Von Bayern, Kollegen und den Großkopferten
Heilbronn - Ottfried Fischer blickt im Alten Theater Sontheim zurück: "Mehr sog i net".
Heilbronn - Wie ist er überhaupt so, der Bayer an sich? Wenn einer diese Frage beantworten kann, dann ist er es, denn er hat sowohl die bayerische Provinz als auch ihre Metropole ausgiebig erlebt. Ottfried Fischer lässt in seinem Best-Of-Programm "Mehr sog I net" im Alten Theater Sontheim wenige Fragen offen und kaum ein Auge trocken.
Wenn man ihn durchgehend versteht, freilich. Denn Ottfried Fischer verbiegt sich nur sehr ungern in Richtung Hochdeutsch und pflegt seinen Dialekt. Nach einem zünftigen Marsch kommt das Kabarett-Schwergewicht auf die Bühne, wo er seit rund 40 Jahren zu Hause ist.
Zäsur
Am Freitag gibt es seinen Abschied von "Ottis Schlachthof", wo er lange Zeit Kollegen und andere Gäste empfing und sich hinter den Kulissen auch gerne mit dem Bayerischen Rundfunk anlegte. Zeit für eine Zäsur und Zeit zurück zu blicken. Sein neues Buch, aus dem er im Alten Theater vor 100 Gästen Passagen liest, trägt den Namen "Schwer ist leicht", und schwer war er schon immer. Wie einer vom elterlichen Bauerhof in Niederbayern nach München kommt, sein Jurastudium abbricht, sein erstes Theater gründet und von Werner Schneyder entdeckt wird, erzählt der Bayer in gemütlichem Ton am Stehtisch.
Wie man damals gegen die Mittelstreckenraketen demonstrierte, für die Gleichberechtigung und gegen das Kabelfernsehen. Und heute? Das Fernsehen hat sie alle groß gemacht, stellt Fischer fest. Die Raketen kamen trotzdem und die Gleichberechtigung irgendwie auch.
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