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Kabarettist Günter Grünwald im Komödienhaus

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Der bayerische Kabarettist Günter Grünwald aus Ingolstadt überzeugte am Montagabend mit seinem Programm "Deppenmagnet" im ausverkauften Komödienhaus Heilbronn. Ein Gerät aus dem Baumarkt hat es dem Komiker besonders angetan.

Von Ranjo Doering
Mal locker spöttelnd, mal bayerisch grantelnd: Kabarettist Günter Grünwald im Komödienhaus. Foto: Christiana Kunz
Mal locker spöttelnd, mal bayerisch grantelnd: Kabarettist Günter Grünwald im Komödienhaus. Foto: Christiana Kunz  Foto: Kunz, Christiana

Sssssssssss....klonk! "Ja, so klingt er, der Deppenmagnet", erklärt Kabarettist Günter Grünwald mit Blick auf den Titel seines gleichnamigen Programms. Was ein Deppenmagnet ist? Ganz einfach: Der 62-jährige Komiker aus Ingolstadt hat ein Talent, die Idioten in seinem Umfeld geradezu magisch anzuziehen.

Und an denen mangelt es wahrlich nicht - eine sehr gute Grundlage also, um im ausverkauften Komödienhaus am Montagabend humoristisch in alle Richtungen heftig auszuteilen.

Rundumschlag auf seine ganz eigene Art

Grünwald, der mit seiner "Freitagscomedy" eine Late-Night-Show im Bayerischen Fernsehen hat, präsentiert den feinjustierten Rundumschlag auf seine ganz eigene Art: mal locker spöttelnd und mit übertriebenem Augenzwinkern, mal redet er sich herrlich bayerisch grantelnd in Rage und flucht über die "Saukrüppel" und "Elendszuchtel" dieser Welt.

Doch wo soll man anfangen? Am besten vor der eigenen Haustür. Bei Menschen, die im Backshop ihre Brötchen kaufen anstatt in einer Bäckerei. Grünwald blickt politisch unkorrekt ins ferne China, wo ein kleiner Fabrikarbeiter die Backmischungen für die Backshop-Brötchen zusammenrührt, gerne auch mit einem eher unappetitlichen fleischlichen Zusatz: "Naja, bei dem Zeug ist Ratte beileibe nicht die schlechteste Zutat."

Echauffieren kann sich Grünwald auch über die aktuelle Fernsehlandschaft, genauer gesagt über die Fülle an Kochsendungen, die die TV-Programme regelrecht überfluten. Ein fast schon chronisch pfannenrüttelnder Tim Mälzer oder der dauertranspirierende Essenstester Jumbo Schreiner, der sich "ein Schnitzel so groß wie die Bühne" in den Schlund wirft - beide bringen den Kabarettisten auf die Palme.

Falsche Tätowierung eines Bekannten

Selbst im Freundeskreis wird der Ingolstädter schnell fündig: Zum Beispiel bei seinem Bekannten, der sich, um ein wenig Geld zu sparen, nicht bei einem normalen Tattoo-Studio unter die Nadel legt, sondern den deutlich preiswerteren Vertreter aus Rumänien wählt. Aus dem geplanten "Born To Lose" wird dann jedoch ein "Born in Toulouse". Die Lösung? Ganz klar, schnell zum Amt und in die Geburtsurkunde die südfranzösische Stadt eintragen lassen.

Angetan hat es dem passionierten Heimwerkerfan ein Gerät aus dem Baumarkt. Die Apparatur löst mit durch Hand erzeugten Druck fast mühelos das Problem eines verstopften Abflusses. "Ein tolles Ding", schwärmt Grünwald. Und so flexibel einsetzbar. So kommt die Gerätschaft nicht nur an der heimischen Spüle zum Einsatz, sondern auch, in einer herrlich hanebüchenen Geschichte, bei einem Freund. Der hat beim gemeinsamen Abendessen eine Fischgräte verschluckt. Einmal richtig durchgepustet, setzt dann aber erst mal Verwunderung ein. "Ist ja Wahnsinn, was aus einem Menschen so alles rauskommt."

Das Publikum hat Glück, denn vom Start einer Kabarett-Karriere hatte Grünwalds Familie ihm abgeraten. Der Grund? "Weil ich einfach so unfassbar gut ausgeschaut habe. Zu gut für einen Komiker. Ich hatte einen irrsinnigen Traumbody mit einem Knackhintern", betont der 62-Jährige. Das Ganze hatte dann auch schon Anleihen eines Heiligenkults: "Die Leute kamen mit ihren Kindern zu mir und bettelten: Segne mein Kind."

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