.


Mehr zum Thema

Fotos: Tina Schulze
Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Rockshow im Regen: Die Ärzte live im Heilbronner Frankenstadion


Bukahara bringt das Blacksheep-Festival zum Schunkeln

Die Kölner Band Bukahara brachte mit ihrer Musik das Festval-Publikum zum Schunkeln.
Die Kölner Band Bukahara brachte mit ihrer Musik das Festval-Publikum zum Schunkeln.  Foto: Berger, Mario

Ein Festival-Highlight ist die Kölner Band Bukahara. Bei den vier Musikern, die sich während ihres Jazz-Studiums in Köln kennenlernten, treffen sich Folk, Swing, Pop, Weltmusik, Gypsy und arabische Musik zu einer wilden Party. Dazu kommt die tiefe, rauchige, aber trotzdem träumerische Stimme von Sänger Soufian Zoghlami. Vielseitig kommen dazu Gitarre, Schlagzeug, Percussion, Kontrabass, Geige, Mandoline, Posaune und Sousafon zum Einsatz und bringen das Publikum vor der Bühne schnell zum Tanzen. Und zum Schunkeln. "Das ist altbacken. Aber wir wollen das Schunkeln wieder cool und modern machen", sagt Zoghlami. Und in der Tat: Der Anblick eines schunkelnden Publikums ist großartig.

Uncle Bard & The Dirty Bastards aus Italien sind eine sechsköpfige Partyband, die die Dimensionen der Dorfbühne sprengt. Immer in Bewegung, garnieren sie mit traditionellen Instrumenten wie Uileann Pipes, Irish Flute, Banjo und Mandoline ihren ungestümen Hochgeschwindigkeits-Folkrock, der die Amüsierlust vortrefflich bedient. Auf Dauer klingt das zwar etwas gleichförmig, harmoniert aber wunderbar mit diesem lauen Sommerabend.

Der Termin für das Blacksheep 2023 steht bereits fest

Stefanie Heinzmann ist nach 2018 zum zweiten Mal beim Blacksheep dabei und überzeugt mit einer soliden Show und ihrem Mix aus Pop, Funk und Soul. Die Schweizer Sängerin ist viel auf der Bühne unterwegs, sucht immer wieder den direkten Draht zum Publikum ("Meine Lieben"), hat viele Botschaften im Gepäck ("Ihr seid gut, wie ihr seid") und bekommt mit ihrer Band nach 70 Minuten viel Applaus.

Einen ihrer größten Hits, "Big in Japan, spielen Alphaville beim Blacksheep-Abschluss schon als viertes Lied. Danach geht es weiter durch das Universum von Sänger Marian Gold, dem einzigen verbliebenen Gründungsmitglied der Band. Rock- und Pop-Songs, getragen von Synthesizer-Klängen und stampfenden Beats - und mit politischen Appellen. Den Song "Next Generation" widmen Alphaville den Menschen in der Ukraine und fordern zur Hilfe auf. Und natürlich kommen am Ende noch "Sounds like a Melody" und "Forever Young".

Der Termin für die achte Ausgabe des Blacksheep steht übrigens auch schon fest: vom 22. bis 24 Juni 2023.

 

Mehr zum Thema

7. Blacksheep-Festival
Stimme+
Bad Rappenau
Lesezeichen setzen

Blacksheep-Festival: Party-Finnen, Hardrock-Dinos und Wohlfühl-Folk


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben