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Harte Jungs singen über Gott und Jesus

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Kupferzell - Rund 300 Fans jubelten bei der J-Rock-Night der evangelischen Kirchengemeinde den Gruppen zu. Inhaltlich ging es bei den christlichen Bands um Gott, Jesus und menschliche Werte. Musikalisch wurde ordentlich gerockt.

Von Oliver Färber

Die Band Sacrety mit Sänger Fabian Häckel reißt die jungen Leute bei der J-Rock-Night mit. Die Stimmung ist super. Foto: Oliver Färber
Die Band Sacrety mit Sänger Fabian Häckel reißt die jungen Leute bei der J-Rock-Night mit. Die Stimmung ist super. Foto: Oliver Färber
Kupferzell - Fabian Häckel ist ganz in seinem Element. Er hüpft auf der Bühne der Carl-Julius-Weber-Halle wild herum, besteigt die großen Bassboxen, reckt das Mikrofon in Richtung der kreischenden verschwitzten Teenies unter sich und lässt seiner fast angsteinflößenden tiefen Rockröhre freien Lauf.

Der Sänger der Gruppe Sacrety klingt fast so, als wäre er einer Höllengruft entstiegen. Inhaltlich geht’s in den Liedern der Band aber ums Gegenteil: um Gott, Jesus und menschliche Werte.

Gegen eine Null-Bock-Generation

Das zahlende Publikum, rund 300 Teenager im Durchschnittsalter von geschätzten 16 Jahren, will die J-Rock-Night so und genießt die Atmosphäre sichtlich. Arme recken die Fans ständig in die Höhe, mal zur Musik, mal nur, um mit dem Handy die besten Fotos oder Filme als Erinnerung zu machen.

Die Kulturhalle wird von buntem Licht durchzuckt − und Sacrety lässt es wirklich (auch hart) rocken. Sänger "Fabi" spricht gerade von der Null-Bock-Generation, der alles egal ist. "Unser nächstes Lied handelt davon. Wir finden das nicht gut. Rafft euch, engagiert euch!", ruft er die jungen Leute auf. Und die jubeln.

Christliche Rockmusik-Szene

Dazu ist es Damaris Karle und Dorothea Färber vom Organisationsteam der J-Rock-Night, welche die evangelische Kirchengemeinde mit Unterstützung des Kupferzeller Jugendreferats veranstaltet, nicht so ganz. Klar sind beide froh, dass Sacrety auf ihrer Bühne steht. "Die sind so das Must-Have der christlichen Rockmusik-Szene", erklärt Karle. Die Gruppe aus Oberndorf sei eindeutig unter den vier Live-Bands des Abends der Publikumsliebling. Gleich nach ihnen wird die niederländische Gruppe Make Up Your Mind zum letzten Mal unter diesem Bandnamen auftreten.

Der Wermutstropfen des Abends ist die Zuschauerzahl. "Wir sind mittelmäßig zufrieden", erklärt Karle. Wenn man nur nach Besuchermassen gehe, könne man nicht begeistert sein. "Finanziell kommen wir schon hin", sagt Färber. Doch die Zahl der Konkurrenzveranstaltungen in der Umgebung wachse einfach − und bei der J-Rock-Night gebe es auch keinen Alkohol. "Wir werden alles hinterher analysieren", verspricht Karle. Sie glaubt aber nicht, dass die J-Rock-Night künftig in Gefahr sei.

Gäste sollen "etwas mitnehmen"

Das eigentliche Ziel der Veranstalter sei erfüllt. "Die Leute, die wirklich kommen, sollen etwas mitnehmen", meint Damaris Karle. Manche Gäste würden das kleinere Kupferzeller Konzert bereits mit dem großen Balinger Rockfestival vergleichen − das mache sie stolz. "Wenn man in die Halle schaut, sieht man, dass alle Spaß haben", berichtet Dorothea Färber.

So geht es auch Miriam Kloger. Die 15-Jährige aus der Nähe von Köln ist nur zu Besuch im Hohenlohischen . "Ich war schon letztes Mal mit meiner Cousine eher zufällig hier. Und dann habe ich gesagt, ich muss jetzt wieder herkommen", sagt sie. Ihre Augen leuchten: "Die Bands sind auch so gut, reißen einen wirklich mit."

 

 

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